Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

KDrama nach Themen: Historiendramen

Queen Seondeok

Dieses KDrama erzählt zur Abwechslung mal historische Heldinnen Geschichten. (Ja: weibliche Endung UND Plural.) Obendrein am Wegesrand angereichert mit einigen brandaktuellen Lebensweisheiten und einer anschaulichen Auseinandersetzung mit Führungssystemen - was braucht das gemeine Volk? Wie will oder muss es geführt werden? In dieser Hinsicht hat die Serie von 2009 auch 2021 an Aktualität nicht eingebüßt. Doch allem voran bringt "Queen Seondeok" den Zuschauer*innen die frühere koreanische Geschichte der Drei Reiche greifbar näher. Ich gebe dem KDrama in diesem Zusammenhang das Prädikat "wertvoll".

 

Hier wird Geschichte in 62 Folgen bewegend und in schillernden Figuren aufbereitet und dabei ein wertvoller historischer Input geboten. 62 Folgen sollten dabei bitte nicht abschrecken. Dies entspricht vielleicht eher 5 oder 6 Staffeln in westlichem Stil. Wenn man/frau dies so versteht und nicht alle Folgen in einem Schwung auf einmal durchbingen will, dann ist das überhaupt nicht langatmig. Mich hat die Anzahl der Episoden und auch das eher steif anmutende Poster mit schwerer Krone ehrlich gesagt lange abgehalten, die Serie anzuschauen. Aber das war ein großer Irrtum. Diese Serie ist wunderbar in Anbetracht der Fülle an Eindrücken und der tiefgründigen Auseinandersetzung mit der Haltung und Philosophie von Herrscher*innen. Stellenweise witzig auch. Auf jeden Fall ein eindrucksvolles Stück koreanische Geschichte, das rund, satt und bunt erzählt wird. Das KDrama lässt dabei nichts aus, was Mensch-Sein sowie Held*in-Sein angeht, und präsentiert dies alles in verschiedenen dramaturgischen Verschränkungen und Tieflagen, mit Twists&Turns und viel Gefühl. (Auch Schwerter, Bogen und Kämpfe fehlen nicht.)  

 

Hier geht es zuallererst um reale historische Persönlichkeiten der koreanischen Geschichte, die zu ihrer Zeit Beachtliches geleistet hat. Allen voran Königin Seondeok. Sie war die erste Königin Sillas und die erste der bislang nur wenigen weiblichen Staatsoberhäupter in der koreanischen Geschichte überhaupt. Wenn man/frau ihre fortschrittlichen Leistungen für ihr Volk bedenkt, muss sie eine charismatische Persönlichkeit gewesen sein, um sich in dieser feudalen Männerwelt an die erste, offiziell tonangebende Stelle setzen zu können. (Siehe historischer Kontext weiter unten). Ihr Lebensweg, doch auch der weiterer zeitgenössisch bedeutender, geschichtsprägender Personen in ihrem Umfeld werden dramaturgisch lebhaft und unvergesslich aufbereitet. Zugegeben mit ein bisschen dichterischer Freiheit im Dienste einer stringenten und spannenden Geschichte angereichert. Allerdings scheint es mir im Historiendramen-Orbit durchaus akzeptabel, die Faktenlage hier und da zu biegen, um stattdessen einen plastischen, lebendigen Eindruck zum Charakterbild der historischen Persönlichkeiten und ihrem Wirken zu schaffen. Das prägt sich (im Vorbeigehen) viel eher ein und kann leichter erinnert werden, als exakte Chronologien. Hinzu kommt, dass die auswertbaren Quellen begrenzt sind. Da muss selbst die Geschichtswissenschaft ja auch hin und wieder ein bisschen nachspüren, um zu begreifen, woher z.B. eine Frau in jener Zeit die Vision, die Kraft und den Mut hernimmt, die Männer in die zweite Reihe zu stellen - und dabei intelligent, visionär und mit Respekt für das Volk, geradezu eigenwillig zu herrschen.... Dabei schadet in meinen Augen der fiktive Plot nicht dem wesentlichen Eindruck, den man/frau über die Zeit insgesamt vom Leben und den Herausforderungen im Silla Reich, von der Ausstrahlung der historischen Persönlichkeit der Königin Seondeok und der historischen Figuren um sie herum sowie ihrer Errungenschaften für ihr Volk gewinnt. Das KDrama zeichnet ein einprägsames, unvergessliches Charakterbild des Silla Reichs im 7. Jahrhundert. Damit weckt sie die unter einem der Grabhügel in Gyeongju liegenden Knochen der Königin und ihrer längst vergessenen Geschichte zu neuem Leben.

