Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

KDrama nach Themen: Beispiele für KMovie

Innocent Thing

Regisseur Kim Tae-kyun sagte zu seinem KMovie, es ginge dabei um Liebe. Zwar kann man/frau sich als Zuschauer*in fragen, WO bitte schön die Liebe hier sein soll. Dennoch kann man/frau schließlich verstehen, dass es tatsächlich um die Liebe geht - auch wenn die Geschichte hier eher den ´negativen Raum´ (verstanden als das Konzept aus der bildenden Kunst) beschreibt: in diesem Fall den Bereich außerhalb des eigentlichen Themas bzw. um das Thema herum. Es geht um das, was im Fahrwasser der Liebe mitschwimmt: Begehren, körperliche Anziehung, Besessenheit, (krankhafter) Besitzanspruch, Einsamkeit vs. Zugehörigkeit. Das KMovie bietet somit eine recht eigenwillige Studie im Umfeld der Liebe.

 

"Innocent Thing" ist alles andere als "innocent". Dies ist keine Lovestory, kein Erotikthriller, kein Melodrama, kein Horrorfilm - aber irgendetwas irgendwo dazwischen. Es ist ein Experiment. Wir begeben uns dabei auf die Spur von drei Protagonist*innen, die allesamt zugleich ihre anziehenden und ihre abstoßenden Momente haben: Sportlehrer Joon-ki, seine schwangere Frau Seo-yeon und die sexy Schülerin Young-eun. Dabei erzählt der Film was er will. Die Zuschauer*innen müssen so manche erklärende Lücken schon selbst füllen. 

 

Der Film ist, wie gesagt, ein Experiment. Nicht schön. Nicht hässlich. Nicht überflüssig. 

Nicht allzu spezifisch für das Koreanische. Aber dann eben doch, denn Young-eun ist die illegitime Tochter eines Jaebeol. Sie ist durch ihr luxuriöses Leben verwöhnt, unverschämt anmaßend, geltungsbedürftig, jedoch meist allein gelassen mit ihrer großen, ungestillten Sehnsucht nach Liebe, die Geld nicht kaufen kann (also doch unschuldig?).

가시 - Gasi

Lit.: Dorn

 

2014, 117 Minuten

 

Hauptdarsteller*innen:

-Jang Hyuk
-Jo Bo-ah 

-Sunwoo Sun

 

Plot:

Kim Ta-kyun war Rugbyspieler und ist es im Herzen immer noch. Doch inzwischen arbeitet er als verantwortlicher Ehemann und werdender Vater für einen soliden Lebensunterhalt. Durch Vermittlung seiner Schwiegereltern unterrichtet er als Sportlehrer an einer Mädchenoberschule. Unter seinen Schülerinnen ist auch die hübsche Young-eun, die absichtlich, dreist provokativ und dabei völlig unerschrocken vom 10-Meter-Turm ins Schwimmbecken springt, um sich so unter all ihren Mitschülerinnen abzuheben und seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Und Ta-kyun tappt in die Falle, die in aller Unschuld zuschnappt...

 

Young-eun sucht und inszeniert immer weitere Begegnungen mit Ta-kyun, der sich ihrer aufreizenden, zunehmend offensiven körperlichen Annäherungsversuche vergeblich zu erwehren versucht. Die vermeintlich unschuldige Schwärmerei von Young-eun entpuppt sich als krankhafter Wahn, der in blanken Horror mündet.

 

Sie erschleicht sich sogar den Zugang in Ta-kyuns Privatleben. Ehefrau Yoo-jin wird Teil des Dramas. Dabei wird klar, dass auch sie einst in ihre Rolle als Ta-kyuns Ehefrau nicht so unschuldig gestartet ist, wie man/frau zunächst dachte. Und auch sie wählt nun Methoden, um ihre Ehe zu retten, die nicht sehr viel besser sind, als jene von Young-eun...

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