Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

KDrama nach Themen: Zeit und Raum sind relativ

Tomorrow

Südkorea steht nach Daten der WHO auf dem wenig rühmlichen Platz 4 der Weltrangliste, wenn es um die Suizidrate geht. (Deutschland vergleichsweise auf Platz 42.) Betroffen sind nicht nur Stars und Sternchen, sondern das zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten. Und damit hält es dem turbokapitalistischen Südkorea, dessen Tradition jedoch immer noch mehr Wert auf Schein denn auf Sein legt, einen bitterernsten, gesellschaftskritischen Spiegel vor.

 

"Tomorrow" wirft auf diesen gesellschaftlich problematischen Aspekt das Scheinwerferlicht. Zugrund liegt ein Webtoon, das die begrenzte Sicht der Menschen durch den Blick für das größere Ganze aus der Perspektive der geistigen Welt bereichert. Indem die beiden Welten durch den Protagonisten Choi Joon-woong ein emotionales Bindeglied erhalten, inspirieren sich die Welten mit ihren Erkenntnissen und Impulsen gegenseitig. Schließlich kann sogar im Jenseits noch eine Wunde heilen...

 

Kurzum, der Ansatz ist leichtfüßig verspielt. Der Inhalt profund und ernsthaft. Es ist mal temporeich und actiongeladen, mal augenzwinkernd, doch hauptsächlich will die Geschichte berühren, bewegen und nachdenklich stimmen. Die Erzählweise findet dabei einmal mehr den richtigen Ton und die gelungene Mischung, um das schwierige, komplexe emotionale Spannungsfeld behutsam, gefühlvoll und differenziert am Beispiel sehr unterschiedlicher Schicksale zu aufzuarbeiten.

 

Prädikat "wertvoll".

내일 -  Naeil

Lit.: Morgen

 

2022, 16 Episoden

 

Hauptdarsteller*innen:
-Kim Hee-sun
-Rowoon
-Lee Soo-hyuk
-Yoon Ji-on
-Kim Hae-sook

 

Plot:

Choi Joon-woong riskiert bei dem Versuch, einem Mann das Leben zu retten, der sich von der Brücke stürzen, sein eigenes Leben.  Dabei kommt er obendrein Koo Ryeon und Im Ryoong-gu in den Weg. Die beiden längst verstorbenen Seelen arbeiten zwischen Diesseits und Jenseits für die Unterwelt. Statt Seelen ihr letztes Geleit zu geben, bilden Koo Ryeon und Im Ryoong-gu jedoch eine Spezialeinheit, die Menschen vom Suizid abhalten soll. Das Spezialteam untersteht direkt dem Jade-Kaiser (oder auch himmlischer Großvater), der damit die steigende Zahl der neuen Höllenzugänge einzudämmen versucht.

 

Joon-woong, der nun nach seinem Sturz in den Fluss Han im Koma liegt - halb Mensch, halb Geistwesen - soll nun vorübergehend im Suizid-Krisenteam mitarbeiten. Je nachdem, wie er sich bewährt, kann er ins Leben zurückkehren oder wird weiter im Dienst des ´Jumadeung´ bleiben. Doch das gestaltet sich für den noch nicht verstorbenen als recht anspruchsvoll, denn er darf nicht aktiv in das Leben der Menschen eingreifen. Jedoch erfährt er viele Persönliches über diese Menschen und ihre Schicksale. Hochmotiviert versucht er vor diesem Hintergrund alles, seinen eigenen Weg im Umgang mit seinem neuen Job zu finden - oftmals am Rande der Legalität. Nicht nur einmal muss selbst der Jade Kaiser selbst intervenieren, denn das Spezialteam hat einen schweren Stand unter den Unterwelt-Kollegen, die als Gevatter Tod ohne Pardon  ihren Job zu machen gewohnt sind. Allen voran der Höllen erprobte Park Joong-gil, der seine Truppe kompromisslos anführt und für Suizidkandidaten keine Mitgefühl kennt. 

 

Mit dem Erfolg des Spezialteams wächst der Gegenwind von den Kollegen. Joon-woong setzt sich mit ganzem Herzen für seinen neuen Job und seine neue Chefin ein, die für jede Seele bis zum äußersten geht, um sie zu retten. Demgegenüber sind für ihren Gegenspieler Joong-gil Selbstmörder fast noch schlimmer als Mörder. Sein Ziel ist es, Ryeon wieder in die Hölle zurück zu schicken, wo sie einst ihren Dienst aufgenommen hatte. Am Ende bleibt den beiden nichts anderes übrig, als sich ihrer gemeinsamen, weit zurückliegenden und von Joong-gil längst vergessenen Vergangenheit zu stellen. Und Joon-woong wiederum muss sich entscheiden, welches Leben er weiterhin leben wird...

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