Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Gesundheitssystem

New Heart

"New Heart" ist zur Abwechslung einmal eine Variante klassischer Arztserie. Korean-style sind dabei die beruflichen Hierarchien und Umgangsformen, aber auch die bis in die Nebenrollen hochkarätig besetzte Produktion mit ausdruckstarken Charakteren.

 

Im Mittelpunkt steht die kardiovaskuläre Spitzenmedizin. Herzerkrankungen sind noch vor Krebserkrankungen die häufigste Todesursache. Die Herzchirurgie ist, wie keine andere, durch den täglichen Thrill im Balanceakt zwischen Leben und Tod geprägt. Das muss man/frau wollen, lieben und überzeugt leben. Es geht beständig darum, mutig, ja beherzt, und mit innovativen Esprit das Leben von Menschen zu retten. Jeder Eingriff birgt ein für die Patient*innen existenzbedrohendes Risiko, denn die Herzchirurg*innen halten dabei stets das Herz oder die großen herznahen Arterien in Händen. Man/frau ist praktische permanent im Einsatz. Die OPs dauern oftmals mehrere Stunden. Für Privatleben bleibt wenig Raum. Stattdessen sind existenzielle emotionale Erfahrungen Teil des beruflichen Alltags. Plastische Chirurg*innen verdienen in kürzerer Zeit bei geringerem Risiko mehr Geld. Die Arbeit in eigener Praxis ist für Herzchirurg*innen ebenfalls nicht möglich. Kaum verwunderlich, dass die Zahl an Bewerber*innen für die Spezialisierung auf die Herzchirurgie im Vergleich nicht sehr hoch ist.

 

Dies ist das thematische Umfeld von "New Heart". Die Zuschauer*innen begleiten insbesondere die beiden neuen Assistenzärzt*innen und den Chef der Herzchirurgie bei ihren täglichen Herausforderungen. Dabei stehen immer wieder auch grundlegende ethische Fragen im Raum, die aus den unterschiedlichsten Perspektiven prozessiert werden. Allem voran thematisiert das KDrama den Wert jedes Menschenlebens und den Umgang damit. Dabei ist zudem Raum für Drama auf Nebenschauplätzen wie etwa klinikinterne Konkurrenz, doch es gibt auch Raum für romantische Gefühle. Story und Cast tragen dazu bei, dass all dies den Zuschauer*innen in dreidimensionaler Komplexität differenziert, einfühlsam, sowie auch nachdenklich stimmend präsentiert wird.

 

Nicht nur die Hauptakteur*innen Ji Sung und Nam Hae-suk füllen ihre Rollen mit ihrer charakterstarken Präsenz. Doch insbesondere diese beiden tragen hervorragend zum speziellen Look&Feel des KDramas bei. Nam Hae-suk in ihrer sehr eigenen, etwas spröden und doch subtil eindringlichen, bei aller Distanziertheit empfindsamen Art. Ji Sung wiederum kann hier seine frische, unangepasste, verspielte Seite ausleben - als Waise, der es mit viel Engagement, Talent, Herz und Willen geschafft hat, über eine drittklassige Medizinfakultät an der ersten Klinikadresse im Land angenommen zu werden. Und dann ist da ihr Chef - Cheo Jae-hyun als begnadeter, aber in jeder Hinsicht kompromissloser und daher sozial eher unbeliebter Herzchirurg.

 

Die Serie stammt aus dem Jahr 2007 und ist damit schon etwas älter. Dies zeigt sich aber eigentlich nur darin, dass die aus zahlreichen auch brandaktuellen Serien vertrauten Schauspieler*innen hier noch einiges jünger sind (so z.B. die beiden Hauptdarsteller*innen Ji Sung und Nam Hae-suk, die 2021 wieder gemeinsam als Lead Actors in "The Devil Judge" zusammen spielten). Ansonsten ist "New Heart" klassisch zeitlos und auch heute noch/wieder sehenswert.

뉴하트 - Nyu Hateu

Lit.: New Heart (anglizistisch)

 

2007, 23 Folgen

 

Hauptdarsteller*innen:

-Ji Sung

-Kim Min-jung

-Cho Jae-hyun

 

Plot:

Lee Eun-song ist in einem Waisenhaus aufgewachsen und hat es über eine drittklassige Medizinfakultät zum hochmotivierten Assistenzarzt geschafft, der sich nach einer nachhaltigen Begegnung mit einer Koryphäe der Herzchirurgie in den Kopf setzt, sich in dieser Disziplin zu spezialisieren. Um wirklich auch am offene Herzen operieren zu lernen muss er jedoch an einer der ganz großen Kliniken lernen. Daher bewirbt sich das "Landei" in der Hauptstadt Seoul am (fiktiven) Kwang Hee Universitätsklinikum. Überraschend trifft er dort wieder auf seine Zufallsbegegnung, Dr. Choi Kang-gook, der just die Leitung der Herz-Thorax-Chirurgie und ihre angegliederten Abteilungen übernimmt. Dieser lehnt Eun-song und seine karrierefokussierte Mitbewerberin Nam Hae-suk, ihres Zeichen illegitime Tochter des Klinikdirektors, kategorisch als ungeeignet ab. In der Konsequenz leidet die Abteilung unter akuter Personalnot. Letztlich bleibt Dr. Choi nichts anderes übrig als die beiden doch bei sich aufzunehmen. 

 

Ihr unbeirrbarer Chef Choi Kang-guk vertritt in Hinblick auf den Beruf des Herzchirurgen eine rigorose Haltung. Politik, Kalkül und Kompromisse sind nicht sein Ding. Dafür ist er brillant mit dem Skalpell. Die beiden neuen Assistenzärzte haben es - wie auch die übrigen Kollegen an der Klinik -  nicht leicht. Während der seinen Mitmenschen gegenüber stets offene Eun-song eher impulsiv und mit viel Herz seiner Arbeit nachgeht, zeichnet sich die kühle Hae-suk durch ihre Intelligenz und hervorragenden akademischen Leistungen als Jahrgangsbeste aus. Die beiden könnten von ihren Persönlichkeiten her nicht unterschiedlicher sein. Doch als Team ergänzen sie sich, wachsen gemeinsam an ihren Herausforderungen und kommen sich im Laufe der emotional intensiven Ausbildung auch privat näher.

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