Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Rom +/- Com

Dali and the Cocky Prince

"Dali and the Cocky Prince" steckt zwar nicht voller Überraschungen, ist jedoch recht unterhaltsam mit einigem südkoreanischen Lokalkolorit. Wer mal einfach wieder Lust auf eine solide Lovestory hat, der bekommt hier eine Variante, die nicht allzu dick aufträgt, auch nicht so sehr naiv verklemmt daher kommt, durchaus mal witzig ist und obendrein ihren eigenen Stil hat. Ich finde, hier und da wagt das KDrama bei aller augenscheinlichen Leichtfüßigkeit sogar den Blick unter die Oberfläche. Da gibt es Momente, die sind meiner Meinung nach rundum gelungen authentisch eingefangen.

 

"Dali und Gamjatang", so lautet der Titel des KDramas im Original. Dali steht symbolisch für den Künstler Dali und prinzipiell für eine geistig erhabene, kreative Kunstwelt, die in luftigen Sphären schöpferisch ist. Andererseits ist damit ganz konkret die junge, gebildete, ambitionierte Kunstrestauratorin Da-li gemeint. Der internationale Titel macht aus ´Gamjatang´ - eigentlich ein Eintopf aus Kartoffel, Schweinefleisch und Kohl -,  ´Cocky Prince´ - einen großspurigen Prinzen. Dies bezieht sich ganz konkret auf den neureichen Moo-hak von eher ungehobeltem Intellekt, Sohn einer aufstrebenden Restaurant-Kette, deren Erfolg ursprünglich auf ihr Gamjatang-Gericht zurückgeht. So wie das Gericht ist auch Moo-hak deftig, bodenständig, aber schmackhaft. Großspurig ist Moo-hak ebenfalls, denn auf seine Geschäftstüchtigkeit (die er durchaus hat) hält er viel. 

 

Eine Rom+Com, die von Anfang bis Ende alles richtig macht. Mit einer ausgewogenen Dosis aus Charme und Chic. Der Zusammenstoß der beiden sehr unterschiedlichen Lebenswelten und Bildungshintergründe sorgt für Witz und Dynamik. So verschieden die beiden Protagonist*innen von ihren Hintergründen auch sein mögen, so eint sie doch ihre jeweils erlesene Garderobe. Tatsächlich wird das KDrama manches Mal geradezu zum Catwalk einer stylischen Fashion-Show.

 

So bekommen die Zuschauer*innen etwas fürs Auge. Doch auch das Ohr wird mit einem bevorzugt gut gelaunten Soundtrack bedacht. Vor diesem Hintergrund erzählt "Dali and the Cocky Prince" eine Rom+Com, vermengt mit einer Brise Crime. Immerhin ist da ein Todesfall, der nicht einfach ein Todesfall ist. Auch Drogenschmuggel, Bestechung und noch manches mehr mischen die Story auf.

 

Indem der Hauptschauplatz das Kunstmuseum von Da-lis Vater ist, hat das KDrama ebenfalls gesellschaftlich progressives Gedankengut im Gepäck. Beispielsweise: Das Kunstmuseum versteht sich als Einrichtung für das Gemeinwohl, der es nicht primär um Renommee und Profit mit elitären Sammler*innen geht, sondern um Teilhabe und Bildung für das einfach Volk, d.h. unkomplizierten Zugang zu den Kunsschätzen der Menschheit. Außerdem verstehen sich Moo-hak und Da-li als moderne Beziehung. Schließlich wird auch am heiligen Konzept Familie gerüttelt, denn die sind nun mal nicht perfekt, und obendrein zusammengewürfelt.

 달리와 감자탕 - Dalliwa Gamjatang

Lit.: Dali und Gamjatang

 

2021, 16 Episoden

 

Hauptdarsteller*innen:

-Kim Min-jae
-Park Gyu-young


Plot:

Durch den Zufall einer Verwechslung lernen sich Kim Da-li und Jin Moo-hak in Holland kennen. Sie arbeitet dort in einer Kunstgalerie. Er ist geschäftlich für das Familienunternehmen angereist, das in Südkorea mit einer Restaurantkette auf Expansionskurs ist. Allerdings hält Da-li ihn für einen Kunstexperten und Moo-hak sie für seine Eskorte zum Meeting. Der weitere Tagesverlauf nimmt unerwartete Wendungen und die beiden können sich reichlich Situationskomik nicht entziehen. In kurzer Zeit kommen sie sich sehr nahe. 

 

Doch so unvermittelt die Begegnung begann, so unvermittelt endet sie, denn Da-li reist Hals über Kopf nach Seoul ab, da ihr Vater verstorben ist und sie nun dort das Kunstmuseum vor dem Bankrott retten muss.

 

Es stellt sich heraus, dass Moo-hak einer der größeren Gläubiger ist. So begegnen sich die beiden unverhofft wieder. Moo-hak macht Da-li ein ungewöhnliches Angebot: er bietet seinen Geschäftssinn als Berater in wirtschaftlichen Fragen und lässt sein Geld weiter als Investition für das Museum arbeiten. Von Kunst versteht er allerdings überhaupt nichts. Konflikte sind vorprogrammiert. Doch andererseits hat Da-li das Geld schlichtweg nicht und lässt sich auf den Deal ein. Ihrem Ex-Verlobten, seines Zeichens Jaebeol Erbe der mächtigen Segi-Group, gefällt das gar nicht.

 

Schnell wird klar, dass es nicht nur um die Herausforderung geht, ein gemeinwohlorientiertes Kunstmuseum zu betreiben, sondern auch um üble Machenschaften im Hintergrund. Das Museum steht am falschen Ort. Hier haben andere längst viel in Pläne investiert, von denen noch gar nichts spruchreif ist... So geht es nicht nur um Da-lis Museum, sondern um sehr viel Geld, für das manche vor nichts zurück schrecken...

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