 

Gut zu wissen: Das Silla-Reich stand noch nicht unter dem Einfluss des Konfuzianismus, der eindeutig den Mann als Familien-/Stammesoberhaupt festlegt. Unter den adligen Silla Familien gab es auch solche, in denen die Abstammung mütterlicherseits entscheidend war, beziehungsweise Frauen als Familienoberhaupt galten. Matrilineare und patrilineare Stammesstrukturen existierten damals noch parallel. Daher war der Respekt vor Frauen und ihren Funktionen in der Gesellschaft insgesamt vergleichsweise höher - aber deswegen dennoch nicht selbstverständlich. Das Wertvolle an dieser Geschichte (und die zugleich zeitlose Qualität des KDramas) liegt für mich auch in der Gegenüberstellung zweier sehr unterschiedlicher, jeweils eindrucksvoller, intelligenter Frauengestalten ihrer Zeit: Prinzessin Deokman (Königin Seondeok) und die adlige Konkubine Misil, die kaum einen einflussreichen König oder Anführer der Hwarang während ihrer Zeit ausgelassen hat, um direkten Einfluss auf das politische Geschehen zu nehmen (siehe historische Randnotiz weiter unten). Die beiden Frauen lebten zwar tatsächlich gar nicht zur selben Zeit, doch die dichterische Freiheit setzt sich darüber hinweg und stellt die beiden als ebenbürtige Antagonistinnen einander gegenüber. Das ist überaus gelungen! (Diesbezüglich könnte ich geradezu das Prädikat "besonders wertvoll" geben...) So erfahren die Zuschauer*innen auf einen Schlag vom Wirken und Schaffen gleich zweier schillernder Heldinnen des Silla Reichs.

 

Das KDrama "Queen Seondeok" zeichnet sich in der emotionalen Aufbereitung der historischen Ereignisse durch eine zeitlos epische Qualität aus. Stellenweise äußerst brillant gemacht, durchaus auch mal lustig, mit buntem Leben und all dem, was das Leben für gewöhnlich mit sich bringt: reichlich Drama, das die Gemüter in Wallung versetzt und dabei auch das Herz berührt. Ein spannendes Skript (das sich zwar in der zweiten Hälfte dann doch etwas mehr an historischen Facts abarbeiten muss), und ein bunter Reigen beflügelter Mimen hauchen jenen fernen ca. 50 Jahren im 7. Jahrhundert und den Menschen rund um das Leben der Prinzessin Deokman dynamisches Leben ein. Nicht nur die spätere Königin und die Konkubine Misil bekommen ein einprägsames Profil, auch die  Männer um Königin Seongeok - Bidam und Kim Yushin - werden charakterstark spürbar mit Leben gefüllt. Lovestory inklusive - sie ist zwar umgerechnet auf die gesamte Story eher Zugabe als Hauptsache, belebt jedoch die zweite Hälfte als Ausgleich zum historischen Ritt durch die Zeit.

 

Die Einschaltquoten gingen übrigens mit 43,6 Prozent förmlich durch die Decke, als die Serie 2009 im Fernsehen ausgestrahlt wurde.  

Historischer Kontext: Silla Reich

 

Zwischen dem 1. Jahrhundert v.Chr. und dem 7. Jahrhundert n.Chr. existierten auf der koreanischen Halbinsel die Königreiche Goguryeo (im Norden), Baekje (Südwesten), Silla (Südosten) und Gaya (im Süden zwischen Baekje und Silla), wobei letzteres in der zweiten Hälfte des 6., Jahrhunderts von Silla erobert wurde. 668 waren auch Goguryeo und Baekje unter König Muyeol (Kim Chunchu) in einem großen Silla Reich geeint. 

