Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Bildung & Arbeitswelt

Forest

Bei dem KDrama "Forest" gehen die Meinungen auseinander. Manche sind von der Romanze enttäuscht, manche haben generell ein Problem mit dem Tempo der Story. Nun. Ich meine, "Forest" wählt einen ganz anderen Ansatz. Es ist zwar eine Rom (eher ohne Com), aber die entsteht nur langsam, entwickelt sich beinahe zufällig, unbeabsichtigt und nebenbei... Sie ist eine im Hintergrund sanft treibende Kraft. Auch mal eine nette Variante. Anders eben: Gefühle die über die Zeit, über die Begegnungen und das einander Kennenlernen wachsen - und nicht vom Himmel fallen. 

 

Er: ein erfolgreicher, skrupelloser Geschäftsführer eines Investmentunternehmens, der Kapitalanlagen mit hohen Summen jongliert - abgeschnitten von seinem Herzen und den Erinnerungen an seine Kindheit. Sie: Assistenzärztin für Chirurgie - mit Panikattacken, die unvermittelt auftreten können. Eigentlich geht es in "Forest" darum, wie diese beiden Protagonist*innen mit ihren psychischen Handicaps in ihrer jeweiligen, keinen Fehler verzeihenden Arbeitswelt bestehen müssen. Beide geben ihr Bestes. Aber beide leiden auf ihre Weise unter ihrer psychischen Einschränkung. Und so geht es ebenfalls um die Heilung dieser Handicaps. Dies wird im Kontext der Natur möglich. Dabei ist die Natur heilsam, einfach weil sie Natur ist. Aber sie ist auch heilsam, weil sie den Schlüssel zu den psychischen Ursachen der Handicaps bietet.

 

"Forest" bietet einiges an Lokalkolorit im ländlichen Raum. In diesem Fall wurde in der Gangwon Provinz gedreht. Dabei ist der Wald allgegenwärtig, die Natur ein zentraler Handlungsrahmen, auch das Leben im Dorf nimmt sich Raum. Die Story zirkelt dabei um den Alltag und Beruf einer hier angesiedelten Bergrettungseinheit. (Auch mal was anderes...) Ein kleines Highlight am Rande stellt zudem das Haus im Wald dar, in dem die beiden Protagonist*innen einander näher kommen.

 

Entsprechend grün und ästhetisch naturnah ist der Look&Feel des KDramas, entsprechend entschleunigt dabei der Erzählrhythmus. Wenn eine/r das mag, dann hat das KDrama einiges an zarter Romanze, Spannung und auch Action zu bieten. Vielleicht könnte eine sagen, es ist wie mit dem Niedrigtemperaturgaren: ein anderer Weg zum perfekten, saftigen, butterzarten Braten...

포레스트 - Poreseuteu

Lit.: Forest (Anglizismus)

 

2020, 32 Folgen à 35 Minuten

 

Hauptdarsteller*innen:
-Park Hae-jin
-Jo Bo-ah

 

Plot:
Kang San-hyuk scheut keine noch so skrupellose Maßnahme, um sein Ziele zu erreichen: ein profitables Investment. Dieses Mal ist ihm eine Bergrettungseinheit im Weg, die ein Stück des Landes blockiert, das er gewinnbringend als Luxus Resort entwickeln möchte. Kurzerhand macht er eine Aufnahmeprüfung zum Bergretter und bewirbt sich als Anwärter für das Einsatzteam im Miryeong Wald. Er will unbedingt einen Weg finden, seine Zukunftsinvestition doch noch realisieren zu können, und recherchiert so Undercover vor Ort. Da er für die Tätigkeit als Bergretter jederzeit schnell einsatzbereit sein muss, nimmt er sich vorübergehend sogar ein Zimmer in einem Haus im Wald.

 

In dieselbe ländliche Waldregion hat es Assistenzärztin Jung Yeong-jae verschlagen. Sie wurde in die entlegene Zweigstelle ihres Seouler Krankenhauses ´strafversetzt´, nachdem es bei einer ihrer OPs zu einem Zwischenfall gekommen war, der ihre Panikstörung getriggert hatte. Die Zustände, die sie jedoch an ihrem neuen Arbeitsplatz vorfindet, sind bestürzend. Es gibt praktisch keine Patient*innen und auch keine wirklich gute Ausstattung. Kang San-hyuk wird dabei ihr erster und vorerst einziger Patient... und eine schwierige, unvergessliche Begegnung obendrein.

 

Zu ihrer Bestürzung erkennen San-huyk und Yeong-ja, dass sie das einzige taugliche Gästehaus der Region als Wohngemeinschaft miteinander teilen müssen. Zwangsläufig begegnen sie sich immer wieder. Unfreiwillig lernen sich privat kennen. Während sich der arrogante San-hyuk als Bergretter und verlässliches Teammitglied bewähren muss, wird er das Gefühl nicht los, dass im Wald ein Geheimnis versteckt ist. Und Yeong-ja, die alles Mögliche versucht, die abweisenden Dorfbewohner*innen zu bewegen, sich doch im Krankenhaus behandeln zu lassen, fragt sich, warum die Menschen sich so strikt weigern? Letztlich führt der Wald sie beide, San-huyk und Yeong-ja, zu den Antworten auf ihre Fragen und obendrein zum Kern ihrer persönlichen psychischen Probleme.

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