Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

KDrama nach Themen: Crime & Politics

Nobody Knows

Wer einen richtig guten, klugen Krimi mag, bekommt ihn bei "Nobody Knows" - made by KDrama. Es gibt solide Serienmorde, ein engagiertes (hier einmal NICHT korruptes) Ermittlerteam, das sich in den Fall festgebissen hat, und obendrein richtig böse Böse. Made by KDrama bedeutet hier nicht nur, dass den Zuschauer*innen am Ende doch auch noch ein kleiner Steigbügel für einen kurzen Augenblick des Mitgefühls mit dem richtig böse Bösen hingehalten wird. Made by KDrama bedeutet, dass es Platz gibt für Rückblicke, für das Waisenhaus, für Mobbing an Schulen, für das Stigma der Alleinerziehenden und für ein bisschen Macht der Mächtigen. Made by KDrama bedeutet ebenfalls feine Zwischentöne, zarte Züge an Männern, starke Frauen und herzwarme Beziehungen. In diesem Fall wartet "Nobody Knows" mit einer besonders schön gezeichneten und gespielten Freundschaft auf - zwischen der Mitte 30 jährigen Ermittlerin Cha Young-jin und dem 15-jährigen Ko Eun-ho, der unter ihr wohnt. Made by KDrama bedeutet auch mehrere bewegende Nebenplots: Da gibt es das freundschaftliche Band zwischen Young-jin und ihrem ehemaligen Mentor, sowie die wachsende Freundschaft mit Eun-hos Lehrer Lee Sun-woo oder die Freundschaften zwischen Eun-ho und seinen Mitschülern. Da gibt es die ambivalente Beziehung zwischen Young-jin und Eun-hos Mutter. Hinzu kommen die Beziehungsdynamiken innerhalb des Ermittlerteams sowie jene rund um den Millennium Hotel CEO Baek Sang-ho und die New Life Church. Schließlich ist auch eine kleine Lektion in koreanischer Lebensart inbegriffen: Die Krankenschwestern/-pfleger im Krankenhaus sind nur für die medizinische Versorgung zuständig. Um das Waschen und Essen auf der Station kümmern sich in Südkorea die Angehörigen oder man bezahlt dafür extra eine Pflegekraft. 

 

Das KDrama schafft es, eine Story, die wir im deutschen Fernsehen gewöhnlich straff und solide an einem Abend im Rahmen eines "Tatort" o.ä. erzählt bekommen, in aller Liebe verteilt auf 16 gut einstündige Folgen zu entwickeln. Das schafft Platz für das Leben und seine verschlungenen Pfade. Nicht primär (aber auch) über die Action, sondern über die Zwischenräume vermag "Nobody Knows" die Zuschauer*innen in seinen Bann zu ziehen. Thrilling. (Und: "besonders wertvoll".)

아무도 모른다 - Amudo Moreunda

Lit.: Keiner weiß

 

2020, 16 Folgen

 

Hauptdarsteller*innen:
-Kim Seo-hyung
-Ryu Deok-hwan
-Park Hoon
-Ahn Ji-ho
-Moon Sung-keun

 

 

Plot:

Cha Young-jin ist als Ermittlerin mit den ungelösten Fällen des ´Stigmata´-Serienkillers betraut. Das letzte von acht Opfern vor 19 Jahren war ihre Freundin gewesen. Sie ist getrieben von der traumatischen Erinnerung an jenen Tag und einem tiefen Schuldgefühl, da sie die Tat vielleicht hätte verhindern können, wenn sie damals an ihr Handy gegangen wäre.

 

Ihr Leben besteht praktisch nur aus ihrer Arbeit. Wenn da nicht Ko Eun-ho wäre, ein 15 jähriger Schuljunge, der in der Wohnung eine Etage unter ihr mit seiner Mutter lebt und in ihrer Abwesenheit nach den Pflanzen schaut. Dafür darf er sich an ihrer reichhaltigen Bibliothek frei bedienen. Hin und wieder gehen sie auch zusammen essen.

 

Young-jins Team stößt nach Jahren des Stillstands im Stigmata Fall nun endlich mit Hilfe moderner DNA-Analysetechnik auf eine Spur - und die Ermittlungen nehmen wieder Fahrt auf. Prompt gibt es nach 19 Jahren auch wieder einen Stigmata-Mordfall der üblichen Machart.

 

Während Young-jin inmitten ihrer Ermittlungsarbeit steckt, stürzt Eun-ho vom Dach des Millennium Hotels. Wollte er sich umbringen? War es ein Unfall? Erneut geplagt von Schuldgefühlen, dass sie bei all ihrer Arbeit im Stigmata-Fall die Zeichen um Eun-hos Gemütslage nicht wirklich erkannt zu haben scheint, geht sie der Frage nach: Was hatte er dort zu suchen? Unterstützung erhält sie dabei von Eun-hos Klassenlehrer.

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