Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

VOR ORT IM LAND - Sechste Etappe Seoul - 17. Tag

Neue Zeit, neue Stadt, Gangnam

Heute ein Kontrastprogram zu gestern... Gestern blickten wir zurück in der Zeit und gen Norden. Heute richten wir den Blick gen Süden, während wir die jüngere Vergangenheit Seouls und insbesondere die Gegenwart auf uns wirken lassen. Das hip schillernde Gangnam ist dran. Hier ist nichts älter als ca. 60 Jahre. Mal sehen, ob Gangnam hält was es verspricht... Von dort dann auch der Hangang - das Flussufer des Han mit dem Rad erkunden. Im Vorbeifahren werden wir wohl auch einen Blick auf das Parlamentsgebäude werfen. Und zum Abschluss des Tages wartet das Dongaemun Design Plaza auf uns...

Unsere Themen heute:
Stadtspaziergang durch die Neue Stadt der jungen Republik

  • ARCHITEKTUR / LIFESTYLE:  Gangnam südlich des Hangang 
     
  • NATUR: Radtour durch die Parkanlagen am Ufer diesseits und jenseits des Hangang
     
  • GESCHICHTE / ARCHITEKTURHerzschlag der Republik - das Parlamentsgebäude
     
  • ARCHITEKTUR / LIFESTYLE:  Dongdaemun Design Plaza 

Die Stadt südlich des Flusses - Gangnam

Gangnams neuere Geschichte ist eine Geschichte von Gangstern, Bestechung und Gewalt. Eine Geschichte des Mammons. Es ist auch die Geschichte einer große Vision, die aus der Not einer explodierenden Bevölkerung geboren wurde. Dort, wo bislang absolut nichts an Infrastruktur war, wurde eine neue Stadt geschaffen. Über die Zeit gewachsen ist hier nichts. Der Weg zur Umsetzung war gepflastert durch Machenschaften der üblen Sorte. Im großen Stil wurden Menschen gewaltsam vertrieben. Grunstückspekulationen mit Insiderhandel, Pfusch am Bau - die Zeit der 1970er Jahre bis in die 1990er Jahre (und bis heute) bietet Stoff für eine Vielzahl an KDramen und Movies.

Gangnam ist verrückt. Völlig. Über das ehemalige Schwemmland hinaus erstreckt sich die Stadt nun schon bis in die südliche Hügellandschaft. Die Architektur sucht neue Wege, kostengünstigen Wohnraum nachhaltig zu entwickeln. Es gibt eine ganze Reihe von Wettbewerben mit abermals visionärem Charakter. Doch nicht alle schaffen es bis in die Realisierung. Oder noch nicht. 

In jedem Fall ist die Planung inzwischen transparenter, komplexer, mit mehr involvierten Akteuren... Zudem setzt die Stadt heute konsequent auf Erholungsräume, insbesondere die urban affin renaturierte Han Uferlandschaft.

 

Eonni fragt mich mehrfach, während wir durch Gangnam spazieren, nach den Vierteln mit den Gassen und Lädchen. Ich werde nicht müde, zu erklären, dass es dies hier nicht gibt. Hier ist alles vom Reißbrett, alles großmaßstäblich. Im Wesentlichen wohnen hier die Menschen in immer noch höheren Häusern. Natürlich gibt es auch Business. Es wurde ein Stadtzentrum geschaffen mit all der nötigen Infrastruktur. Kultur. Verkehrsknoten. Doch im Wesentlichen wohnen die Menschen hier. Und um dies noch attraktiver zu machen, sind die ´guten´ Schulen hier...

Apatesiedlungen 

 

Wir beginnen in einer der Wohnsiedlungen. Heute pflastern 30+ geschossige Hochhäuser in (gefühlt) Hundertschaften insbesondere die südlichen Stadtränder Seouls. Sie sind in Gruppen identischer Optik zusammengefasst. Damit sich die optisch oft austauschbaren Wohnturm-Siedlungen ortsidentisch unterscheiden, erhalten sie neuerdings markante Tore, die man/frau passieren muss. Die mehr oder weniger repräsentativ gestalteten Portale zum Quartier sind als großmaßstäblich gerahmten Tore gestaltet, die ins eigene Wohnquartier überleiten. An ihnen kann man/frau die Preisklasse des Ensembles ablesen. Hier sitzt die Security, die nur reinlässt, wer dazugehört. Selten haben wir so viele Importautos gesehen wie in den Wohnsiedlungen von Gangnam. Daimler und BMW sind hier gut vertreten. Im unmittelbaren fußläufigen Umfeld befinden sich Schulen, Shoppingcenter und selbst Kliniken. Das Wohnen im Apate ist inzwischen beliebt. Ein Statussymbol, denn ein eigenes soll es sein. Allerdings sind die  Preise in und um Seoul kaum zu bezahlen.... 