 

Silla ging ursprünglich aus Stämmen hervor, deren Häuptlinge abwechselnd von den drei Familien Kim, Seok und Pak gewählt wurde. Seit dem 4. Jahrhundert gab es eine Erbmonarchie mit einem Knochenrangsystem unter den adligen Familien. Dabei hatte sich die Kim-Sippe als ´heiliger Knochen´ an oberster Stelle für eine direkte Erbfolge der Krone etabliert, deren patrilineare Praxis mit der Zeit zwar gängiger Usus wurde, aber eigentlich nicht zwingend so festgelegt war. Darunter kamen jene Adelsfamilien, die vom "wahren Knochen" abstammten. Die restliche Gesellschaft war nach "Kopfrängen" geordnet, vom 6. über den 5. hinunter zum 4. - je nachdem waren die beruflichen Chancen geregelt und Heiratsoptionen festgelegt bzw. eingeschränkt.

 

Ackerbau, Bewässerung und Buddhismus als Staatsreligion förderten die kulturelle Entwicklung. (U.a. bekommen die Handelsbeziehungen jener Zeit zu Beginn des KDrama einen pointierten Raum. Zu Sillas Handelspartnern zählten v.a. Balhae, Tang und Japan, die Geschäftsbeziehungen reichten sogar bis in das entfernte Arabien. Hauptsächlich wurden Seide, Hanfkleidung, Gold, Silber, Ginseng, medizinische Kräuter und Kunsthandwerke exportiert. Im Gegenzug wurden insbesondere Bücher und Luxusgüter aus dem Ausland importiert.) Die expansiven Bestrebungen König Jinheungs, der von 540 bis 576 herrschte, brachten zusätzlichen wirtschaftlichen Aufschwung. 

 

Dieser König Jinheung wird im KDrama anfangs vorgestellt. Nach seinen Söhnen endet der Stammbaum männlicher "heiliger" Knochen. (Vielleicht inspirierte dies zum Plotaufhänger mit dem Zwillingsfluch - es ist tatsächlich nicht genau belegt, WANN Prinzessin Deokman und ihre Schwester geboren wurden). Die zeitlichen Proportionen zwischen König Jinheung und Königin Seondeok wurden in dichterischer Freiheit komprimierend verzerrt. König Jinheung war einer von Misils Königen, denen sie als Konkubine ´diente´. Unter ihm wurden die Hwarang als militärische Ausbildungsstätte für jugendliche Elitegruppen organisiert.

Historischer Kontext: Hwarang und Misil

 

Hwarang wird heute oft als "Blumenknaben" übersetzt, doch übertragen bedeutet es wohl eher so etwas wie: Jugend in ihrer Blüte. Die Festlegung auf Knaben in Bezug auf die Zulassung ist möglicherweise eine Interpretation heutiger Zeit, denn es gab wohl unter den Hwarang auch Frauen. Dem Hwarang vorausgegangen ist die Tradition der Wonhwa, "Ursprüngliche Blumen". Dabei handelt es sich (wohl vorrangig) um Frauen, deren Ausbildung sich mit jenen Künsten befassten, die sich um Schönheit und Ästhetik, aber auch um Spiritualität, Ethik und Werte von Gemeinschaft drehten. Doch auch hier darf man/frau ein Fragezeichen machen, ob die Zuordnung zum weiblichen Geschlecht nicht eher eine nachträgliche Interpretation patriarchaler Geschichtsschreibung ist. Ich habe ja die These, dass sich die namentliche Änderung von "Ursprüngliche Blumen" auf "Blumenknaben" vielmehr auf die Schwerpunktverlagerung der Ausbildungsinhalte von den ´feminin anmutenden´ Schönen und Bildenden Künsten auf das eher ´maskuline´ Militärhandwerk bezieht. Mag sein, dass dies eine Verschiebung der Mehrheitsverhältnisse in den Geschlechtern zur Folge hatte. Und mag sein, dass dies dann in Goryeo Zeiten zu Aufgabenteilung von Militär einerseits und Gisaeng andererseits führte. Aber im 7. Jahrhundert war dies wohl noch nicht so streng verbindlich festgezurrt.

