Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

KDrama nach Themen: Beispiele für KMovie

The Day I Died: Unclosed Case

"The Day I Died: Unclosed Case" ist ein Thriller. Das KMovie ist jedoch eine jener Produktionen, die eine - wie ich finde - sehr koreanische Erzählweise wählt. Die Story lässt sich Zeit. Sie ist atmosphärisch eingebettet in eine entschleunigte Inselwelt. Tempo ist nicht das Thema, sondern eine gefühlvolle Annäherung an die Protagonistinnen. In dem Fall handelt es sich bei den zentralen Figuren durchweg um Frauen, die ihrerseits wiederum von Frauen umgeben sind. Männer wirken im Hintergrund nur indirekt an der Story mit - unter anderem als jene, die für die schmerzvollen Wunden im Leben der Frauen stehen. 

 

So könnte man/frau denken: ein Film über Frauenpower. In gewisser Weise trifft das sogar zu. Doch Frauenpower ist nicht Männerpower in Frauenkleidern. Frauenpower versinnbildlicht in diesem Fall in eigenwilliger Weise, wie das meist gemeinhin abgewertete "Schwache" am ´Weiblichen´ zum "Kraftvollen" wird und seine Qualität effektiv, doch in einer unaufgeregten Spielart ausspielt: Das Lautlose, Subtile, Empathische, Unaufdringliche wirkt hier transformierend und befreiend.

 

Die Geschichte ist durchaus spannend, tiefgründig und komplex. Im Zuge der Ermittlungen wird die Ermittlerin - ihrerseits stark, kompetent und zugleich verletzt und verletzlich - zunehmend mit offenen Fragen in ihrem eigenen Leben konfrontiert. So baut sie langsam eine emotionale Verbindung zum vermissten Opfer auf. Obwohl der Fall für alle um sie herum klar und einfach erscheint, kann sie ihn nicht auf sich beruhen lassen. Sie ist innerlich geradezu getrieben, ein Unrecht aufzuklären. Sie führt gewissermaßen einen Kampf, Verborgenes ans Licht zu bringen. Kämpft sie für das vermisste Opfer? Kämpft sie für sich selbst? In jedem Fall findet sie die Antworten, die sie sucht.

 

Die starke Präsenz der beiden Veteraninnen Kim Hye-soo und Lee Jung-eun rundet eine spannende Story berührend ab. Story und Regie sind hier ebenfalls in Frauenhand. Kein klassischer Krimi, aber in jedem Fall sehenswert. Ein empfindsamer Krimi, dessen Qualität durch Frauenpower unterschiedlichster Qualität lebt. 

내가 죽던 날 - Naega Jugdeon Nal

Lit.: Der Tag, an dem ich starb

 

116 Minuten, 2020

 

Hauptdarsteller*innen:

-Kim Hye-soo
-Lee Jung-eun
-Roh Jeong-eui
-Kim Sun-young

 

Plot:

Es gibt einen Todesfall, aber keine Leiche. Da ist ein Abschiedsbrief, der auf Selbstmord hindeutet, aber, wie gesagt, keine Leiche. Hyeon-so soll den Fall, der nach reiner Formalität ausschaut,  abschließen und besucht die Insel, auf der die vermisste Jung-ui zuletzt lebte und gesehen wurde. Sie ist selbst als Ermittlerin erstmals nach einem schweren Unfall wieder im Einsatz - den Termin einer internen Untersuchung im Nacken und die Scheidung von ihrem treulosen Ehemann vor sich.  

 

Die Umstände scheinen eindeutig: Das Mädchen sprang in stürmischer Nacht in voller Absicht in die tosenden Wellen. Doch Hyeon-soo will es genau wissen. Je mehr sie über die vermisste Se-jin erfährt, desto neugieriger wird sie. Wie haben ihr Vater und sein Verbrechen, deren Zeugin Se-jin einst wurde, mit ihrem Verschwinden zu tun? Was weiß die stumme Nachbarin? Was ist in jener Nacht, als der Taifun über die Insel hinweg fegte, wirklich geschehen?

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