Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

VOR ORT IM LAND - Dritte Etappe Busan - 10. Tag

Nordwärts: Chungju / Woraksan 

Und wieder werden die Koffer gepackt. Weiter gehts, Nordwärts. Noch kurz was Geld gewechselt. "Jal ga!" (= Ciao) an unser inzwischen geliebtes Gukje Marktviertel. Wir brechen mal wieder auf. Natur ist angesagt. Chungju-Stausee und Woraksan Nationalpark. Die Strecke führt durchs Inland über Berge und durch Täler. Die Apates werden niedriger und verschwinden dann völlig von der Bildfläche.

Unsere Themen heute:

  • NATUR / GESCHICHTE: Mungyeongsaejae Passstraße 
     
  • KDRAMA: Mungyeongsaejae Open Film Set
     
  • CHECK-IN: Woraksan Nationalpark

Mungyeongsaejae Provinz Park

Munyeong Gwanmun - drei Tore, um den Pass zu passieren

Die Berge um uns werden immer höher, je weiter wir nach Norden kommen, bis wir schließlich südlich des Gebirgspasses zum Woraksan Gebirge angelangt sind.

 

Die historische Mungyeongsaejae Passstraße über den Joryeongsan war die höchste und gefährlichste des Landes, die den Süden mit Hanyang (Seoul) verband. Drei Tore musste man passieren: Juheulgwan, Jogokgwan und Joryeonggwan. Als Ensemble auch Mungyeong Gwanmun genannt. Wir passierten nur das ersten. Die anderen beiden liegen noch tiefer in den Bergen. 

 

Auslöser für den Bau waren die verheerenden Imjin Kriege 1592 und 1598. Die Marine Joseons war den Japanern damals zwar überlegen und konnte entscheidende Schlachten gewinnen, doch auf dem Festland sah das völlig anders aus. Darauf war Joseon nicht vorbereitet. Die Bürokratie der Truppenrekrutierung war zu beschwerlich, um einer Invasion in der Größenordnung von 160.000  im ersten und 140.000 japanischen Soldaten im zweiten Imjin Krieg wirklich etwas entgegen setzen zu können. Damals konnten die Japaner gerade so von Süden nach Norden durchmarschieren. Dabei gingen sie zudem äußerst brutal auch gegen Zivilst*innen vor. Die Imjin Kriege hatten geradezu traumatische Auswirkungen - Massaker an Menschen, Zerstörungen und rund 50.000 verschleppte Koreaner*innen. So etwas sollte nicht noch einmal passieren. Daher die drei massiven Tore. Die haben bis heute Stand gehalten...

Und dann wurde gedreht...

Open Set Provincial Park


The King’s Affection / Red Sleeve / Mr. Queen / Record of Youth / Kingdom I / Hotel Del Luna / Slave Hunters / The Crowned Clown / Legend of the Blue Sea

 

Eingebettet in fantastische Landschaft des Naturparks, mit seinen stillen Tälern, Wäldern, Flüssen und Wasserfällen, befindet sich ein KDrama Filmset, das im Wesentlichen ein simples Dorf vergangener Tage 1:1 abbildet. Die Lage inmitten der Natur ist fantastisch. Wir spazierten dort hinein, um es uns einfach mal so umzusehen.

Und wie es das Schicksal mal eben gut mit uns meint, wird heute gefilmt. Ein Historiendrama aus Goryeo Tagen... das ist natürlich eine feine Sache...

Ein paar Eindrücke konnte ich schnell und heimlich festhalten. War natürlich nicht erlaubt... Während die einen filmten, waren andere eine Kulisse für ein abgefackeltes Haus am Vorbereiten und wieder andere nutzten die Zeit für eine Pause im Schatten eines der zahlreichen Häuser... die Schauspieler der oberen Liga verschwanden jeweils in ihren klimatisierten Minivans.

 

Insgesamt waren sie nicht zu beneiden an so einem heißen Tag in ihren schweren Kostümen. Cut. Nochmal. Cut. Nochmal. Jetzt doch wieder anders. Der Regisseur hatte auch viel zu tun... Es ist ja kein Geheimnis, doch so ein KDrama ist ganz schön viel Arbeit...

 

Joka nutzte die Chance und suchte das Gespräch mit einem der Schauspieler in seiner Pause... ganz kurz...

Coffee Break

 

Ich bleibe mir mit meinem Grüntee treu - doch jedes Mal schmeckt er komplett anders. Heute, weil es so heiß ist, on-ice. Joka wählt Toffe Nut Latte und Eonni entscheidet sich für Dalgona Latte, eine koreanische Kreation auf Kondensmilchbasis. Mmmmhhhhhh. Wir sind alle drei von allem total begeistert....

Check-in

 

Den Pass hinter uns lassend schlängeln wir uns zwischen den rund 1.000 m hohen Berggipfeln durchs Songgye Tal und steuern dort unsere Unterkunft an malerischer Lage an.  Genial, passend zum Wetter.  Wir schlafen im authentischen  Familienzimmer - am Boden. Wir sitzen draußen auf unserer Veranda.

Netter Weise gab uns der Vermieter ein extra Zimmer. Er meinte, so würden wir uns wohler fühlen.... Auch recht. Mit den Koffern hätten wir es schwer gehabt. Die hätten wir stapeln müssen :-) Alles ist sehr nett, sauber, effizient rustikal. Und zum Haus gehört auch ein Vierbeiner...

Kulinarisches Fazit

 

Wir hatten uns auf dem Gukje Markt Sandwiches und Teigtasche mit rote Bohnenpaste ausgestattet. In der Unterkunft verzehrten wir noch die letzten Errungenschaften aus dem Bioladen von Gwangju. Wir hätten im Sonngye Tal natürlich durchaus essen gehen können, doch wir habe es einfach genossen, auf unserem Balkon draußen zu sitzen und die Natur in aller Ruhe zu genießen... 

Eonni hat das letzte Wort

 

Hier im Haus wohnt auch ein süßer Vierbeiner. "Cookie". Der lebt an sich im wunderschönen Ambiente, muss aber leider den lieben langen Tag der Leine bleiben. Joka und Eonni sind reichlich damit beschäftigt, den süßen Spatz immer wieder zu besuchen und durchzukraulen. Cookie freut sich in jedem Fall über unseren Besuch hier. Das steht fest!

 

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