KDrama nach Themen: Beispiele für KMovie

"Obsessed" ist ein erotischer Liebesfilm, in dem es um eine leidenschaftliche Affäre in Südkorea um 1969 geht und dessen Melodramatik bravourös melodramatisch eingefangen wurde - mit einem Song Seung-heon, der die Dramatik in gewohnt leidenschaftlicher Manier in sich aufsaugt. Neu ist, wie er hier geradezu schamlos agieren darf.

"Obsessed" ist jedoch auch deswegen ein spannendes KMovie, da es ein wenig bekanntes Kapitel in der jüngeren südkoreanischen Geschichte streift: den Vietnamkrieg. Stets denkt man dabei an die USA. Doch in Vietnam kämpften auch Südkorea, Australien, Neuseeland, Thailand und die Philippinen. Dabei war Südkorea nach den USA das am stärksten involvierte Land. Zwischen 1964 und 1973 wurden jedes Jahr rund 48.000 koreanische Soldaten für diesen Krieg eingezogen. Diese hatten sich alle freiwillig gemeldet, nicht zuletzt, da ihr monatlicher Sold fast doppelt so viel einbrachte, wie ein normales Jahresgehalt zu der Zeit. Jedoch hat sich die südkoreanische Armee mit einigen Massakern (auch unter Zivilisten) in diesem Krieg einen zweifelhaften Ruf eingehandelt  - ein wenig aufgearbeitetes Kapitel aus der Zeit der Militärdiktatur. Diesem Aspekt gibt das KMovie im Zusammenhang mit den Folgen der Post Traumatischen Störungen, unter anderem des Protagonisten, zumindest etwas Raum.

"Obsessed" vermittelt etwas Lokalkolorit aus jener Zeit der Militärdiktatur. Da wird die ohnehin streng autoritär strukturierte Lebenswelt gleich noch strenger und jeder Funke an Lebendigkeit durch das steife Korsett einer makellosen Fassade im Keime erstickt. Mit der Affäre wird eine erotische Spannung aufgebaut, die man/frau aus dem KDrama-Orbit nicht gewohnt ist. Diese eröffnet für die Protagonist*innen einen verbotenen, aber geradezu süchtig machenden Raum, in dem man/frau atmen, lieben und sich lebendig fühlen kann - und dieser Raum hat für den Protagonisten, der schon zu viel Tod gesehen und gebracht hat, mehr wert als alles andere...

인간중독 - In-gan-jung-dok

Lit. Menschliches Verlangen

2014, 132 Minuten

Hauptdarsteller*innen:

-Song Seung-heon
-Lim Ji-yeon

-Jo Yeo-jeong

-On Joo-wan 
-Yoo Hae-jin 
-Park Hyuk-kwon

Plot:

Als Kriegsheld hat sich Oberst Kim Jin-pyong in Vietnam seinen Ruf verdient. Zugleich leidet er seitdem an PTS, wodurch unter anderem auch seine Ehe leidet. Seine Beförderung zum General steht bevor.

Als ein neuer Hauptmann seiner Truppe im Haus nebenan einzieht, fühlt sich Jin-pyong zu seiner Überraschung magisch hingezogen zu dessen Ehefrau Ga-heun. Bei einem Zwischenfall im Armeekrankenhaus rettet Jin-pyong Ga-heun vor dem Übergriff eines Patienten und weckt mit dieser heroischen Tat auch Gefühle bei Ga-heun. Beide können sich ihrer Empfindungen nicht erwehren und beginnen heimlich eine leidenschaftliche Affäre. 

Doch diese findet ein jähes Ende, nachdem Ga-heun von Schuldgefühlen geplagt einen Schlussstrich zieht. Jin-pyong hat alle Mühe, mit dieser Entscheidung zu leben. Seine Beförderung zum General wird für ihn zur Nebensache und hat keine Bedeutung. Er würde sogar sein Karriere für Ga-heun opfern. Doch die Konsequenzen wären für alle Beteiligten weitreichend, im Jahr 1969 ein schier undenkbares Makel.