 

Wir sitzen in einem der zur Nachbarschaft gehörenden Patisserien und schlürfen inzwischen bewährten Matcha (von der Insel Jeju) als warmen Kaffee Latte oder Vanilla Latte. Gemütlich trudeln hier die Frauen (und zwei Männer als berühmte Ausnahme der Regel) des Quartiers ein und suchen sich mit der Zange ihr Gebäck aus. Auch wir knabbern an Croissant oder warmem Sandwich. Wir würden gar nicht auffallen, wenn wir nicht auffallen würden. Die Stimmung ist recht entspannt hier. Das sind wohl am Morgen die heiligen Minuten der ´Hausfrauen und Mütter´ oder was sie sie sonst so tun mögen, die nur ihnen gehören. So etwas zumindest strahlen sie aus... 

Hangang Park 

Die Banpo Brücke war eine der ersten, die den Norden Seouls an den Süden angebunden hat. Im Rahmen der südlichen Stadtentwicklung stand auch die Entwicklung der Insel Yeouido als neues Zentrum der Legislative, eingebettet in den Yeouido Park auf rund 1.500 m². Die Uferregionen des Hangang, die Seouls Norden und Süden säumen, sind in den vergangenen Jahrzehnten stärker in den Fokus der urbanen Stadtentwicklung gerückt.

 

Der Hangang Park setzt sich aus insgesamt 12 Parks zwischen den innerstädtischen Brückenbauwerken am Uferbereich des Han Flusses zusammen. Das Projekt wurde zuerst in den 80er Jahren lanciert. 2007 gab es dann das Hangang Renaissance Project, das bis 2030 abgeschlossen werden soll. Die Uferbereiche werden sukzessive zu öffentlichen renaturierten, grünen und urbanen Räume für Kunst, Kultur, Sport und Freizeit weiter aufgewertet.

The Weaves

 

MDRDV - Abb.: Atchain

 

Aktuell in der Realisierungsphase befindet sich die landschaftliche Revitalisierung des Flussuferbereichs in Jamsil, wo die Flüsse Han und Tancheon ineinander fließen. Bis 2024 wird aus einer Betonwüste aus Straßen und Brücken ein neues urbanes Erholungsparadies gezaubert. MDRDV, die auch schon an Seouls Hauptbahnhof mit Seoullo 7017 verkehrsdominierte Stadträume fußgängerfreundlich neu erfinden durften, werden hier eine völlig neue, mäandrierende Flusslandschaft kreieren. Erschlossen wird der Naturraum demnach künftig über ineinander verwobene, auf unterschiedlichen Höhen geschwungen geführten Wegen. Darunter eingestreut sind differenzierte Eventlocations mit kulturellem und gastronomischem Input oder schlicht erholsamer Aufenthaltsqualität für Menschen, Tiere und Pflanzen am Wasser. 

Radtour am Fluss

 

Wir steuern zielstrebig einen Fahrradverleih am Flussufer an und leihen uns jeweils ein Rad. Heute wollen wir ein Gefühl für die Dimensionen dieser  riesigen Stadt bekommen. 20 km/h an Geschwindigkeit sind auf den Radwegen maximal erlaubt. (Mehr geben die Leihräder ohne Gang auch nicht her. Als wären sie speziell dafür gemacht.) So lassen wir entspannt Stadt, Land(schaft) und Fluss auf uns wirken. (Naja, in die Pedale treten müssen wir schon auch.)

Ich bin verwundert, dass es inmitten solch einer großen Stadt so weite Räume gibt. Insbesondere jetzt (am Vormittag) ist hier zudem recht wenig los ist. Das mag zu anderen Zeiten anders sein. Es sind reichlich Räume mit Aufenthaltsqualität gestaltet. Regelmäßig patroullieren Putzkolonnen in Golfcart ähnlichen Mobilen und sammeln Müll ein. Damit wirkt der Uferpark sehr einladend sauber. An diesem Morgen herrscht hier eine schöne Stimmung.

