KDrama nach Themen: Beispiele für KMovie

"Sympathy for Lady Vengeance" oder im Original "Liebenswerte Geum-ja" ist grob-komisch, bitterbös satirisch, mit einer gewaltigen Portion rabenschwarzen, staubtrockenen, unberechenbaren Humors. Das KMovie jongliert verspielt mit Details, die einem Film-Noir entsprungen zu sein scheinen, und will allem voran durch die ästhetisierende Stilisierung blutrünstiger Rache bewusst irritieren.  

Geum-ja ist ein Rachenengel im wörtlichen Sinne. Lichtvoll, engelhaft in ihrer Liebenswürdigkeit und doch konsequent tödlich, wenn es um ihre Rachemission geht. Das macht das KMovie zu einem paradoxen, unvergleichlichen Erlebnis: Skurril, absurd, düster und doch pointiert witzig.

Frauenpower ist angesagt. Das Patriarchat steht am Pranger,  mit den diversen Vergehen und Überheblichkeiten verschiedener männlicher Figuren. Geum-ja (auf den Punkt überzeugend: Lee Young-ae) bietet das gesamte Programm der Weiblichkeit in seiner krassen Widersprüchlichkeit: Heilige, Hure, Hexe, dabei auch Mutter, Geliebte, Freundin. In naiver Unschuld schuldbewusst. Unerhört. Diabolisch. Souverän. Kraftvoll. Entschieden. Effizient. Beschwingt. Den Taktstock im Hintergrund schwingt dabei bezeichnender Weise ein Remix aus Vivaldis “Ah ch’infelice sempre”.

Die Erzwählweise ist stets dicht dran an Geum-ja. Nicht zu viel, gerade so viel, wie nötig, erfahren wir. Die bedeutungsschwere Stimme der Erzählerin aus dem Off schließt die Lücken in aller Ernsthaftigkeit. Wie gesagt, der Humor ist rabenschwarz.

Übrigens ist das KMovie der dritte (und auch international vielfach ausgezeichnete) Teil einer losen Rache-Trilogie des Regisseurs Park Chan-wook, zu der auch "Oldboy" gehört, der zu den einflussreichsten Filmen des zeitgenössischen südkoreanischen Kinos zählt.

친절한 금자씨 - Chinjeorhan Geumja-ssi

Lit.: Liebenswerte Geum-ja

2005, 115 Minuten

Hauptdarsteller*innen:

-Lee Young-ae
-Choi Min-sik
-Kim Si-hoo
-Oh Dal-su

Plot:

Lee Geum-ja wurde für den Mord an einem Jungen zu über einem Jahrzehnt Gefängnisstrafe verurteilt. Tatsächlich war sie jedoch unschuldig und ihr Geständnis war reine Erpressung. Geläutert durch die Jahre hinter Gittern, in der sie sich durch reichlich Gebete und gute Taten von ihren Sünden reingewaschen hat, kehrt sie nach 13 Jahren mit einem klaren Racheplan ins gesellschaftliche Leben zurück. Den setzt sie nun konsequent und ohne mit der Wimper zu zucken um. Dabei erhält sie Unterstützung von ehemaligen Mitinsassinnen.