VOR ORT IM LAND - Dritte Etappe Busan - 7. Tag
Heute stehen urban Spirit, maritimes Flair und Relaxen am Meer auf dem Programm. Wir wollen uns zunächst genauer ansehen, wie Busan seine zuletzt ziemlich heruntergekommenen und leerstehenden Hafenviertel mit frischem Charisma wiederbelebt hat. Insbesondere interessiert uns das Gamcheon Culture Village. Und dann haben wir vor, etwas klassische Urlaubsstimmung mit Strand und Meer aufkommen zu lassen.
Allerdings... das Wetter ist ziemlich durchwachsen. Als wäre Busan in Wolken gehüllt. Die Luft ist feucht, sprüht hin und wieder ein paar sanfte Tröpflein durch die Lüfte. Dennoch mild.
Unsere Themen heute:
Busan liegt an der Koreastraße des Japanischen Meeres und ist mit rund 1,4 Mio. Einwohner*innen die zweitgrößte Stadt Südkoreas. Im Namen der Stadt Busan steckt schon die Beschreibung der topographischen Lage drin: „Kesselberg“. Die Stadt schmiegt sich an die umgebende Bergkette und erinnert dabei an ein Amphitheater, wobei die Bühne das Meer ist. Zahlreiche Buchten strukturieren die Küste und definieren natürliche kleinere und größere Häfen. Der Hafen von Busan gilt als einer der wichtigsten Seehäfen Asiens.
Auf der vorgelagerten Insel Yeongdo zeugen archäologische Fundstücke davon, dass hier schon vor 6.000 Jahren Menschen vom Fischen lebten. Die Region gehörte einst zum Gaya-Königreich, dessen Eisenhandel insbesondere mit Japan jener Zeit florierte. Japan war auch später begehrter Handelspartner. 1443 wurde Busans Hafen für japanische Schiffe geöffnet und japanische Händler hatten hier ihre Handelsstation. Die Japaner wurden zu gierig und es kam zu den beiden Imjin-Kriegen 1592 und 1597, die jedoch schließlich mit Unterstützung chinesischer Truppen ausgebremst werden konnten.
1875 machten die Japaner abermals Druck auf Joseon, seine Häfen zu öffnen. Busans Bedeutung nahm weiter zu. 1888 gab es eine Telegraphenverbindung nach Seoul sowie über ein Seekabel nach Nagasaki. Während der Kolonialzeit wurde Busan zu Fusan und die Hafenstadt expandierte rasant. Mit dem Osthafen wurden auch neue Fabriken und Wohngebiete gebaut. Fast die Hälfte der Bevölkerung Fusans war bei Beginn des zweiten Weltkrieges japanischer Abstammung.
Während des Koreakriegs war Busan (mit Daegu) die einzige größere Stadt in südkoreanischer Hand. Das brachte ihr einige Monate sogar die Bedeutung als zeitweilige Hauptstadt Südkoreas ein. Hier konzentrierten sich Flüchtlinge und Kriegsgefangene. Die Einwohnerzahl explodierte auf über 3 Millionen.
Bis heute ist die Hälfte der Arbeitsplätze in Busan exportabhängig. Inzwischen ist Busan auch Hotspot der Kreativwirtschaft und aus gutem Grund Teil des UNESCO-Programms "Creative Cities". Darin werden ausgewählte Exzellenz-Zentren der Kulturwirtschaft weltweit untereinander vernetzt, um ihre Ideen, Erfahrungen, Modellprojekte rund um zeitgenössische Kunst und Kultur miteinander auszutauschen. In den Bereichen Film, Musik, Design, Gastronomie, Medienkunst, Handwerk oder Literatur sind 246 Städte Teil des UNESCO-Netzwerks.
Wie gesagt, wir stolpern förmlich in einen der verschiedenen Hafenbecken. Busan-hang bezeichnet das gesamte Hafenensemble aus Nordhafen, Südhafen,
Gamcheon-Hafen und Dadaepo Passagierterminal sowie Gamman-Containerterminal. Busan-hang ist der größte Hafen in Südkorea und der sechstgrößte Containerhafen weltweit.
Die Metropole Busan hat sich übrigens (neben Rom, Odesa und Rhyadh) für die Expo 2030 beworben. Dies unter dem Motto „Transforming Our World, Navigating toward
a Better Future“ auf dem dafür vorgesehenen Gelände des Nordhafens von Busan. Im November 2023 fällt die Entscheidung. Das Gelände zumindest können
wir schon erkennen - so viel steht fest: es wäre bereit...
Gamcheon Culture Village
Manche sagen auch Machu Pichu Koreas dazu.