Parlamentsgebäude der Nationalversammlung

 

Designated Survivor (und einige mehr)

 

Auf unserer Radtour kamen wir auch in Yeouido vorbei. Hier ist die Uferparkanlage besonders weitläufig gestaltet. Doch hier befinden sich auch Seouls Wall Street und das Parlamentsgebäude. Die meisten, die die Insel Yeouido betreten, sind geschäftlich unterwegs. Die anderen genießen ihre Freizeit. Auf der acht Quadratkilometer großen Insel im Zentrum der südkoreanischen Hauptstadt Seoul befinden sich die Vertretungen der wichtigsten Firmen und Banken des Landes.

 

Das "Gukhoe"-Gebäude ist der Sitz des südkoreanischen Parlaments. Für die junge Republik hat dies in doppelter Hinsicht symbolische Bedeutung, Das Gebäude der Nationalversammlung wurde 1975 eröffnet und bietet einen eindrucksvollen Anblick. Die 24 Säulen und die Kuppel symbolisieren die unterschiedlichen Meinungen der Bevölkerung, die hier zusammenfließen.

@Republik Korea

An dieser Stelle wollen wir (abschließend sozusagen) den insgesamt eher holprigen Jahren der vergleichsweise jungen Republik die Ehre geben. Das Blaue Haus haben wir nicht besucht, nur aus der Ferne gesehen. Am Parlamentsgebäude sind wir hingegen vorbei geradelt. Daher an dieser Stelle noch ein paar kompakt zusammengefasste Hintergründe zur Entstehung der Republik im Allgemeinen und zum Parlamentsgebäudes mit seiner markanten Kuppel im Besonderen.

 

Von der japanischen Kolonie zum Kollateralschaden des Kalten Krieges, und über den Umweg der Diktatur zur Demokratie

Nach der Kapitulation Japans 1945 wurden alle Okkupationen des Kaiserreichs Japans rückgängig gemacht. Für ehemals Chōsen wurde in der Konferenz von Jalta beschlossen, dass nördlich des 38. Breitengrades die Sowjetunion, südlich davon die USA das Land besetzen und treuhänderisch bis zum Aufbau eines freien, unabhängigen Koreas verwalten/begleiten sollten. Bekanntlich lief das alles nicht so frei und unabhängig. Im Süden wurde am 10. Mai 1948 erstmals ein Präsident gewählt - Rhee Syng-man. So die objektiven Fakten.  (Für das koreanische Narrativ dieser Entwicklungen - siehe Reviews “Road No. 1” und “Eyes of Dawn”.) 

 

Im August wurde die Republik Korea gegründet, erstmal in der Jahrtausende langen Geschichte als demokratische Republik: Offiziell Daehan Minguk (Großkoreanische Republik oder Republik Groß-Korea), inoffiziell Hanguk. Eine zunächst provisorische Regierung legte die Grundlagen für eine Verfassung, nach der Präsident und Nationalversammlung vom Volk gewählt werden sollten. Am 30. Mai 1950 wurde die Nationalversammlung erstmals gewählt.

 

Die erste Republik war gezeichnet durch den Koreakrieg. Demokratisch war in den ersten Jahrzehnten noch gar nichts. (Außer, dass das Volk durchaus immer wieder, in schöner Regelmäßigkeit, auf die Straße ging und gegen die Bevormundung zu protestieren versuchte...) Auch die zweite Republik, in der Wahlbetrug die Machtverhältnisse in Frage stellte, machte den Einzug der Demokratie schwer. Autokratie war das Gebot der Stunde. Zwar sollte die Verfassung weniger präsidential, mehr parlamentarisch ausgerichtet werden, doch kurzerhand putschte das Militär und riss die Macht an sich. Die dritte und vierte Republik war daraufhin in Park Chung-hees diktatorischer Hand, die fünfte Republik lenkte General Chung Doo-hwan. Erst mit der sechsten Republik hat die Demokratie Ende 80/Anfang 90er Jahre wirklich ins Regierungssystem gefunden - die Verfassung wurde derart geändert, dass der Präsident selbst nur für fünf Jahre gewählt ist und jede Verfassungsänderung der Zustimmung des Einkammerparlaments bedarf. Und seitdem (inzwischen ist es die 21. Republik) gilt es nun, das System tatsächlich auch mit transparentem politischem Leben zu füllen und mit den Überresten autokratischer Hinterzimmerstrukturen aufzuräumen.

Parlamentsgebäude der Nationalversammlung


Das 1975 gebaute Parlamentsgebäude der Nationalversammlung ist ein Spiegel der jungen (eher demokratiefeindlichen) Geschichte der Republik. Manche sagen, es wäre “ein Monument der Macht, das in einem leeren Raum durch den Willen der zentralisierten Macht errichtet wurde.”

