KDrama nach Themen: Von der Macht der Mächtigen

Eine spannende Spielart zum Thema "Macht der Mächtigen" ist das KDrama "Defendant" aus dem Jahr 2017. Tatsächlich vereint die Story einen spannenden Krimi, eine packende Variante von ´Prison Break´ im koreanischen Stil, sowie die Auseinandersetzung mit Amnesie einerseits und einem Soziopathen, dessen Schwere der Störung weit ins Psychopathische reicht, andererseits. Die 18 Folgen sind beim Publikum sehr gut angekommen. Auch bei mir: Prädikat "wertvoll".

Die Serie wurde wieder einmal bis in die Nebenrollen qualitativ hochkarätig besetzt und durch seine Nebenplots facettenreich begleitet. Damit wird die an sich heftige Story etwas aufgelockert und bekömmlicher. Dennoch ist "Defendant" keines der Dramen, die man an einem Wochenende durch-bingen kann oder will. Allerdings könnte es schon mal Impulse geben, vorzuspulen - nicht aus Langeweile, sondern um neugierig und ungeduldig um die Ecke zu schielen, wie sich die spannende Situation auflösen mag. Das sollte man/frau aber besser lassen....

Der Plot ist in sich unfassbar, brutal, gemein. Der Täter: eine Ausgeburt arroganter Boshaftigkeit - aber dann eben auch selbst verletzliches Kind seiner familiären Jaebeol-Prägung (Um Ki-joon in einer Doppelrolle und in Höchstform). Das Opfer: ein hochmotivierter Staatsanwalt, trotz aller Aussichtslosigkeit aufrecht, zielstrebig, unbeirrt, aber dann doch an seinem wunden Punkt fast gebrochen (bewegend mit Leben gefüllt durch Ji Sung). Um die beiden herum eine bunte Mischung feinsinnig gezeichneter Charaktere, die sich zwischen ihren verführbaren und geläuterten Seiten bewegen.

Südkoreanisches Lokalkolorit: Das Leben im Knast und insbesondere in der Zelle, die sich ca. 5 Personen teilen. Geschlafen wird - wie die Ölsardinen - nebeneinander auf dem Boden; gegessen ebenfalls. Dafür stehen nur wenige Quadratmeter zur Verfügung. Das ist schon speziell und hat etwas von einer unfreiwilligen Männer-WG in der Einraumwohnung.  Im Beispiel dieses KDramas finden die Insassen einen guten Weg mit- und zueinander. (Ob das Zusammenleben auf so engem Raum sich wohl immer so gut einspielt? Und was, wenn nicht? Doch das wäre dann eine andere Geschichte...)

피고인 - Pigoin

Lit.: Angeklagter

2017, 18 Folgen

Hauptdarsteller*innen:
-Ji Sung
-Um Ki-joon
-Kwon Yu-ri
-Oh Chang-seok
-Uhm Hyun-kyung

Plot:

Der überzeugte, hochmotivierte Staatsanwalt Park Jung-woo geht seinem Beruf erfolgreich und mit großem Engagement nach. Er ist glücklich verheiratet und hat eine süße Tochter. Sein Leben ändert sich, als er als einziger bezweifelt, dass einer seiner Mordverdächtigen - Cha Min-ho, Jaebeol-Sprössling und schwarzes Schaf seiner Familie - sich selbst umgebracht haben soll. Er liegt mit seinen Vermutungen richtig und zieht damit den großen Ärger von Cha Min-ho auf sich, der sich inzwischen skrupellos als sein Zwillingsbruder und CEO der Chamyung Gruppe ausgibt.

Park Jung-woo erwacht in einer Gefängniszelle ohne jegliche Erinnerung, warum er hier ist. Von seinen Zellgenossen erfährt er, dass dies nicht das erste Mal so ist. Es sind seit dem Abend des Geburtstags seiner Tochter - das letzte woran sich Jung-woo erinnert -  inzwischen Monate vergangen. Doch fast noch schlimmer als die Erinnerungslücke ist das Urteil, das ihn hierher versetzt hat: Mord an Frau und Kind. Allerdings wurde bislang nur die Leiche seiner Frau gefunden. Jung-woo kann nicht glauben, was er hört. Verzweifelt will er seine Erinnerung zurück. Doch auch als er sie wiedererlangt, weiß er: sie könnte ihm jeden Moment erneut verloren gehen. Das wäre offenbar nicht das erste Mal. Cha Min-hoo lässt ihn dahingehend nicht aus den Augen. 

Jung-woo versucht auf allen möglichen Wegen aus dem Gefängnis zu entkommen, den Fall aufzuklären und seine Tochter zu finden. Erschwerend kommt hinzu, dass sein unversöhnlicher Schwager - einer seiner Gefängniswärter - ein besonderes Auge auf ihn hat. Als es auf legalem Weg nicht gelingt, frei zu kommen und sich selbst um die Aufklärung zu kümmern, wählt Jung-woo eben den illegalen Weg und flieht. Er hat nichts mehr zu verlieren. Dabei erhält er Unterstützung von seinen Mitinsassen und einer erfolglosen Anwältin, die sich seines Falles annimmt.