Das übliche Narrativ dazu lautet grob zusammengefasst: Seit 2009 haben Kulturschaffende und Studierende das ´Bergdorf´ für sich entdeckt und den Häusern und Gassen ihren Stempel aufgedrückt. Es gibt ein kleines Museum und ansonsten eine bunte Freiluft-Kunstausstellung mit bemalten Hauswänden und zahlreichen Gimmicks am Wegesrand. Cafés reichlich. Und unter den Shops sind auch solche, wo man/frau sich ihr eigenes Souvenir gestalten kann...
Manchmal mag man/frau auch lesen, dass die Wurzeln des Stadtteils auf den Koreakrieg zurückgehen. Damals siedelten sich hier unter einfachsten Bedingungen Flüchtlinge an.
Die Botschaft ist eindeutig: Die Gamcheon Culture Village ist absolut sehenswert! Ein Muss auf der Busan To-do-Liste.
Das ist es tatsächlich. Doch die Gamcheon Culture Village ist auch einen Besuch wert, da der Entwicklungsprozess, der dem Viertel heute diesen (inzwischen weltweiten) schillernden Ruf einbrachte, fast noch beachtlicher ist als das, was wir Tourist*innen an der Oberfläche zu sehen bekommen. Gamcheon Culture Village verkörpert für mich den Neuen Esprit Südkoreas, der konsequent die Offenheit für kreative neue Lösungen und die Wertschätzung von Künstler*innen und Kreativen lebt. Dies verknüpft mit dem Nachhaltigkeitsgedanken.
Die vielen an den Hang geschmiegten kleinen Häuschen sind möglicherweise heute recht ´pretty´, doch hier ist es steil, steil, steil. Alltagspraktisch gesehen sicherlich kein Spaß.
Ein Stadtviertel im freien (Ver)Fall
Gamcheon Culture Village liegt am steilen Berghang. Dieser wurde im Zuge des Koreakrieges besiedelt, als Flüchtlinge die Stadt überschwemmten. Die schnell errichteten, einfachen Häuser boten kaum 33 m² Wohnraum. Und dies umfasste keine Toiletten. Die Einwohnerzahlen explodierten, das Stadtviertel platzte aus allen Nähten und Stadtplanung gab es längst keine mehr. Das Wasser wurde aus Brunnen geholt, die auch heute noch im Viertel verteilt zu sehen sind, und beschwerlich den Hang hochgetragen. Der Gestank war fast unerträglich.
Bis 1980 lebten hier circa 30.000 Menschen auf engstem Raum. 2010 waren es nur noch rund 8.000, Die Jungen zogen so schnell wie möglich weg. Geblieben sind jene der ersten Stunden, d.h. heute Senioren (26 Prozent) und jene derart sozial schwachen, die keine Mittel hatten und keine bessere Möglichkeit sahen. Damit war das Viertel noch weiter als sozialer Brennpunkt abgerutscht. Häuser standen leer, verfielen. Gamcheon befand sich im freien Fall.
Gamcheon Culture Village ist heute jedoch eine regelrechteine Marke. Nicht nur das Stadtviertel selbst, auch die Liste der Auszeichnung kann sich sehen lassen. Damit hat Busan (weltweit) neue Standards in der nachhaltigen Wiederbelebung heruntergekommener Stadtteile gesetzt, die zu Recht Vorbild wurden. Einerseits für weitere erfolgreiche Projekte in Busan selbst und andererseits über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus. Aus aller Welt reisen heute Delegationen an, um sich aus erster Hand anzusehen, dass eine wahrhaft dialogorientierte, demokratische bottom-up Planung wirklich auch zu einem Erfolg werden kann - nicht nur als Idee, sondern zudem in der konkreten Planung UND im Ergebnis. Ganz ohne Planierraupen...
Hochgradig engagiert in allen Instanzen
An diesem Punkt - ich konnte noch nicht herausfinden, wer diese glorreiche Idee geboren hatte - bildete sich eine Kooperation aus Bewohner*innen, Künstle*innen und Stadtverwaltung. Sie wollten gemeinsam mit demokratischen Mitteln eine nachhaltige Lösung zur Rettung finden und umsetzen. Sie legten Teilziele fest und setzten diese schrittweise um.
Am Anfang stand die grundlegende Verbesserung der Infrastruktur mit Klärtanks, getrennten Abwasserkanälen, Unterhaltsarbeiten an den Stützmauern am Hang und in den Gassen. Ein öffentliches Badehaus wurde neu errichtet, Bestandsbauten saniert und umgebaut. Eine örtliche amtliche Anlaufstelle wurde eingerichtet und die Nahversorgung mit Lebensmitteln und den Dingen des täglichen Bedarfs verbessert. Außerdem wurde ein kostenloser Shuttleservice eingerichtet - wie gesagt, der Berghang ist so steil, dass es selbst jungen Menschen keinen Spaß macht, die Einkäufe durch die Gassen zu schleppen... Der Shuttle vereinfachte zudem den Besuch von Kulturevents, die nun in einem nächsten Schritt veranstaltet wurden und Gamcheon ins Stadtgespräch brachten. Galerien machten auf, in den Gassen wurden Festivals veranstaltet und Kunstinstallationen platziert. Dies wurde flankiert durch neue Souvenir Shops und Cafés, Restaurants, und allerlei reizvolle Angebote. Damit einher gingen neue Jobs für die Bewohner*innen. Im Zuge des Maßnahmenkatalogs wurden auch eine Schule und eine Art Volkshochschule eingerichtet, von wo weitere Bildungsimpulse und Kulturprogramme für die Bewohner*innen ausgingen.