 

Im Verlauf der architektonischen Planung machte das diktatorische Regime tatsächlich reichlich Gebrauch von seiner Übermacht. Der gefragte Architekt jener Zeit, Kim Soo-geun,  hatte den Wettbewerb für sich entschieden. Kim Swoo-geun gilt als der bekannteste koreanische Architekt der Moderne. Sein Leben stand im Dienst von Architektur, Kultur und Raum, Er prägte eine Generation - mit 200 Gebäuden, seiner Kunstzeitschrift ´Space´, einem Theater, einer Galerie und auch als Professor der Hongik Uni. Von Politik wollt er weniger wissen. Dem Korea Krieg entfloh er nach Japan, um sein Studium zu beenden. Er hat auch das Gerichtsgebäude geplant. 1969 stellte er den Masterplan für das Regierungsviertel auf der Insel Yeouido fertig, die im Rahmen der Gesamtplanung für die Stadtentwicklung südlich des Han Flusses - Gangnams - neu geschaffen werden sollte. Sein erstprämierter Architekturwettbewerbsentwurf für das Parlamentsgebäude hinderte Diktator Park jedoch nicht daran, allen Plänen zum Trotz anders zu entscheiden. Er wollte alles größer, eindrucksvoller... und hatte zudem seine eigenen Gestaltungsideen.

 

So gab es eine neue Einladung ausgewählter Büros. Daran nahmen einige jedoch demonstrativ, aus künstlerisch motiviertem Protest, nicht teil - auch Kim Soo-geun nicht. Schließlich wurde der Entwurf von Ahn Young-bae weiter verfolgt. Doch der sagt selbst zu diesem Bauwerk: “Das war das Schmerzhafteste, was ich je getan habe... Wenn es der ursprüngliche Plan gewesen wäre, wäre das Gebäude flach und lang gewesen.” Der Ärger entfachte sich an der Kuppel. Sie solle für die Drehungen und Wendungen der modernen Geschichte Korea stehen, doch tatsächlich ist sie protzig und überdimensioniert im Dienste der Selbstdarstellung Parks, der sich mit der Renaissance inspirierten Kuppel ein Denkmal setzen wollte.

 

Das Gukhoe Gebäude, Sitz der Nationalversammlung, ist heute das größte Parlamentsgebäude in Asien. Die 1.000 Tonnen schwere, 10 m hohe, graugrüne Kuppel hat einen Durchmesser von 7 m und besteht aus mittlerweile verwitterten Kupferplatten. Die Säulen, die sie tragen, stehen für die unterschiedlichen Meinungen der Menschen, die im “Kuppeldach” symbolisch zu einer einzigen Schlussfolgerung finden sollen. Ironisch und tragisch zugleich: in dem Fall war dies lange Zeit zugleich das Machtwort eines Diktators.

Blaues Haus - Amtssitz des Präsidenten


Die Lage des Blauen Hauses in den ehemaligen Gärten des Gyeongbokgun ist malerisch. Nach koreanischem Feng Shui ist die Lage perfekt. Schon zu Goryeo Zeiten stand hier der Palast von Nanjing. Zur Zeit von Joseons Gyeongbokgun befanden sich hier Pavillons der Königsfamilie.

 

Nach der Zerstörung der Imjin Kriege war hier lange nichts. Erst mit Gojongs Palastwiederaufbau entstanden dann außerhalb des Sinmu Tors offizielle Unterkünfte für Gesandtschaften. Dies wurde konkret die Residenz des japanischen Generalgouverneurs. Vorübergehend wurde hier daraufhin der US Militärminister untergebracht.

 

In den ersten Jahren der Republik befand sich hier der Sitz des südkoreanischen Präsidenten. Der duch die Japaner im neoklassizistischen Stil errichtete Vorgänger-Gebäudekomplex war damals das größte Regierungsgebäude Ostasiens. Auch nach 1948 spielte sich im Amtssitz des Präsidenten die Politik ab - bis der Altbau mit dem Ende der Diktatur Anfang der 90er Jahre als Symbol des japanischen Imperialismus demonstrativ abgerissen wurde.

Stattdessen wurde das Cheong Wa Dae (oder auch: das Blaue Haus) als Symbol einer nationalen Tradition im koreanischen Architekturstil zwischen 1989 und 1991 neu gebaut. Namensgeber ist das blau-grün schimmernde, in traditioneller keramischer Handwerkskunst eingedeckte Dach.

