Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

KDrama nach Themen: Rom +/- Com

Secret Affair

Eine Affäre mit Klasse und Tiefgang. Rom ohne Com, mit langsamerer Erzählweise als sonst. Die Story und das Szenario sind weniger poppig bunt, eher gedeckter klassischer Stil.

 

2014 war Ehebruch noch strafbar in Südkorea. Und um Ehebruch geht es hier. Doch zudem wird auch noch das Tabu-Thema ´40 jährige, verheiratete Frau trifft auf 20 Jahre jüngeren Mann´ aufgegriffen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der berührenden Begegnung der beiden Protagonist*innen, mit der beide nicht gerechnet hätten. In ihrer geteilten Leidenschaft - dem Klavierspiel - sehen, erkennen und finden sich zwei Seelen. So werden Sehnsüchte geweckt, die stärker sind als Tabus. Insofern bietet "Secret Affair" etwas andere Kost - abseits des KDrama Allerlei und abseits gängiger Affären-Geschichten.

 

Wenn man dem Piano in irgendeiner Weise nahe steht, dann wird "Secret Affair" zu berühren wissen. Sinnlichkeit, körperliches Verlangen und Leidenschaft werden in emotional hingebungsvolles Klavierspiel transformiert. Die Affäre ist nicht im üblichen Sinne als erotisches Drama erzählt. Stattdessen entfaltet sich die spannungsgeladene Chemie zwischen den Protagonisten im Spannungsfeld der äußeren und inneren Zwänge mit viel Gespür für die Zwischentöne, raffinierter Kameraführung und handverlesenen Musikstücken - Kim Hee-ae und Yoo Ah-in vom Feinsten. Für Regie, Screenplay und Kim Hee-ae gab es dementsprechend auch Auszeichnungen bei den 50th Baeksang Arts Award und den 9th Seoul International Drama Awards.

 

Mit "Secret Affair" versteht es die südkoreanische TV-Produktion einmal mehr, klassische Musik stimmungsvoll in den Fokus eines KDramas zu rücken. Nicht nur im Soundtrack, sondern als wichtigen Impuls für die Handlung. Dies aus gutem Grund: Klassische Musik hat in Südkorea auch in der breiten und jungen Bevölkerung einen sehr viel höheren Stellenwert als in Europa. Musikvermittler*innen in Deutschland können davon nur träumen. Klassische Konzerte in großen Sälen südkoreanischer Städte sind mühelos ausverkauft. Dabei werden die Musiker gerade auch von jungen Klassikfans begeistert gefeiert.

 

Die Rahmenhandlung dieses KDrama ist im Umfeld der unlauteren Machenschaften und Geldwäschen des Musikkonservatoriums und seiner Stiftung angesiedelt. Dies sorgt für zusätzliches Drama. Sowohl für die Affäre, als auch für die Intrige wird am Ende eine erstaunlich "erwachsene" Lösung gefunden.

 

Prädikat "wertvoll".

밀회 -  Milhoe

Lit.: Heimliches Treffen

 

2014, 16 Folgen

 

Hauptdarsteller*innen:

-Kim Hee-ae

-Yoo Ah-in.

 

Plot:

Oh Hye-won leitet die Strategische Planung der Seohan Arts Foundation. In diesem Zusammenhang trifft sie zufällig auf den Botenjungen Lee Sun-jye, der sich als Genie am Piano entpuppt. Sein Talent soll an der Musikhochschule, an der auch ihr Mann unterrichtet, gefördert werden. Ihr Mann bittet Hye-won, die zu ihrer Zeit als Studentin selbst ein großes Talent war, das Coaching zu übernehmen.

 

Hye-won ist also verheiratet, Sun-jye hat eine Freundin. Doch über die Musik kommen sie sich näher und erleben eine für sie beide neue Erfahrung von Liebe. Die aber ist zum einen verboten und zum anderen durch den Altersunterschied zudem verpönt.

 

Dummer Weise steht Hye-won durch ihre Arbeit für die Seohan Arts Foundation im Spannungsfeld interner Intrigen und unlauterer Machenschaften der Stiftungsfamilie. Dadurch gerät sie ins innerfamiliäre sowie juristische Scheinwerferlicht und damit auch ihr unstatthaftes Verhältnis mit dem jüngeren Mann. Sie muss in dieser komplizierten Situation all ihre Klasse aufbringen, um sich aufrecht aus den Verstrickungen befreien zu können. 

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