Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Historiendramen

My Country - The New Age

"My Country - The New Age" spielt in der historischen Phase des Übergangs zwischen der Goryeo Ära und der Joseon Ära. Den Kontext bildet General Yi Song-gye, der mit seinem Staatsstreich den Thron für die kommenden ca. 5 Jahrhunderte an seine Blutlinie band. Allerdings versteht sich dieses KDrama nicht primär als Geschichtsunterricht, auch wenn die historischen Figuren dabei mitmischen. Hier spielt nicht einmal die Romantik die wesentliche tragende Rolle... Es geht um den Thron, um politische Haltungen und Visionen. Aber zu allererst geht es um Loyalität und bedingungslose Männerfreundschaft und die Liebe, die ihr zu Grunde liegt. Schließlich es geht auch um Beziehungen zwischen Vätern und Söhnen. Alles in allem ein nicht alltäglicher Ansatz für ein KDrama und unbedingt sehenswert.

 

Dazu tragen die Schauspieler erheblich bei. Allen voran die starke Präsenz und Ausstrahlung von Jang Hyuk als Lee Bang-won, der 5. Sohn des General Yi und späteren 1. Joseon Königs, sowie von Ahn Nae-sang als fiktiver Nam Jeon, der in seinen politischen Haltungen gewissermaßen stellvertretend an den historischen Jong Do-jeon erinnert, der die politischen, administrativen und juristischen Weichen für das neu erblühende Joseon Reich setzte.  

 

Zur Historie:

Lee Bang-won und Jong Do-jeon waren in jenen ersten Jahren des Reichs treibende Kräfte und grundlegende Widersacher. Jong Do-jeon wurde vom neuen König zum obersten Kanzler von Joseon ernannt. Als solcher entschied er sämtliche Belange rund um militärische Angelegenheiten, diplomatische Vorgehensweisen, Erziehungsfragen, neue Gesetzgebung und Verfassung (der einst feudalistische Staat wurde nunmehr bürokratisch organisiert), neues Steuerrecht, neue Staatsreligion (aus Buddhismus wurde Konfuzianismus) und letztlich ließ er sogar den Palast und somit die Hauptstadt nach Hanyang (heute Seoul) verlegen. Er benannte obendrein die Stadtviertel von Hanyang und die 8 Provinzen im Land und veranlasste, dass viele Sklaven befreit wurden. Er war ein Mann mit starken Visionen für ein innovatives politisches System im neuen Reich und setzte diese (durchaus auch skrupellos) um.

Ihm gegenüber stand Yi Bang-won, dem ein Reich, in dem Minister wichtiger waren als der König, nicht gefiel. Er wollte vielmehr einen machtvollen König, eine starke Monarchie. So war auch er einer, der am meisten zur Machtübernahme seines Vaters beigetragen hatte. Allerdings hatte dieser ihn schließlich enttäuscht, da er nicht ihn als Kronprinz ernannte. Nach dem Tod der Königin nutzte Bang-won die Trauerphase seines Vaters und fiel im Palast ein. Dabei tötete er den Staatskanzler, die ihm treuen Minister und die Kinder der verstorben Königin samt Kronprinz. Somit nahm er den Thorn mit Gewalt - sein Vater konnte nur noch abdanken und ihm den Thron widerwillig überlassen. Als König Taejong trug Bang-won jedoch auf seine Weise effektiv zu einem stabilen Regierungssystem bei. Unter anderem erließ er ein Gesetz, nachdem sich alle Bürger registrieren lassen konnten und er führte neu die Ministerien für Personalverwaltung,  Finanzen, Protokoll, Verteidigung, Justiz sowie für Öffentliche Angelegenheiten ein.

 

 

Das KDrama zeichnet mit Jang Hyuk als Lee Bang-won und Ahn Nae-sang als fiktiver Nam Jeon, der gewissermaßen für die Vision des Jong Do-jeon steht, ein starkes Bild dieses Widerstreits politischer Visionen der ersten Stunde. (Die beiden Schauspieler leben ihre Rolle mit starker Ausstrahlung.) Dabei lernen die Zuschauer*innen sie eigentlich hauptsächlich über ihre jeweiligen Beziehungen mit dem beiden Protagnisten Seo Hwi, Sohn eines einst legendären Soldaten des Goryeo Reichs, und Nam Sun-ho, dem illegitimen Sohn von Minister Nam Joen, kennen. Beide sind beste Freunde, die zu erbitterten Feinden werden. Auch hier eine bewegende schauspielerische Leistung von Yang Se-jong und Woo Do-hwan. Für den Werdegang dieser Freundschaft trägt allein Minister Nam Jeon die Verantwortung, doch Prinz Bang-won wird durchaus zum Trittbrettfahrer dieser Rivalität. Am Ende fallen Nam Jeon damit seine intriganten Machenschaften wieder vor die Füße.

 

Jedenfalls bietet "My Country: The New Age" eine epische, bildgewaltige Story mit viel Action und Gefühl, sehenswerten Schwertkämpfen (Schauspieler Jang Hyuk macht das alles selbst), bei denen durchaus auch reichlich Blut fließt, und noch mehr Gefühl. Ja, es gibt natürlich auch Frauen und die Liebe... Die Fülle an Tragik ist KDrama pur. 

나의 나라 - Naui Nara

Lit.: Mein Vaterland

 

2019, 16 Folgen

 

Hauptdarsteller*innen:

-Yang Se-jong
-Woo Do-hwan
-Kim Seol-hyun
-Jang Hyuk

-Ahn Nae-sang 

 

Plot:

Seo Hwi und Nam Sun-ho sind beste Freunde, die gemeinsam mit Hwis Schwester Seo Yeon eine gute Zeit haben. Nachdem jedoch Hwis Vater unter Schande hingerichtet wird, bleiben Hwi und Yeon arm und allein zurück. Sun-ho wiederum leidet unter der Geringschätzung seines Vaters, der ihn als illegitimen Sohn nicht ernst nimmt, egal wie sehr er sich auch anstrengt. 

 

Seo Hwi bewährt sich mit seinen Kampfkünsten und sieht seine Zukunft als Krieger. In dieser Angelegenheit werden er und Sun-ho zu Konkurrenten. Lügen und Verrat führen dazu, dass sich die Ereignisse um Hwi, Yeon und Sun-ho dramatisch überstürzen. Hwi wird an die Front geschickt und wächst dort in seiner Verzweiflung in Anbetracht der Ungerechtigkeiten überall um ihn herum heldenhaft über sich selbst hinaus. Inzwischen stürzt General Yi den letzten Goryeo König und setzt sich selbst auf den Thron.

 

Im neuen Joseon Reich begegnen sich die Herzen der intelligenten, gegen die Ungerechtigkeiten gegenüber einfachen Menschen aufbegehrenden Han Hee-jae und Hwi. Hwi begegnet ebenfalls dem 5. Prinzen und General Lee Bang-won, der seinen Anspruch auf die Krone letztlich auch mit Gewalt durchzusetzen bereit ist. Dieser Konflikt nimmt Formen an, nachdem sein Vater, König Taejo, seinen 8. und jüngsten Sohn als Kronprinz deklariert. Hwi, inzwischen Rebell und Sympathisant von Bang-won, sowie Sun-ho, inzwischen General der Palastwache, finden sich im erbitterten Kampf auf unterschiedlichen Seiten wieder.

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