Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Beispiele für KMovie

Lost in Love

Eine Hommage an all die (jemals, irgendwann, irgendwo) unglücklich Verliebten!

 

Ruhig, wie das Wasser an windstillen Tagen.

Wortkarg, stattdessen eher in Bildern, wohlplatzierten Szeneneinstellungen und Metaphern erzählt.

Die Protagonist*innen wortarm, im Mit(einander)teilen von Gefühlen unsicher und unbeholfen. (Doch genau genommen gibt es auch nirgendwo im Film ein Vorbild, vom dem man/frau es hätte besser lernen können - den offenen, aufrichtigen, angemessenen Umgang mit Gefühlen.)

 

Der Originaltitel lautete "Verlorene Liebe" oder "Entglittene Liebe" oder "Verpasste Liebe". Doch auch der internationale Titel ist mit "Verloren in der Liebe" angemessen, denn die Protagonist*innen vermögen nicht so recht, in den Gefühlen ihrer Liebe zu navigieren. Damit wären wir wieder bei der Ruhe - dem fehlenden Wind in den Segeln. Es kommt keine Spannung zwischen den Protagonist*innen auf - es ist das Drama des schlechten oder fehlenden Timings in der Liebe. Nicht von ungefähr, dass Busterminals zu einem strukturierenden Leitmotiv werden.

 

Die Story von "Lost in Love" ist nicht spektakulär. Im Gegenteil, es ist der Ingbegriff einer Nicht-Geschichte. Eine Geschichte über eine Geschichte, die einfach nicht zustande kommen will. Dennoch geht sie tief - denn sie setzt auf die Wirkung der Zwischenräume, auf das, was dahinter wirkt und unablässig am Herzen nagt. Und das ist für viele Menschen eine allzu bekannte, schmerzhafte Erfahrung. Mit einer RomCom üblicher Prägung hat dies nichts zu tun. Dennoch ist "Lost in Love" poetisch auf seine eigene Weise - mit einem liebevollen Blick auf die unglücklichen Verliebten dieser Erde: Ihr Hoffen; ihre Angst, selbstbewusst für ihre Gefühle einzustehen und dabei das gefürchtete, ausgesprochene "Nein!" zu provozieren; ihr Unvermögen, loszulassen.

 

Wasser ist das Leitmotiv in mehrfacher Hinsicht. Für Dynamik und Bewegung darin stehen dabei die Ruderschule und die Fischfarm, und dann gibt es den Regen und die Tränen, auch die nicht geweinten. Doch "Lost in Love" ist ausdrücklich farbenfroh. Mit dem Auge für die banalen Details im Alltag. Authentisch. Ungeschminkt. Fast dringt der Geruch und die schwüle Luft des Monsunsommers durch den Bildschirm hindurch zu den Zuschauer*innen. 

 

Die Landschaft wurde handverlesen ausgesucht. Die strahlende Natur repräsentiert dabei die Schönheit des Lebens - auch trotz unglücklicher Liebe. 

 

Das KMovie hat seine eigene Vorstellung von Tempo. Es entwickelt eine eigenwillige Ausstrahlung. Es ist die Geschichte über die Nicht-Liebesgeschichte, mäandrierend und fast schweigend erzählt, denn Gefühle lassen sich weder weg-, noch her-reden... nur fühlen ...und im besten Fall miteinander teilen... Oder mit-fühlen.

 

Ungewöhnlich.

Eindringlich.

Nicht für jede Stimmung.

(Für manch eine/n möglicherweise langweilig und uninteressant.)

Doch wenn´s passt - bei mir war es ein regnerischer Herbsttag -, dann (wie ich finde) durchaus sehenswert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

PS:

Im richtigen Leben hat´s bei den beiden wohl ganz gut funktioniert.

Sie sind seit 2009 verheiratet...

사랑을 놓치다 - Sarangeul Nochida
Lit.: Verpasste/Verlorene/Entglittene Liebe


2006, 118 Minuten

 

Hauptdarsteller*innen:

-Sol Kyung-gu
-Song Yoon-ah 
-Lee Ki-woo 
-Lee Hwi-hyang 
-Jang Hang-sun 
-Ko Kyu-pil 

 

Plot:

Yeon-ju behält ihre romantischen Gefühle für Woo-jae lieber für sich. Er sieht sie einfach als Kumpel. Und sie muss dabei zusehen, wie er unter der Trennung von seiner Freundin derart leidet, dass er sogar aus dem Schul-Rudermannschaft geworfen wird. Yeon-ju und Woo-jae halten über die Jahre zwar lose den Kontakt, doch Yeon-ju heiratet schließlich einen anderen. Nach ihrer Scheidung begegnen die beiden sich zufällig wieder. Endlich scheint Woo-jae die Frau in Yeon-ju zu sehen. Doch darauf ist er nicht vorbereitet. Und er ist auch nicht der einzige Mann in ihrem Leben...

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