 

Das Blaue Haus ist ein Ensemble mehrerer Gebäude. Der gesamte Komplex umfasst eine Fläche von ungefähr 250.000 m². Doch der amtierende Präsident hat derzeit einen anderen Ort gewählt: das Yongsan Presidential Office in unmittelbarer Nachbarschaft zum Verteidigungsministerium. Seitdem kann das Blaue Haus besichtigt werden. Doch wir haben uns dagegen entschieden.

Shinsegae 

 

Nach unserer Radtour stärken wir uns in der Lebensmitteabteilung des Shinsegae Department Store, eines der landesweiten Kaufhäuser - ein Hauch von KADEWE in Gangnam. Aus einem Verwandtschaftszweig der Samsung Dynastie entsprungen. Das Thema ist hier internationale Mode, Lifestyle und Beauty (aus aller Welt). Wir lassen uns hier essenstechnisch inspirieren...  

Dongdaemun Design Plaza 

Zum Ausklang des Tages: Dongdaemun Design Plaza

 

Zaha Hadid und Samoo Architects & Engineers

 

Am Abend dann noch ein künstlerisches, inspirierendes Highlight: Das Dongdaemun Design Plaza (DDP) ist einer der Hotspots in Seoul mit internationaler Magnetwirkung. DDP sind nicht nur die Initials für das Gebäude, sondern stehen auch für “Dream, Design and Play”. Das DDP ist Treffpunkt und Veranstaltungsort, Eventlocation für Ausstellungen, Modenschauen, Konferenzen. Verteilt auf drei Untergeschossen und 4 oberirdischen Ebenen verteilen sich auf 280 m Länge Ausststellungssäle, öffentliche Räume, ein Design Museum, ein Design Labor, eine Akademie Halle, ein Media Center, ein Seminarraum, der Dongdaemun History and Culture Park, ein Designer Lounge, und ein Design Markt, der 24 Stunden offen ist. 

 

Ursprünglich befand sich hier eine Festung aus Joseon Tagen, die an die Stadtmauer Hanyangdoseong andockt und auch als militärisches Ausbildungslager diente. Die Japaner hatten dies während der Kolonialzeit abgerissen und ein Stadion aufgebaut. 1926 wurde hier u.a. die Hochzeit des japanischen Kronprinzen gefeiert. Als jedoch die Kolonialherren 1945 abziehen mussten, diente das Stadion einem Fest, das die Stadt noch nicht gesehen hatte: 250.000 Menschen kamen hier zusammen um die Befreiung zu feiern.  Fortan wurde es das größte Baseball Stadion der Stadt, das jedoch 1980 durch das Jamsil Stadion in Gangnam ersetzt wurde. Das Dongdaemun Stadion wurde abgebrochen und die Ausgrabungen der Festung begannen. Den Funden aus jender Zeit wird seit 2009 mit dem Dongdaemun History & Culture Park Rechnung getragen. Der Dongdaemun Design Plaza nach Entwurf von Zaha Hadid und Samoo Architects & Engineers ist seit 2014 in Betrieb. 

 

Wir fühlen uns hier sehr wohl. Die Atmosphäre ist friedlich, inspirierend. Dabei dominiert ein junger Geist.

Kulinarisches Fazit

 

Zum Frühstück à la Gangnam Style gab es Croissant oder Sandwich. Das Mittagessen bei Shinssegae bestand aus einem mediterranen Salat mit Falafel oder Variationen an Sushi, die frau sonst eher selten sieht. Dazu ein frisch entsafteter Wassermelonensaft. (Auf dem Weg zu meinem Wassermelonensaft wurde mein Essen ungeöffnet fotografiert...)

Wir hatten uns jedoch noch weitere Details ausgesucht und zum Abendessen als Snack mitgenommen. Darunter Omelettes und Teigtaschen in Variation. Wir hatten dazu noch restliche Galbi-Hühnchen, die wir uns vom Vortag hatten einpacken lassen.  

Eonni hat das letzte Wort

 

Langsam dämmert uns, dass wir ja morgen wieder packen müssen... Eonni fängt an, sich auf zu Hause zu freuen, insbesondere auf Hündin Zoé.

 

(Ich bin da noch nicht. Ich merke, dass ich es schade finde, dass das hier alles dann plötzlich wieder so weit weg ist. Und Joka ist nicht so begeistert bei dem Gedanken, dass sie dann wieder von unserem lustig bunten Gemeinschaftfeeling weg alleine in ihre Wohnung geht...)

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