 

Der Schwerpunkt der Hwarang lag jedenfalls zur Zeit König Jinheungs auf der Ausbildung elitärer Militärs, aus denen die künftigen Militärführer rekrutiert wurden. Mit zunehmender kultureller Blüte des Reichs nahmen dabei später auch (wieder) Schulung in Geschichte und Philosophie, sowie Poesie, Instrumentalmusik und Gesang immer mehr Raum ein. Voraussetzung zur Aufnahme war mindestens die Zugehörigkeit zum "wahren Knochen", dem obersten Adelsrang nach dem "heiligen Knochen" der Königsfamilie. Die zentrale Figur des KDrama Misil zählte ebenfalls dazu. Historisch erwähnt wird sie jedenfalls in den Hwarang Segi, den Annalen der Hwarang. Demnach war sie eine aristokratische Tochter des "wahren Knochen", die zwischen ca. 546 und 612 lebte, liebte und herrschte. Sie war die Konkubine der drei Könige ihrer Zeit, verheiratet mit dem 6. Führer (Pungwolju) der Hwarang, die Geliebte des 7.  Pungwolju, die Schwester des 10. Pungwolju und ihre Söhne wurden 11. und 16. Pungwolju der Hwarang. Sie hat aktiv einen König mit abgesetzt und mit Sicherheit auch ansonsten aufgrund ihrer Beziehungen einiges politisch an vorderster Front mitgemischt. Dies führt das KDrama sehr anschaulich vor.

 

Nachdem es unter König Jinpyeong keine männlichen Erben des Throns gab, nutzte Prinzessin Deokman und letzte des "heiligen Knochens" die Chance und regierte als Königin Seondeok von 632 bis 647 als 27. Herrscherin des Silla Reichs. 

Historischer Kontext: Königin Seondeok und Bidam


Königin Seondeok förderte während ihrer Regentschaft Bildung und Wissenschaft (allem voran Astronomie - das unter ihr gebaute Cheomseongdae in Gyeongju ist die älteste Sternwarte Ostasiens), sowie die kulturelle Entwicklung rund um Literatur und Kunst. Außerdem ging sie als besonders intelligent und ihrem Volk wohlwollend eingestellt in die Geschichte ein. Unter anderem schickte sie königliche Inspektoren durch das Land, welche die Versorgung von Witwen, Witwern, Waisen sowie den Armen und Älteren sicherstellen sollten. Sie war keine Marionette der Adligen, sondern wusste wohl sehr genau, was sie wollte, und konnte es auch oftmals umsetzen. Der Buddhismus als Staatsreligion blühte unter ihr auf und sie brachte auch den Zen Buddhismus ins eigene Land. Sie schuf ein fruchtbares Klima für Wachstum und legte weitere wichtige Grundlagen für ein geeintes, (friedliches) großes Reich auf der koreanischen Halbinsel.

 

Dabei erlebte sie selbst eher kriegerische Jahre mit Baekje und Rebellion im eigenen Land. Sie hatte es auch lange schwer, vom Kaiser der Tang Dynastie als Königin ernstgenommen und offiziell anerkannt zu werden. Allerdings konnte sie den Widrigkeiten ihrer Regentschaft stets mit Intelligenz, Pragmatismus und visionärer Kraft trotzen.

 

Den Preis für Blüte und Wohlstand ihres Volkes zahlten die Adligen, die von ihren Privilegien abgeben mussten. Bereits im May 631 führten daher Ichan Chilsuk und Achan Seokpum einen Aufstand an, der jedoch scheiterte. Dies konnte die Krönung nicht verhindern.

Am Ende ihre Herrschaft im Jahr 647 steht ein von Bidam geleiteter Aufstand. Er war wohl ein von der Königin protegierter (adliger?) Mann unbekannter Herkunft, dem sie eine der höchsten Positionen im Palast verschafft hatte. Die Rebellion kam in einem Moment, wo der Großteil des Militärs damit beschäftigt war, die Grenzen gegen drohende Invasoren zu schützen, und die Königin selbst gesundheitlich angeschlagen war. Die einen Historiker vermuten, dass Bidam die Vorstellung nicht ertrug, falls die Königin ihrer Krankheit erliegen sollte, einer weiteren Königin (Jindeok) dienen zu müssen. (Doch eigentlich ´durfte´ er das ja schon lange gleichsam als Privileg an der Seite der Königin, warum also plötzlich nicht mehr?) Andere unterstellen Rivalität mit General Kim Yushin. Offensichtlich war Bidams Rebellion gar nicht wirklich geplant. Daher gibt es die These, dass dies alles auf ein Missverständnis zurückzuführen ist, das sich aus einer Rivalität zwischen Bidam und General Kim Yushin ergab. Die tatsächlichen Gründe sind jedenfalls aus historischer Sicht ungeklärt - und liefern so reichlich Zündstoff für den Plot des KDramas...

