Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Gesundheitssystem

Life

Wenn öffentliche Krankenhäuser Rendite bringen müssen, dann gerät die Gesundheitsversorgung in eine knifflige Situation. Werden Rendite und Patient*innenwohl einander gegenrechnet, dann läuft die Order auf höhere Fallzahlen und mehr Zeiteffizienz in der persönlichen Betreuung der Patien*innen hinaus. Weltweit gerät die Gesundheitsversorgung diesbezüglich in eine Schieflage. Und darum geht es auch in "Life". Die Sangook Universitätsklinik steht dabei im Mittelpunkt. Mit ihr die Pfleger*innenbelegschaft, die Ärzt*innen und ein neuer Präsident, der vergangenes "Missmanagement" in eine positive Bilanz überführen soll. Aber kann ein Krankenhaus, das eine Notaufnahme sowie die Grund- und Regelversorgung auch für einen großen Teil normal und schlecht versicherter Bürger*innen bietet, und das zudem Ausbildungsstätte für Medizinstudent*innen ist, überhaupt Gewinn erwirtschaften?

 

Der Dorn im Auge jeder Krankenhausbilanz ist meist die Notfallabteilung, deren einziges Ziel es ist, 24/7 Leben zu retten - mit allen personellen und technischen Möglichkeiten, die das Krankenhaus bietet und ohne Rücksicht auf die Herkunft der Menschen. Sie ist meist die Quelle des Defizits. Andere Abteilungen müssen das dann erwirtschaften, beispielsweise indem sie aufwendige Operationen mit teuren Apparaten und langwieriger Rehabilitation anbieten - vielleicht auch da, wo es gar nicht nötig gewesen wäre. Mit ihren Erfolgen und ihren Fallzahlen heben sie zugleich ihre personelle Reputation und die des Krankenhauses. Weitere Möglichkeiten, die Umsatzzahlen zu beeinflussen, sind beispielsweise auch der Ausbau medizinischer Zentren für ambulante Behandlungen, VIPs und Medizintourismus. Auch unsaubere Kooperationen mit Versicherungen, Organspenden und der Pharmaindustrie wären denkbar. Das Krankenhausmanagement muss sich in jedem Fall etwas einfallen lassen, um nicht insolvent zu gehen. So auch die Sangook Universitätsklinik im KDrama, die einen Investor mit ins Boot nehmen muss.

 

"Life" zeigt einerseits, wie einer mit all seinen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln versucht, seinen Job gut zu machen. Und dem gegenüber jene wenigen, die sich mutig dafür einsetzen wollen, dass das Management dabei nicht die Patient*innen vergisst, um die es im Klinikalltag zuallererst gehen muss. Das KDrama porträtiert außerdem all jene, die hin- und hergerissen sind zwischen ihrem persönlichen Bedürfnis nach einem sicheren Arbeitsplatz und ihrem Berufsethos, und jene, denen es schwer fällt, eine klare Position zu beziehen. Schließlich jene, für die ihre Karriere ohne Rücksicht auf Verluste im Mittelpunkt steht.

 

"Life" bietet anhand unterschiedlicher, miteinander verwobener und einfühlsam präsentierter Handlungsstränge ein differenziertes Porträt dieser Menschen und der grundlegenden Herausforderung, vor der das Gesundheitssystem überall auf der Welt steht. Hervorragende Schauspieler und eine hohe Intensität sind garantiert. 

Prädikat "wertvoll".

라이프 - Laipeu

Lit.: Life (Anglizismus)

 

2018, 16 Folgen

 

Hauptdarsteller*innen:
-Lee Dong-wook
-Cho Seung-woo
-Won Jin-ah
-Lee Kyu-hyung
-Yoo Jae-myung
-Moon So-ri

 

 

Plot:

Der Krankenhausdirektor an der Sangook Universitätsklinik fällt eines Nachts vom Dach des Hauses des Vizedirektors und stirbt. Es heißt, er hätte Gelder veruntreut. Wer wird nun sein Nachfolger? Parallel zu diesen Ereignissen beginnt Koo Seung-hyo als neuer Präsdient am Sangook, das von einem privaten Klinikträger übernommen wurde. Ziel des Konzerns ist es, das Krankenhaus in ein profitables Unternehmen zu verwandeln. Koo Seung-hyos Management-Strategie ist rein ökonomisch durch Zahlen geleitet: drei Abteilungen, unter anderem die defizitäre Notaufnahme, sollen in andere Kliniken im ländlichen Bereich verlagert werden. Sangook hingegen soll gezielt als attraktive Anlaufstelle für zahlkräftige Patient*innen optimiert werden. Hinzu kommen noch weitere Maßnahmen, die er im Sinne des Konzerns mittragen muss, und bei denen es ihm selbst mitunter nicht ganz wohl ist.

 

Einige Ärzt*innen, allen voran Ye Jin-woo aus der Notaufnahme, sehen mehr denn je das Wohl und die Gesundheitsversorgung der einfachen Menschen in Gefahr. Abgesehen davon bezweifelt Jin-woo, dass die Vorwürfe gegenüber dem bisherigen Direktor stimmen, und sogar, dass er eines natürlichen Todes gestorben ist.

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