Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

KDrama nach Themen: Gesundheitssystem

Thank You

Ein seltenes Thema in der KDrama Welt: AIDS, das Leben damit und die Vorurteile der Menschen in diesem Zusammenhang. In diesem Fall ist das KDrama jedoch auch noch sehr viel mehr als ein gefühlvoller, differenzierter Umgang mit der Thematik. Es geht ebenfalls um das Leben mit Altersdemenz, um ein beherztes "Ja" zum Leben, auch wenn es noch so schwer ist, und um die Herzöffnung bei so manchem von Erfolg oder Geld oder Privilegien verwöhnten, arroganten Zeitgenossen.

 

"Thank You", einfach mal Danke sagen, Demut und Dankbarkeit als Lebenshaltung - dem wird hier auf vielschichtige Weise die Ehre gegeben. Das ist nicht kitschig, sondern reell und lebensnah, angesiedelt in der Welt einfacher Menschen auf einer kleinen, unbedeutenden Insel. Hier leben die meisten von Landwirtschaft (u.a. Mandarinen) und Fischerei.

 

In "Thank You" ziehen die einzelnen, wunderbar portraitierten Charaktere die Zuschauer*innen kompromisslos in ihren Bann. Fantastische Schauspiel*innen. Von jung bis alt! Wieder einmal kann ich zutiefst überzeugt sagen: Wow! Überzeugend! Rundum gelungen! Prädikat "besonders wertvoll!" Eine authentische Lektion in beseelter Menschlichkeit. Als Menschen, die wir sind - ob gut oder böse - haben wir immer auch die Möglichkeit der Wandlung...

 

Die Helden sind eigentlich Antihelden. Ein unsympathischer, arroganter Besserwisser, seines Zeichens Arzt im Seouler Krankenhaus, der seine Arbeit verliert. Eine in jungen Jahren geschwängerte und heute alleinerziehende Mutter eines HIV-infizierten, achtjährigen Mädchens, die mit ihrem dementem Großvater unter einfachsten Bedingungen auf ihrem Stück Land auf einer entlegenen kleinen Insel lebt und ihre Familie zusätzlich zur Mandarinenernte mit unterschiedlichsten Saisonarbeiten ernährt. Die Menschen im Dorf sind allesamt speziell, einfach, unbeholfen, aber haben doch erstaunlich viel Herz und schauen (durchaus in etwas derber, polternder Arzt) nach einander.

 

Der HIV Virus bringt das Gleichgewicht durcheinander, denn der macht Angst, und die holt bekanntlich auch das Schlimmste aus den Menschen heraus... Demgegenüber steht eine erfrischend wahrhaftige Haltung, die den Vorurteilen die Stirn bietet, die aus dem Herzen agiert und durch Mitgefühl geprägt ist.

 고맙습니다 - Gomapseupnida

Lit.: Danke

 

2007, 16 Folgen

 

Hauptdarsteller*innen:

-Jang Hyuk

-Gong Hyo-jin

-Seo Shin-ae

-Shin Sung-rok

-Shin Goo

 

Plot:

Min Gi-seo, Sohn aus reichem Hause und begabter Chirurg an einer angesehenen Klinik, zeichnet sich durch seine arrogante, eher Menschen verachtende Überheblichkeit aus.  Als seine Freundin mit unheilbarem Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wird, kann er nicht akzeptieren, dass er hilflos zusehen soll. Er besteht auf einer OP, die er selbst durchführt, aber die scheitert und der Tod lässt sich nicht aufhalten. Seinen unbewältigten Schmerz lässt er gewaltsam am Angehörigen eines Patienten aus und muss/will daraufhin das Krankenhaus verlassen. Seine Mutter, ihres Zeichens CEO eines Konzerns, vermittelt ihm die Assistenz bei den Vorbereitungen zu einem aktuellen Projekt: eine kleine Insel soll touristisch erschlossen werden.

 

Bevor seine Freundin starb, gestand sie Gi-seo, dass sie vor acht Jahren als Assistenzärztin einen Fehler begangen hatte, der sie bis heute quält. Sie gab einem kleinen Mädchen aus Unachtsamkeit eine HIV-infizierte Bluttransfusion. Als letzte Aktion wollte sie dort nun um Vergebung bitten. Sollte sie es nicht mehr schaffen, bittet sie ihn, dies an ihrer Stelle zu tun.

 

Die aufgeweckte, liebenswerte und lebensfrohe Lee Bom weiß selbst nichts von ihrer Krankheit. Ihre Mutter Young-shin hat dies bis heute für sich behalten. Sie leben zusammen mit dem dementen Großvater Mr. Lee auf der kleinen Insel Pureun-do. Das Leben auf der Mandarinenfarm ist einfach und auch beschwerlich, doch die drei und ihr Hund begegnen dem Leben mit Freude. Die stets freundliche und hilfsbereite Young-shin lässt sich nicht unterkriegen. 

 

Der Vater von Bom weiß selbst nichts von seinem Kind. Seok-hyun ist ein Karrieremensch, der in Seoul lebt, und bekommt als solcher die Leitung jenes Entwicklungsprojekts auf der Insel seiner Kindheit. So kehrt er also arbeitsbedingt nach vielen Jahren dorthin zurück. Auf der Insel ahnen längst eigentlich alle, dass Bom seine Tochter ist. Insbesondere seine Mutter hat ein großes Interesse daran, Young-shin schnell zu verkuppeln, damit ihr verlobter Sohn davon nichts erfährt. 

 

Auch Gi-seo verschlägt es nun als Assistent von Seok-hyun auf die blaue Insel, auf der die Zeit in vielfacher Hinsicht stehen geblieben zu sein scheint. Bei der vergeblichen Suche nach einer Unterkunft landet er bei Young-shin, die ihm - da er zuvor eher zufällig einem Farmer durch seine medizinische Hilfeleistung das Leben gerettet hat - ein Zimmer vermietet. Der missmutige Gi-seo hadert noch immer mit dem Verlust seiner Freundin und ihrem letzten Wunsch. Und nun ist er genau dort gelandet, wo sie ihn hinschicken wollte... Im Zusammenleben lernt er die herzliche Familie in ihrer selbstlosen, stets freundlichen und offenen Art näher kennen und lieben. Sie schaffen es, sein Herz zu erreichen und zu erweichen. 

 

Ein Geheimnis kommt jedoch irgendwann ans Licht. So auch Boms HIV-Infektion. Den Menschen auf Peuron-do macht Aids große Angst. Mit ihren Vorurteilen wollen die Bewohner Young-shin und ihre Familie von der Insel vertreiben... Für Bom bricht eine heile Welt zusammen und auch Young-shin kommt an ihre Grenzen. Doch sie sind nicht allein...

Druckversion | Sitemap
© Wörtertanz.com 2021-2024