Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Beispiele für KMovie

Moonlit Winter

Wenn man KMovies sieht, dann stolpert man/frau mehr als einmal über überraschend ruhig und mit vergleichsweise wenig Worten erzählte Geschichten. "Moonlit Winter" gehört dazu. Ein Road Movie der stillen Töne, angereichert mit bildhaften Symbolen und Allegorien. Wie eine lange, ruhige Winternacht.

 

Es geht um die unglückliche Liebe zwischen zwei jungen Mädchen, die nicht sein durfte. (Randnotiz: Bis heute ist die gleichgeschlechtliche Liebe in Südkorea sozial geradezu geächtet. Ausgehend von der jungen Generation schleicht sich etwas mehr Toleranz in die Gesellschaft, die findet aber eher im Schneckentempo so etwas wie festen Boden unter den Füßen.)

 

Es geht um die (Notwendigkeit der) Aussöhnung mit der Vergangenheit. Um Scham, Schuld und Vergebung. Und darum, sich zu allererst für sich selbst zu entscheiden. Für die Selbstliebe. Und dann, darin gestärkt, kann frau sich für alles andere entscheiden, u.a. für eine Beziehung... und wenn es eine gleichgeschlechtliche ist, die sozial unerwünscht ist...

 

Ein starkes Stück! Die Liste der Auszeichnungen ist entsprechend lang. Auch ich vergebe dafür das Prädikat "wertvoll"! Allerdings: Das Starke am Stück könnte leicht an einer/m vorbei gehen, denn die stillen, langen Winternächte sind ja nun mal wie sie sind. Wenn eine/r da nicht den Zauber des diffusen Mondlichts für sich entdeckt, dann kann die Zeit ganz schön trist und düster werden. 

윤희에게 - Yonhuiege
Lit.: Für Yon-hui 

 

2019, 105 Minuten

 

Hauptdarsteller*innen:

-Kim Hee-ae
-Yūko Nakamura
-Kim So-hye

 

 

Plot:

Tiefer Winter in Japan. "Wann wird der Schnee endlich schmelzen?" Eine Frau sieht einen Brief, der noch nicht abgeschickt wurde, und entschließt sich, ihn zu frankieren und einzuwerfen. Damit kommt die Geschichte ins Rollen. Der Schnee kann endlich schmelzen und offenbaren, was darunter liegt.

 

Südkorea. Sae-bom fischt den Brief, der an ihre Mutter Yon-hui adressiert ist und interessanter Weise aus Japan kommt, aus dem Briefkasten. Ihre Eltern sind geschieden, sie lebt bei ihrer Mutter, doch eigentlich weiß sie nicht viel über ihre Mutter und ihr Leben vor der Ehe. Aus purer Neugierde liest sie daher den Brief - es ist ein Liebesbrief von einer Jun an Yon-hui. Sae-bom hat noch nie von einer Jun gehört... geschweige denn von dieser unglücklichen (gleichgeschlechtlichen) Liebe. 

Yun-hui lebt nur für ihre Tochter. Die patriarchalen gesellschaftlichen Strukturen haben ihre Hoffnung auf ein anderes Glück längst mit Gewalt erstickt. Sae-bom kann die emotionale Schwere kaum aushalten, nachdem sie begreift, was ihre Mutter seit so langer Zeit in sich verschlossen hält. Sie möchte gerne etwas tun, um nachträglich den Schmerz ihrer Mutter zu lindern... und hat einen Plan..

 

Jun wiederum ist zwar in ihrem Job als Tierärztin in Otaru privat oberflächlich sozial engagiert, doch ebenfalls bis heute mit ihrer unerlösten Vergangenheit verstrickt. So schreibt sie unermüdlich an ihre verlorene Liebe aus Kindheitstagen - schickt die Briefe aber nicht ab. Noch ist Winter in Japan. Aber der Mond leuchtet. Und irgendwann wird der Schnee schmelzen.

 

Mitten in diesem Winter bittet Sae-bom ihre Mutter nun, mit ihr ein Reise in das japanische Städtchen Otaru zu unternehmen. Schließlich lässt sich Yon-hui darauf ein, ohne zu ahnen, was ihre Tochter im Schilde führt - nichts geringeres, als Jun und Yon-hui nach zwei Jahrzehnten wieder zusammenzuführen. Dazu operiert sie im Verborgenen zusammen mit ihrem Freund Kyung-su. Und stößt dabei früher oder später auch auf Juns Tante....

Kann der Plan so einfach gelingen?

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