Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Zeit und Raum sind relativ

Tunnel

"Tunnel" ist ein packender Krimi. Ich könnte das KDrama problemlos bei ´Crime & Politics´ listen. Dabei gewinnt die Serie einiges an Stimulation durch den Zeitsprung zwischen 1986 und 2016. Jener Tunnel, der damals und heute in einem für den Hauptprotagonisten neu erlebten JETZT miteinander vereint, berechtigt einen festen Platz des KDramas unter ´Zeit und Raum sind relativ´. Denn damit eröffnet sich für die Story ein erweitertes, kreatives dramaturgisches Spektrum, um die komplizierte Aufklärung von 14 Morden eines Serienkillers mit hohem Spannungsgrad zu erzählen. Dabei erfährt das geradezu entschleunigt anmutende Zeitkolorit der 80er Jahre im stimmungsvollen Kontrast mit der heute stark technologisch geprägten Lebenswelt ein gelungenes Revival. 

 

Die Geschichte des KDrama ist (wie bereits das KMovie "Memoires of a Murderer" ) durch den realen südkoreanischen Serienmörder Lee Choon-jae inspiriert. Der hatte in den Jahren zwischen 1986 und 1994 insgesamt 14 Frauen und junge Mädchen getötet. Davon sind 10 als Hwaseong Serienmorde in die Akten eingegangen. Er sitzt nach der Verhandlung des Falls 2019 lediglich die lebenslange Haft für den letzten Mord an seiner Schwägerin aus dem Jahr 1994 ab - nach 20 Jahren gibt es eine Option auf Bewährung. Die anderen Fälle, in denen seine Schuld ebenfalls bewiesen werden konnte, waren zum Zeitpunkt ihrer Aufklärung jedoch bereits verjährt und hatten daher kein Urteil zur Folge... 

 

"Tunnel" rollt die Ermittlungen nun in eigenwilliger Weise auf, wobei der fiktive Park Gwang-ho als Ermittler in beiden Zeiten die Fäden zusammenhält. Mit ihm gemeinsam können die Zuschauer*innen gleichsam durch den Tunnel der Zeit zwischen der Fallermittlung der ersten Stunde und ihrer Aufklärung drei Jahrzehnte später hin und her reisen.

터널 - Teoneol

Lit.: Tunnel (anglizistisch)

 

2017, 16 Folgen

 

Hauptdarsteller*innen:

-Choi Jin-hyuk
-Yoon Hyun-min
-Lee Yoo-young

 

Plot:

Park Gwang-ho und sein Team werden mit den Ermittlungen eines Serienmordes betraut. Bei einer Verfolgungsjagd jagt er dem potenziellen Täter durch einen Tunnel hinterher und kommt auf der anderen Seite 30 später wieder heraus. Von seinem Team ist nur einer seiner damals eher weniger vielversprechenden Mitarbeiter geblieben. Dieser ist inzwischen in leitende Position aufgestiegen. 

 

Gwang-ho ahnt, dass ihn der Fall, den er zu lösen geschworen hatte, in das Jahr 2016 versetzt hat, um diesen hier abschließen zu können. Denn nach all den Jahrzehnten wird nach langer Ruhephase just ein neues Opfer im alten Muster getötet. Mit seiner Old-School Ermittlermentalität eckt Gwang-ho bei den Kolleg*innen zwar an, denn vieles an handwerklicher Polizeiarbeit wird mittlerweile durch neueste Technologie ersetzt, doch manches Mal gibt der Erfolg seinen Methoden Recht. Außerdem hat er ein profundes Wissen über den längst aufgegeben, doch immer noch ungelösten Fall. So erarbeitet er sich seinen Stand und kann gemeinsam mit einem jungen, talentierten Ermittler sowie einer sozial eigentümlichen, aber hochkonzentrierten Kriminalpsychologin zusammen am alten, nun doch wieder aktuellen Fall weiter arbeiten. 

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