KDrama nach Themen: Bildung & Arbeitswelt

"Move to Heaven" ist irgendwie ganz anders als die üblichen KDramen: Es geht um Tatortreiniger - einen Familienbetrieb, der diesen Job mit besonderer Hingabe betreibt.  (Zugrunde liegt das Essay „Things Left Behind“  von Kim Sae-byul, der selbst als Tatortreiniger gearbeitet hat.) Damit eröffnet das KDrama einen ganz eigenen Blick auf die Lebenswelt einfacher (und für den Drama-Orbit ansonsten eher unbedeutender) Menschen. Die Zuschauer*innen sind daher in besonders eindrücklicher Weise im Koreanischen unterwegs. Dafür gibt es das Prädikat "wertvoll". Aber auch für die berührende, einfühlsame, respektvolle Annäherung an die Würde jedes Menschenlebens, die hier von Fall zu Fall (10 an der Zahl) vorgelebt wird. Eine schöne und in der Dramawelt völlig ungewöhnliche Botschaft. Ein Glanzlicht.

Im Mittelpunkt steht der autistische Geu-roo, der in seiner präzisen, eigenwilligen und unerschütterlichen Art jeden Todesfall kompromisslos an die Hand nimmt. Als seine persönliche Mission klärt er die letzten offenen Fragen stellvertretend für die Verstorben konsequent auf, so dass die Seelen wirklich im Frieden diese Erde verlassen können. Um diese verschiedenen Arbeitseinsätze herum ist der Hauch einer Romanze gestrickt, auch ein bisschen dunkle, gewaltverliebte Machenschaften nehmen sich Raum. Schließlich gibt es noch ein völlig überraschendes Familiengeheimnis.

Dieses drumherum hat Stärken, aber leider auch Schwächen. Daher vermag ich dann doch nicht "besonders wertvoll" zu sagen. Schade. Nun. Auf jeden Fall ist "Move to Heaven" ein sehenswerter Ausflug unterwegs im Koreanischen. Und ein bewegender Ausflug dorthin, wo sich der eigene Herzschlag mit dem anderer Menschen trifft.

무브 투 헤븐: 나는 유품정리사입니다 - Mubeu tu hebeun: Naneun yupumjeongrisaimnida

Lit.: Move to Heaven: Ich bin der Tatortreiniger

2021, 10 Folgen

Hauptdarsteller*innen:
-Lee Je-hoon
-Tang Joon-sang
-Lee Jae-wook
-Ji Jin-hee
-Hong Seung-hee

Plot:

Han Geu-roo und sein Vater betreiben zusammen die Totortreinigungsfirma "Move to Heaven". Dabei machen sie nicht nur sauber, nachdem Menschen aus welchen Gründen auch immer gestorben sind. Sie nehmen sich dabei ebenfalls die Zeit, nachzuspüren und der verstorben Seele eine letzte Ehre zu erweisen, indem sie mit Bedacht ausgewählte persönliche Dinge aus den Hinterlassenschaften den Hinterbliebenen aushändigen. Daraus entwickelt sich manches Mal eine ganz eigene Dynamik.

Nachdem Geu-roos Vater plötzlich stirbt, führt der Junge den Betrieb alleine weiter. Jedoch ist er noch nicht volljährig und zudem seines Zeichens Autist. Er benötigt einen Vormund (und eine/n Fahrer*in). Sein Vater hatte in seinem Testament festgelegt, dass Geu-roos Onkel diese Funktion übernehmen soll. Der ist allerdings vorbestraft und verdient sich sein Geld durch Boxkämpfe mit illegalen Wetten. Geu Roos Nachbarin und Freundin hat größte Bedenken, ob dies gut gehen kann. Die Sorge ist durchaus berechtigt, denn die dunklen Machenschaften und illegalen Wetten bahnen sich ihren Weg bis in den behüteten Haushalt von Geu-roo und stellen seine streng geordnete Welt auf den Kopf.