Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

KDrama nach Themen: Crime & Politics

Flower of Evil

"Flower of Evil" ist ein Thriller mit einer tollen Mischung aus Emotion, Spannung und auch Grauzonen, die das Leben bietet. Hier ist man/frau nicht außerordentlich im Koreanischen unterwegs, sondern eher im Menschlichen, losgelöst von Kultur und Nation. Dabei bietet das KDrama in gewohnt beherzter, qualitativ hochstehender Weise einen Ausflug in abgründige Seitentäler der menschliche Psyche, in denen jedoch erstaunlicherweise stets auch die Chance und das Potenzial der Neuentscheidung enthalten ist. Komplizierte Persönlichkeiten und noch kompliziertere Beziehungen werden hier mit viel Esprit zum Leben erweckt.

 

Der kriminalistische Fall ist reichlich verwoben, bis zum Ende spannend und nicht so klar und durchschaubar, wie man/frau hier und da denken mag. Mehr Drama geht auch in "Flower of Evil" immer und sorgt für reichlich Aufregung. Hier wirkt auch wieder einmal der Soundtrack unterstützend als treibende Kraft im Hintergrund. Rückblicke wiederum sorgen für Zäsuren und liefern losgelöste, einzelne Puzzleteilchen, die zum Gesamtbild beitragen, das sich jedoch erst zum Schluss hin wirklich offenbart.

 

Der besondere Kick an diesem KDrama: Neben dem dramaturgisch bewährten Dreiklang aus Täter-Opfer-Retter in verschiedenen Tonlagen und Tempi bietet es auch eine Studie über die Liebe. Das Originelle daran: der Protagonist hat die Diagnose einer schizoiden Persönlichkeitsstörung. Damit ist bei ihm ´Liebe´ eigentlich gar nicht im Gepäck enthalten. Die Pathologie besteht darin, dass eine Person mit dieser Störung nur begrenzt, wenn überhaupt, in der Lage ist, Emotionen zu entwickeln. Dies erschwert zwischenmenschliche Beziehungen. Dazu fehlt in der Regel sowohl das Interesse, als auch die Kompetenz. Eine Lovestory, in welcher der Protagonist schizoid ist, möglicherweise ein Killer oder sogar Serienmörder, birgt einen Widerspruch in sich.  "Flower of Evil" gelingt hierbei jedoch eine beachtliche Leistung - sowohl im Skript, als auch im dargebotenen Schauspiel.

 

Die im Beruf starke, kompetente Frau bleibt trotz aller Liebe bei sich und klar, auch in ihrer Beziehung und in ihrer Verletzlichkeit in Beziehung. Die Art wie sie ihren Gefühlskonflikt innerlich und äußerlich austrägt, ist ein starkes Stück und mal ein beachtliches Vorbild (nicht nur für südkoreanische Verhältnisse). Der männliche Antiheld wiederum wird trotz seiner (überzeugend dargestellten) moralischen Fragwürdigkeit zum Sympathieträger. Und die auch trotz dem der Pathologie geschuldeten Widerspruch fast zärtlich erzählte Lovestory funktioniert gerade in ihrem erbitterten Kampf gegen die Prämisse einer vermeintlich gar nicht vorhandenen Liebesfähigkeit und für das Vertrauen in einander.

 

Dafür gibt es das Prädikat "wertvoll".

악의 꽃 - Agui kkot

Lit.: Blume/Blüte des Bösen

 

2020, 16 Episoden

 

Hauptdarsteller*innen:

-Lee Joon-gi
-Moon Chae-won
-Jang Hee-jin
-Seo Hyun-woo

 

Plot:

Die Polizistin Cha Ji-won ist mit dem Kunstschmied Baek Hee-sung verheiratet und hat eine fünfjährige Tochter. Vor 14 Jahren hatte sie sich praktisch Hals über Kopf in ihren Mann verliebt und wollte ihn geradezu penetrant, auch wenn er sich zunächst gegen eine Beziehung gesträubt hatte. Dies hatte jedoch einen guten Grund: Hee-sung ist ein junger Mann mit beängstigender Kindheit, der ein Leben ohne Gefühle lebt, zudem in der geraubten Identität eines anderen.

 

Hee-sung gerät enorm unter Druck, als ihn überraschend seine Vergangenheit einholt. Um sich und sein heutiges Leben zu retten, muss er einiges riskieren. Für Ji-won wiederum bricht eine Welt zusammen, als sie ein Indiz nach dem anderen findet, dass ihr Mann nicht der ist, der er zu sein scheint. Sie erkennt, dass in ihrem aktuellen Fall ihr eigener Ehemann der Täter sein könnte...

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