Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Beispiele für KMovie

The Moon

"The Moon" hätte gut und gerne auch den Titel "The Dark Side of the Moon" tragen können. Zumindest lernen wir als Zuschauer*innen einiges darüber... Aber es geht doch auch um noch viel mehr. Das KMovie ist zwar klar Action lastig und durch die hochtechnisierte Welt des Raumfahrt geprägt, doch es ist dabei durchaus bewegend, geht nahe, und nagt auch bei hohem Tempo an grundlegenden, existenziellen Fragen. Ein beachtlicher Spagat zwischen einem eher ´internationalen´ Style à  la Hollywood und dem eher melodramatisch, pathetisch ausgerichteten Narrativ südkoreanischer Prägung.

 

Im Mittelpunkt steht das ambitionierte Programm, das Südkorea ganz aktuell in Sachen Weltraumforschung aufgestellt hat (siehe Randnotiz weiter unten). Südkorea präsentiert sich seit neuem mit seinen technologischen Innovationen auch als zukunftsweisende G7 Weltraummacht zunehmend selbstbewusst. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich die Story. Und vor diesem Hintergrund ist auch der besonders hohe filmtechnische Aufwand zu sehen, mit dem das Erlebnis Weltraum für die Zuschauer*innen geradezu hyperreal zum Greifen nah rückt.

 

Das spezielle Ambiente wird dank hochentwickelter audiovisueller Filmtechnik erstklassig inszeniert. Das Produktionsteam hat keine Mühen und Kosten gescheut hat - mit 3D-Rig-Kameraaufnahmen, Premium HDR-Videotechnologie, Dolby Cinema-Technologie (erstmals in einem KMovie), innovativer räumlicher Audiotechnologie und differenziertem Rendering Verfahren für feinste Farbnuancen. High-end Leinwandqualität war der Anspruch. Und der wurde geliefert. Alles in dieser fernen, hoch technologisierten, für uns fremden Welt im Orbit des Mondes sollte so ´echt´ wie es geht, so nah wie möglich, an die Zuschauer*innen heranrücken.

 

Entfernung überbrücken, emotionale Intensität und Dichte erzeugen, obwohl die Protagonist*innen räumlich weit voneinander entfernt sind, das wiederum war auf Seiten der Schauspieler*innen die große Herausforderung, die ebenfalls nach High-end Performance verlangte. Neben den bewährten, erstklassigen Veteran*innen Sol Kyung-gu und Kim Hee-ae am Boden, inmitten der cleanen, durch Computer und Bildschirm dominierten Raumfahrtzentren Naro und NASA, bot hier Doh Kyung-soo (auch D.O.) als Astronaut auf verlorenem Posten eine grandiose Spitzenleistung. Über enorme Distanzen hinweg halten die drei über die 129 Minuten hinweg auch eine hohe emotionale Dichte neben all der Action aufrecht.

 

Der Plot von "The Moon" dreht sich um das internationale Profil des Landes als Weltraummacht, denn die Blicke der Welt sind auf die erste (fiktive) bemannte Mondmission gerichtet. Nachdem es das Mal zuvor leider nicht geklappt hatte... Es geht dabei auch um sehr, sehr viel Geld. Und am Ende dreht sich alles um das Überleben... oder besser gesagt um die Frage, ob das Leben eines Menschen angesichts bahnbrechender Missionen im Dienste der Menschheit es Wert ist, Befehlsketten, Nationalitäten und Kosten außer Acht zu lassen.

 

Atemlose Action auf ungewöhnlichem Terrain. Intensive Szenen in isolierter Raumkapsel, umgeben von Dunkelheit und Kälte. Verzweifelte Hilflosigkeit bei den Menschen in über 380.000 km Entfernung. Das Ringen um die ´richtige´ Entscheidung - was ist das Maß dafür, was richtig ist? Vielleicht letztlich nur das, womit ich am Ende leben kann... 

 

 

 

 

Randnotiz: KSpace

Koreanische Produktionen, die im Weltall spielen, sind bislang aus gutem Grund eher rar gesät. Das KMovie "The Moon" von 2023 sowie die KDramen "The Silent Sea" aus dem Jahr 2021 und für 2023/24 geplant "Ask the Stars" bilden da gewissermaßen den Auftakt. Sie spiegeln dabei die aktuellen, beziehungsweise die erhofften Entwicklungen in Sachen KSpace.

 

Nach eher misslungen Versuchen zu Beginn des neuen Millenniums zeigt sich Südkorea jedoch inzwischen zunehmend auch im Segment KSpace gut aufgestellt. 2009 wurde das eigene staatliche Raumfahrtzentrum Naro eingeweiht. 2021 scheiterte zwar der erste Versuch, mit der in den vergangenen zehn Jahren mit Hilfe der selbst entwickelten Nuri-Trägerrakete eigene Testsatelliten in die Umlaufbahn befördert werden sollten. 2022 und 2023 ist es jedoch bereits zweimal gelungen und bis 2027 sollen noch drei weitere Nuri-Trägerraketen mit Satelliten in die Umlaufbahn geschossen werden. 2032 sollen nach den Plänen des Landes und des Naro-Weltraumzentrums bereits eigene Raumfahrzeuge auf dem Mond Daten sammeln. Und den Mars hat sich das Land für 2045 vorgenommen.

더 문 - Deo Mun
Lit.: The Moon (anglizistisch)
 
2023, 129 Minuten
 
Hauptdarsteller*innen:
-Sol Kyung-gu 
-Doh Kyung-soo
-Kim Hee-ae 
-Jo Han-chul
-Park Byung-eun 
-Hong Seung-hee 
-Lee Sung-min
 
Plot:
2030, fünfJahre seit der ersten, tragisch misslungenen bemannte Raumfahrt auf den Mond, die Südkorea mit eigener Technologie und Ausrüstung durchführen wollte, soll nun ein neuer Versuch gestartet werden. Starke Sonnenwinde erschweren jedoch auch diese Mission. Der einzige Überlebende hängt in der Mondumaufbahn fest.
 
Kim Jae-guk, der auch beim ersten Versuch vor 5 Jahren involviert war, wird aus seiner entlegenen Forschungsstation in den Bergen ans Naro-Weltraumzentrum geholt. Den Astronauten zurückzuholen wird zum Wettlauf mit der Zeit. Und die Chancen schwinden praktisch völlig, als es seine Raumkapsel auf die Rückseite des Mondes verschlägt.
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