Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Rom +/- Com

Scent of a Woman

Das +/- Com(edy) in der Rom(ance) trifft sicherlich auf "Scent of a Woman" zu. Hier gelingt der Balanceakt, zwischen heiter (+) und tragisch (-), zwischen großer Lebenslust und kompromisslosem Tod zu schippern. Mit hoher Intensität und dabei dennoch bekömmlich. Da passt es, dass der Tango als Leitmotiv die Geschichte begleitet...

 

Ich hatte am Anfang nicht so viel erwartet, zumal die Serie als Comedy startet und ich nicht der größte Fan davon bin. Auch Boy-meets-Girl ist nichts, was mich zwangsläufig hält. Doch recht schnell entpuppte sich die Strahlkraft, die über eine berührende Lovestory weit hinausgeht. Dabei mischt der Krebs im Endstadium in vorderster Reihe mit und fordert von ALLEN (im Umfeld der Hauptfiguren und auch bei den Zuschauer*innen) eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Umgang im Angesichts des Todes. Die Palette der Gefühle derer, die bleiben, und derer, die gehen, werden in ihrer Ambivalenz mal subtil, mal offensiv aufgearbeitet. In jedem Fall - trotz aller anfänglichen Leichtfüßigkeit -  intensiv. Prädikat "wertvoll".

 

(Randnotiz: Schauspielerin Kim Sun-ah lässt sich schon mal auf Frauenrollen ein, denen ihr Bild im Außen eigentlich nicht wichtig ist, wodurch sie eher unsicher wirken und unterschätzt werden - als wäre das Auftreten und Aussehen tatsächlich der Spiegel dessen, was wirklich in einem Menschen steckt.  Sie präsentiert sich nicht klassisch "gefällig"  (obgleich sie auch gefällt). Hinter ihrer augenscheinlichen Tollpatschigkeit verbirgt sich meist eine leise, aber erstarkende Kraft, die Mut macht. Dafür schätze ich Kim Sun-ah.)

여인의 향기 - Yeoin-ui Hyanggi

Lit.: Frauenduft

 

2011, 16 Folgen

 

Mit:

-Kim Sun-ah

-Lee Dong-wook

-Um Ki-joon

-Seo Hyo-rim

 

Plot:

Der Romance-Plot ist zunächst (ohne spoilern zu wollen) simple: Boy meets Girl, bzw. andersrum. Die Protagonist*in trifft auf einen reichen Unternehmersohn, dem jedoch sein Geld und seine Position in der Gesellschaft nicht wichtig sind. Vielmehr sieht er die Geschäfte seines Vaters kritisch und ist selbst eher gelangweilt von der Leere seines reichen Lebens.

Die Sterne stehen schlecht für die beiden, aber sie strahlen auch im Finstern.

Das Finstere: Die Krebsdiagnose der Protagonistin.

Das Strahlen: wie die Protagonistin damit umgeht und das, was in ihr steckte, aber bislang keinen Platz bekommen hatte, nun lebt und nicht mehr aufschiebt. Daran wächst sie. Klar gibt es die Romance, die Widersacher*in (nicht nur der Krebs) und dann eben auch den Krebs. Aber der Fokus des KDramas liegt auf der Protagonistin und wie sie dem JETZT Raum gibt und Ausdruck verleiht.

Und dann ist da ja auch der Tango...

 

Die Macht der Mächtigen, Style & Chic, Makjang, die Supporting Peer Group (in dem Fall Tangogruppe und Mitpatient*innen), Werte und Familie, vor allem reichlich Zwischentöne und eine schöne Chemie zwischen den Protagonisten - alles ist da. Sowie der Drang, sich zu befreien und Neues zu wagen.

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