Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

KDrama nach Themen: Rom +/- Com

Descendants of the Sun

"Descendants of the Sun" ist ein weiterer Blockbuster unter den KDramen. Die Beachtung national (bis zu 40%) und international (in 32 Ländern) sind enorm. Dies ist eines der KDramen, das der Hallyu (KWave) erneut eingeheizt und sich dabei auch auf einen weiteren Fantourismus in das Taebak Gebirge ausgewirkt hat. Inzwischen wurden zudem international bereits verschiedene Adaptionen produziert. Das KDrama hat beachtliche Summen eingespielt (Streaming, DVD, Soundtrack, Product Placement, Adaptionsrechte). 

 

Der Erfolg liegt daran, dass mit dieser Serie eine cineastisch perfekt gemachte Mischung aus berührender Rom+/-Com und temporeicher Action gelungen ist. Es gibt außerdem starke Supporting Actors als liebenswerte Peer Group, einen reizvollen Nebenplot, einen Hit-verdächtigen Soundtrack und stilsicher ausgestattete Szenen vor teils unvergesslicher Kulisse. Zarte Momente lösen sich mit coolen Sprüchen, lässige Typen mit aufreizend durchtrainiertem bloßem Oberkörper mit selbstbewussten Frauen ab. Ein bis zum Schluss spannender Plot hält die Zuschauer*innen kompromisslos in Atem. Die Mischung eignet sich damit obendrein gut auch für ein männliches Publikum.

 

Und dann muss eine auch wieder einmal den Hut vor Song Hye-kyo ziehen, die es doch immer irgendwie schafft, in ihrer Präsenz auch eine fast schon erotische Spannung in die Romanze zu bringen (wobei Erotik und KDrama eigentlich Antonyme sind). Die reicht oft auch ins Private hinein. Sie war fast mit all ihren Serienpartnern ebenfalls im Leben einige Zeit zusammen oder gar verheiratet... Doch der gesamte Cast versprüht bei dieser Produktion eine stimmige, sympathische Chemie - vielleicht da sie für einen Monat gemeinsam in Griechenland drehten...

 

Da der Großteil der Geschichte im fiktiven Uruk spielt, ist frau/man bei diesem KDrama nur indirekt im Koreanischen unterwegs. Da ist zumindest der dominante Einfluss der Eltern, sexistische Übergriffe am Arbeitsplatz und ganz aktuell: die fehlende Bereitschaft erfolgreicher, moderner Frauen, ihr Leben einem traditionellen Klischee von Familienglück zu opfern. Schließlich ganz spezifisch: der Sprachstil der Militärs im KDrama, der sich im Anschluss auf den Alltag im eigenen Land abgefärbt hat. (Es wird in diesem Zusammenhang außerdem berichtet, dass im Anschluss an die Ausstrahlung unter den Wehrpflichtigen Südkoreas die Zahl der Bewerber für eine Spezialeinheit stark zugenommen hätte.)

 

Ich würde "Descendants of the Sun" als ein KDrama für Einsteiger empfehlen, denn es ist nicht so kulturspezifisch und damit vielleicht befremdlich, wie eventuell manch andere Serie. Zumindest hat es sich in dieser Funktion in meinem Umfeld schon mehrfach bewährt.

태양의 후예 - Taeyang-ui Huye

Lit.: Nachkommen der Sonne

 

2016, 16 (+3)

 

Hauptdarsteller*innen:

-Song Joong-ki
-Song Hye-kyo
-Jin Goo
-Kim Ji-won

 

Plot:

Das Elite Sondereinsatzkommando Alpha ist Teil einer Black Op im Rahmen der UN. Offizier Yoo Si-jin und Oberstabsfeldwebel Seo Dae-young sind im Einsatz gegen Nord Korea. Eine Eskalation kann gerade noch vermieden werden.

 

Wieder in Seoul genießen die beiden Freunde ihren Urlaub. Mehr oder weniger auf den ersten Blick verliebt sich Si-jin bei einem Zwischenfall im Krankenhaus in die Ärztin Dr. Kang Mo-yeon. Das erste Date kann jedoch nicht stattfinden, da Si-jin mit dem Hubschrauber zu einem nächsten Einsatz abgeholt wird.

 

Mo-yeon weiß zwar nicht, dass Si-jin zu einer Sondereliteeinheit gehört, doch dass er beim Militär ist. Bei einem zweiten Anlauf für ein Date gesteht sie ihm, dass sie als Ärztin mit seinem Beruf ein Problem hat. Doch eh sie sich versieht, muss er sie bereits wieder für einen Einsatz sitzen lassen. Letztlich beendet sie, was noch gar nicht begann.

 

Im Krankenhaus  muss sich Mo-yeon mit Konkurrenz und sexistischen Übergriffen auseinandersetzen. Da sie der Anmache ihres Chefs nicht nachgibt, rächt er sich bei ihr mit einer Strafversetzung zu einem Sondereinsatz für Ärzte ohne Grenzen. Zusammen mit ihrem Team reist sie nach Urk (fiktiv) und kommt im UN-Militärcamp unter Leitung von Si-jin und Dae-young unter. Die Welt ist klein...

 

Und die Welt in Urk ist obendrein gefährlich. Es gibt überall Minen. Kriminelle Banden verschieben Menschen und Waren (darunter Waffen und Diamanten)... Mo-yeon lernt im Verlauf die Stärken und Qualitäten von Si-jin besser kennen und lieben - und er die ihren. Es ist praktisch nicht möglich, ihre Gefühle voreinander zu verbergen.

 

Die Gegend wird durch ein Erdbeben erschüttert und die Ärzte haben alle Hände voll zu tun, die Überlebenden einer Solarkraftwerks-Anlage zu retten. Diese ist zugleich der Umschlagplatz von Blutdiamanten. Was ist wichtiger, der Diamant oder die Menschenleben? Es wird stellenweise ziemlich dramatisch. Doch es geht bekanntlich noch doller: Eine infektiöse Form von Meningitis setzt das Camp vorübergehend außer Gefecht. Und dann wird Mo-yeon auch noch vom bösen Bandenboss entführt.

 

Das Tempo ist stets hoch, Spannung garantiert. Wer meint, es wäre jetzt Zeit für ein Happy End, der irrt. Denn die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende erzählt. Mehr Drama geht immer.

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