Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

KDrama nach Themen: Bildung & Arbeitswelt

Misaeng

Misaeng ist ein Begriff aus dem Brettspiel Go und bedeutet "noch nicht geborgen" und wurde im internationalen Titel daher als "An Incomplete Life" übersetzt. Zu Grunde liegt ein neunbändiger Comic. Beides war in Südkorea extrem erfolgreich, ein echter Hit. Das KDrama lief auf einem weniger stark frequentierten tvN Kabel Kanal, konnte dort jedoch ungewöhnlich hohe Zuschauerzahlen verzeichnen. Insbesondere den 20-30jährigen, die sich am Arbeitsmarkt erst bewähren müssen und (wie der Protagonist) um eine feste Anstellung ringen, sprach die Geschichte offenbar direkt aus der Seele. 

 

Dies bedeutet: es gibt kaum eine bessere, authentischere Einführung in den südkoreanischen Arbeitsalltag der normalen Bevölkerung. Ein großes Lob geht dabei von sämtlichen Kritiken (und auch von mir) an die Macher*innen, die bewusst darauf verzichtet haben, die Geschichte (über die Comic-Vorlage hinweg) mit reichlich RomCom-Drama aufzupeppen. Die Story ist wie das Leben der meisten arbeitenden Menschen in Südkorea: sie haben gar keine Zeit für Beziehungen.

 

Misaeng schippert dementsprechend auf ruhigen Gewässern einfach so dahin, wie der Arbeitsalltag. Und doch nimmt es einen mit - das Leben und Arbeiten der Kollegen in dieser Abteilung und bis in die Chefetage. 20 Folgen lang. Mühelos. Hier sind die Zuschauer*innen definitiv unterwegs im Koreanischen. Die Liste der gewonnenen Auszeichnungen ist lang. Eine rundum gelungene und außergewöhnliche Produktion, die heraussticht.

미생 - 아직 살아 있지 못한 자 - Misaeng - Ajik Sara Itji Mothan Ja

Lit.: Misaeng - noch nicht geboren war er nicht qualifiziert

 

2014, 20 Folgen

 

Hauptdarsteller*innen:

-Im Si-wan
-Lee Sung-min
-Kang So-ra
-Kang Ha-neul
-Byun Yo-han
-Kim Dae-myung
-Shin Eun-jung
-Park Hae-joon

 

Plot:

Geur-ae trainierte seit seiner Kindheit dafür, ein professioneller Go-Spieler zu werden. Doch den entscheidenden Wettkampf konnte er nicht gewinnen, der ihm die Tür in seine berufliche Spielerlaufbahn eröffnet hätte. So bleibt ihm nichts als ein normaler Schulabschluss, der ihn für keinen Beruf qualifiziert. So jobbt er hier und da, bis er völlig unerwartet als Praktikant in einer großen Firma mit weltweiten Handelsbeziehungen eine Chance kommt. Unter den gegeben Umständen entspricht dies praktisch dem Jackpot.

 

Einige seiner Kollegen neiden ihm diese Chance, denn sie mussten für ihre Anstellung studieren. Doch Geur-ae wird nicht müde, sie demütig in allem Respekt mit Leistung zu überzeugen. Seine fehlende Kompetenz kompensiert er, wo möglich, mit dem Transfer seiner Erfahrung beim Go-Spiel. Dabei hilft ihm insbesondere sein Vermögen, schnell logische Schlüsse zu ziehen und originelle Lösungsvorschläge zu entwickeln.

 

Mit der Zeit lernen die Zuschauer*innen einige seiner Kolleg*innen und Vorgesetzen näher kennen. Unter anderem ist da Ahn Young-yi, die von ihren Kolleginnen und insbesondere von ihrem Vorgesetzten immer wieder angemacht und provoziert wird. Doch sie konzentriert sich einzig auf ihre Arbeit, um die Schulden ihrer Eltern zurückzahlen zu können (...nur damit der Vater das Geld am Ende doch gleich wieder verspielt...) Doch so wie Young-yi ihre Gefühle am Arbeitsplatz für sich behält, geht es den anderen auch. Dafür ist hier kein Platz. 

 

Geu-rae jedenfalls nutzt seine Chance so gut er kann, damit er nach seinem Jahr Praktikum alle davon überzeugt hat, dass sie ihn als festen Mitarbeiter übernehmen wollen.

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