 

Unmittelbar nachdem dieser Aufstand niedergeschlagen war, starb die Königin. Manche vermuten, sie erlag einer (den Historiker*innen jedoch unbekannten) Krankheit. Manche wiederum vermuten, dass dies eine Folge ihres Schocks auf die Rebellion war... Tatsächlich führte Bidams erfolglose Rebellion letztlich im Sinne seiner Königin am Ende dazu, dass die Macht der Adligen weiter reduziert werden konnte. Als schließlich Kim Chunchu als König Muyeol (nach der unmittelbar auf Seondeok folgenden Königin Jindeok) den Thron bestieg, war seine Machtposition entsprechend stark. 

 

Eine Quelle gibt an, Königin Seondeok wäre mit drei Ehemännern verheiratet gewesen. Nachkommen sind keine bekannt. Eine andere nennt nur einen Ehemann - einen ganz anderen. Verbreitet ist eher die Auffassung, dass sie gar nie geheiratet hat. Das KDrama findet darauf seine ganz eigene Antwort...

선덕여왕 - Seondeok Yeowang

Lit.: Königin Seondeok

 

2009, 62 Folgen

 

Hauptdarsteller*innen:
-Lee Yo-won
-Go Hyun-jung
-Park Ye-jin
-Uhm Tae-woong
-Kim Nam-gil


Plot:

Am Anfang steht König Jinheung auf der Höhe und zugleich am Ende seiner erfolgreichen Herrschaft. Mit seinem Tod beginnt ein intriganter Kampf um den Thron, angeführt von seiner Konkubine Misil. Nach verschiedenen Anläufen gelingt es Misil schließlich über König Jinpyeong zufriedenstellend in ihrem Sinne Einfluss auf die Politik zu nehmen. Der junge Prinz wird über seinen Kopf hinweg in sehr jungen Jahren als Misils machtlose Marionette inthroniert. Als seine Frau Zwillinge zur Welt bringt, ist dies gemäß einer Weissagung ein schlechtes Omen dafür, dass die männliche Blutlinie austrocknen wird. Zugleich wird in jener Nacht ein achter Stern im Sternbild des Großen Wagen gesichtet. Einer anderen Weissagung entsprechend steht dieser achte Stern für diejenige Person, der es schließlich gelingen wird, sich Misil entgegen zu stellen. Bislang wagt dies niemand.

 

Das zweitgeborene Mädchen muss aus Sicht des Königs verschwinden, damit seine Position gewahrt bleibt. Aus Sicht von Misil darf es diesen achten Stern nie gegeben haben. Das Baby muss so oder so verschwinden. Die Hofdame Seohwa, die zugleich heimliche Hebamme war, soll das Kind in Sicherheit bringen. Während einer der großen Hwaranghelden, Munno, der Hofdame zur Flucht verhilft, heftet sich ein anderer großer Hwarangheld, Chilsuk, den Flüchtenden an die Versen, um das Baby zu töten. Doch er verliert die Spur. Seohwa zieht Deokman als ihr eigenes Kind groß - auf einem Handelsposten in der fernen Taklamakan Wüste. 

 

Das Leben bis dahin war zwar nicht einfach für Deokman und Seohwa, aber doch glücklich. Das ändert sich, als Chilsuk völlig zufällig nach 15 Jahren planloser Wanderschaft am Handelsposten auftaucht. Deokman´s Welt gerät aus den Fugen und unvermittelt ist sie allein als Junge verkleidet auf dem Weg nach Silla - auf der Suche nach Munno, in dem sie ihren Vater vermutet. Diese Suche gestaltet sich schwerer als sie dachte. Und sie ist auch nicht die einzige, die nach ihm sucht. Ihre Schwester hat sich ihrerseits auf den Weg gemacht, Antworten auf ungeklärte Fragen von einem legendären, seit Jahren untergetauchten Munno zu erbitten.

 

Je näher Deokman der Wahrheit über ihre Identität kommt, desto gefährlicher wird es für sie. Gut dass sie fern von Silla mit einem gesunden Selbstbewusstsein und einer beachtlichen Portion Intelligenz aufgewachsen ist, obendrein geschult, inspiriert und gefördert durch Mentoren in Form von Handelsreisenden aus der weiten Welt. So überlebt sie so manche brenzlige Situation und gewinnt wichtige Gefährt*innen auf ihrem steinigen Weg, der sie schließlich auf den Thron führt.

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