Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Bildung & Arbeitswelt

Good Partner

"Good Partner" ist eine Anwaltserie mit reichlich Seouler Arbeitsweltfeeling. Im Mittelpunkt steht das Thema Scheidung und alles was so damit einhergeht. Das Thema brennt im Land mehr denn je. Selbst die ältere Generation wagt sich zunehmend, Konsequenzen aus einer unglücklichen Ehe zu ziehen und einen Neuanfang zu wagen.

Natürlich ist Trennung nie einfach und wird gleich noch komplizierter, wenn Kinder davon betroffen sind. "Good Partner" packt das heiße Eisen unerschrocken an. So manch fragwürdiger juristischer Sachverhalt rund um das Thema Scheidung kommt da schonungslos aufs Tablett, außerdem die notorischen Fremdgänger*innen und die tragischen, viel zu häufigen Fälle von misgyonistischer, häuslicher Gewalt. 

 

"Good Partner" befasst sich außerdem mit den rigiden Befehlsketten, die aus Anwält*innen in großen Kanzleien oftmals lediglich Befehlsempfänger machen. Andererseits konfrontiert das KDrama ebenfalls die Frage, wie moralisch oder abstinent man/frau seinen Mandant*innen begegnen sollte/muss/darf/will. Weiterhin stellt sich "Good Partner" ebenfalls der engmaschigen Karrierekultur im Büroalltag, in deren Automatismen sich die Angestellten schnell verlieren können und nur mühsam wiederfinden. Work-Life-Balance ist noch ein recht neues Thema... Und zu guter Letzt darf auch ein wohldosierter, kritischer Seitenhieb auf die "Macht der Mächtigen" (= "wir haben den Sonderstatus und dürfen alles") nicht fehlen.

 

Eingebettet in die Arbeitswelt der beiden Protagonistinnen werden somit ein gewaltiger Teil an modernen Zeitthemen, die das Leben sehr vieler Menschen in Südkorea, insbesondere in Seoul, derzeit beschäftigen und prägen, behutsam abgeholt und von verschiedenen Seiten beleuchtet. Das KDrama schafft Raum für neue Konzepte im zeitgemäßen Umgang mit den wohlbekannten Lebensthemen. Eine erfreulich plastisch und komplex aufbereitete, runde Geschichte. 

 

Die Serie wird gefühlt mit jeder Folge besser. Das liegt auch an der Entwicklung der Protagonist*innen, während sie sich im Kontext der einzelnen Fälle (nicht zuletzt dank Han Yu Ris moralischen Zweifeln) immer wieder sich selbst stellen... Zwischen den beiden Protagonist*innen entwickelt sich eine wirklich "gute" Partnerschaft. Gemeinsam versprühen sie zudem eine wohltuende Brise Sisterhood und das tut in dieser meist sehr patriarchalisch bestimmten Welt richtig gut.

 

Das alles macht das KDrama zu einem verdienten Erfolg. Das Publikum im Land hat sich im Verlauf der 16 Folgen mehr als verdoppelt. Verständlich. Ich kann die Serie auch unbedingt empfehlen. "Besonders wertvoll"!

 

 

 

PS:

Aber macht bitte einen großen Bogen um die Folge "0"!!

Die ist ein absoluter Irrläufer und hat mit dem eigentlichen KDrama nichts zu tun, außer dass jemand während der Sendepause im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 2024 offenbar Langeweile hatte...

굿파트너 - Gutpateuneo

Lit.: Good Partner (anglizistisch)

 

2024, 16 Episoden


Hauptdarsteller*innen:
- Jang Na-ra
- Nam Ji-hyun
- Kim Jun-han
- Pyo Ji-hoon
- Ji Seung-hyun
- Han Jae-yi 

 

Plot:
Han Yu Ri beginnt als junge Anwältin in der Abteilung für Scheidungsangelegenheiten einer der größten Anwaltskanzleien Südkoreas. Diese Abteilung war jedoch nicht ihre erste Wahl. Hinzu kommt, dass die Vorgehensweise ihrer direkten Vorgesetzten, Cha Eun Kyeong, ihr überhaupt nicht liegt. Sie ist sehr unglücklich und würde am liebsten gleich wieder gehen.

 

Zum Lamentieren bleibt ihr allerdings keine Zeit. Ein Fall nach dem anderen erfordert ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Zudem muss sie eingestehen, dass sie von ihrer Chefin noch einiges lernen kann. Doch dann wird sie Zeugin von etwas, das sie lieber nicht gesehen hätte, und damit sogar noch mehr gefordert - in ihrem Know-how als Anwältin und ihrem Gespür für Menschen und deren Bedürfnisse..

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