Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Gesundheitssystem

Doctor John

Eingangs hatte ich zum Themenfeld "Gesundheitssystem" erwähnt, dass die KDramen in diesem Bereich nicht mit den Arztserien westlicher Prägung zu vergleichen seien, die von Folge zu Folge einzelne Fälle begleiten. ...Hier ist so eine der berühmten Ausnahmen zur Regel - mit dem Prädikat "wertvoll".

 

"Doctor John" begleitet ein Team aus Assistenzärzt*innen mit ihrem die Schmerztherapie leitenden Arzt Cha Yo-han bei der Behandlung einzelner Fälle. Im Mittelpunkt steht dabei Doctor Yo-han, seine Begabung und sein Handicap. Und auf Schritt und Tritt steht die ethische Frage im Raum, ob Ärzt*innen Menschen nur dann ´retten´, wenn sie ihren Patient*innen das Leben erhalten. Ist es nicht vielleicht auch die ´Rettung´ für ein Menschenleben, wenn der Schmerz aufhört? ... Auch wenn damit das Leben endet?

 

"Doctor John" befasst sich mit dem ethisch schwierigen Thema Euthanasie und dekliniert die verschiedenen Sichtweisen, juristischen Positionen und persönliche Haltungen an zahlreichen Fällen einfühlsam, differenziert und kritisch durch. Dabei wird schnell klar, dass diese Frage nicht prinzipiell geklärt werden kann, sondern eigentlich nur von Fall zu Fall immer wieder neue abgewogen werden muss. Das KDrama bringt dabei auch noch eine weiteren wichtigen Aspekt hinzu: Menschen sind menschlich, ihr Handeln ist persönlich, auch wenn sie in einer (beruflichen) Rolle agieren - sie sind durch ihren Lebensweg mitsamt ihren Begegnungen und Erlebnissen geprägt und vor diesem Hintergrund werden sie, wer sie sind. Auch das beeinflusst ihre Tun und ihre Entscheidung, jenseits von Regeln, Konzepten und ethischen Idealen.

 

Dabei kreist die Geschichte in gleichbleibend hoher Intensität um Ji Sung (als Doctor Yo-han), der in seiner charismatischen Art, seine Rollen mit Leben zu füllen, das emotionale Feld rund die schwierige Thematik zu halten vermag. 

의사요한 - Uisayohan

Lit.: Doctor Yo-han

 

2019, 16 Folgen

 

Hauptdarsteller*innen:
-Ji Sung
-Lee Se-young
-Lee Kyu-hyung
-Hwang Hee

 

Plot:

Cha Yo-han ist Anästhesist. Er ist in seinem Gebiet erstklassig und weiß das auch. Doch derzeit sitzt er die letzten Tage seiner Zeit im Gefängnis ab. Ihm wurde vor 3 Jahren vorgeworfen, bei seinem Patienten eigenmächtig die Maschinen abgestellt zu haben. 

 

Kang Si-young ist Assistenzärztin im zweiten Jahr, die sich auf Anästhesie spezialisiert. Doch ein Unfall, bei dem sie sich vorwirft, als Ärztin versagt zu haben, hängt ihr bis heute nach. Sie hat ihre Assistenzzeit deshalb unterbrochen, hilft jedoch zeitweilig in dem Gefängnis aus, in dem ihr Onkel arbeitet. Dort trifft sie auf Yo-han, der es nicht lassen kann, aus der Ferne die Diagnosen anderer Ärzte zu korrigieren. Si-young kann einiges von ihm lernen. 

 

Nachdem seine Haftstrafe um ist, wird Yo-han direkt wieder im Krankenhaus, das Si-youngs Mutter leitet, eingestellt, denn seine Fähigkeit und sein Ruf eilen ihm voraus. Dies macht Si-young Mut, dass auch sie wieder ihren Arztkittel anzieht und in seinem Team weiterlernen will. Unter den Kollegen muss Yo-han trotz aller brillanten und oft lebensrettenden Diagnosen gegen seinen Ruf, ein Verfechter der Euthanasie zu sein, ankämpfen. Auch Si-young wird aufgrund ihrer Nähe zu ihm immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert. Dabei machen die beiden - gemeinsam mit dem restlichen Team junger Assistenzärzte - nur mit großem Engagement ihre gewissenhafte diagnostische Arbeit.

 

Den Handlungsbogen begleiten dabei  - eingebettet in die laufende Krankenhauspolitik - einerseits Si-youngs bis heute prägendes einschneidendes Erlebnis vor 2 Jahren, sowie Yo-hans Euthanasiefall und ein folgeschweres Geheimnis, das er nicht länger vor Si-yeong (und allen anderen) verbergen kann.

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