Überhaupt waren die Bewohner*innen der Knackpunkt beim gesamten Projekt. Sie zu motivieren und tatsächlich aktiv in einen bottom-up Entwicklungsprozess einzubinden, erforderte allein schon einiges an Kreativität. Das ist generell schon nicht einfach. In diesem Fall waren sie zudem in der Mehrheit sozial schwach, mit wenig Bildung, arbeitslos ohne das Selbstbewusstsein des beruflichen Erfolgs. Ohne den Glauben, dass ihre Meinung etwas zählen würde. Dennoch. 120 Bewohner*innen konnten überzeugt und motiviert werden. Sie beteiligten sich letztlich tatkräftig mit ihren Vorschlägen und waren auch selbst an der Umsetzung beteiligt. Dies in Zusammenarbeit mit rund 40 ehrenamtlich engagierten Künstler*innen, Architekt*innen, Planer*innen und Professor*innen. Die Mittel waren begrenzt, so dass an jeder Schnittstelle immer wieder kreative Lösungen gefunden werden mussten. Und sie wurden gefunden - auf sämtlichen Ebenen, jedes Mal aufs Neue.
Koordiniert wurde der Prozess durch eine kreative, ambitionierte Task Force, in der 17 offizielle Vertreter*innen der Stadt sich um die Verwaltungsaufgaben kümmerten. Neuen Wegen stehen ja oft alte Gesetze, Regulationen und Bebauungspläne im Weg. Um diese Stolpersteine kümmerten sich diese Offiziellen der Stadt und mussten dazu stellenweise sogar die Regierungsverantwortlichen und die Nationalversammlung mit ins Boot holen. Das war möglich... denn wo ein Wille ist, scheint tatsächlich auch ein Weg zu sein.
Respekt!
Wir reden hier nicht von einem schillernden neuen Stück Stadt auf platt gemachten alten Gleisanlagen, Güterbahnhöfen oder ausgedienten Industriearealen, wo manch eine/r schnell schon im großen Stil die Kassen klingeln hört und potente Investoren in der Hoffnung auf hohen Profit gerne mitmischen wollen. Wo am Ende nur ein Kaminofen oder eine Fassadenwand als charmante Reminiszenz an vergangene Zeiten zurückbleibt. Nein, hier ging es primär um die Wohn- und Lebensqualität von bestehenden 8,000 Bewohner*innen, die zudem eher am unteren Ende der Gesellschaftspyramide angesiedelt sind - nicht um Anleger mit Kaufkraft und Interesse an hoher Rendite.
Die Wohn- und Lebensqualität jener 8.000 (und inzwischen wohl auch noch ein paar mehr) ist deutlich gestiegen. Rund 280 Bewohner*innen haben dadurch sogar eine Arbeit in ihrem Quartier gefunden und sind dadurch finanziell unabhängig. Das Stadtviertel hat heute eindeutig Charme. (Aber der Hang ist immer noch steil, die Gassen sind immer noch schmal und die Treppenstufen eindeutig zu viele...) Dennoch, es profitieren auch die umliegenden Viertel, die sich in ähnlichen Lagen befinden. Der Erfolg strahlt aus, macht Hoffnung und Mut.
Denn der unaufhaltsame scheinende Verfall des Stadtviertels konnte letztlich doch noch angewendet werden. Nachhaltig. Mit wenig Mitteln. Mit enormem Engagement. Mit dem gehend, was schon da war. Ohne viel Geld und Material hineinzupumpen. Ohne die Bewohner abzudrängen. Das ist Second Life vom Feinsten!
Und noch ein nicht unerheblicher (monetärer) Bonus: inzwischen kommen jedes Jahr mehr als 2 Mio. Besucher*innen und Tourist*innen in die Gamcheon Culture Village. (Mit denen müssen allerdings die Bewohner*innen jetzt alltagspraktisch irgendwie klar kommen...)
(Im benachbarten, ebenfalls in den steilen Berg gebauten Hocheon Viertel wird die Erfolgsgeschichte bereits fortgeschrieben. Unter vielem anderem wurden die 180 Treppen, die nach oben führen, inzwischen als Kaskade liebevoll künstlerisch gestaltet. ...Es bleiben dennoch weiterhin 180 Stufen, die es zu erklimmen gilt...Und nicht nur dort.)
Wir haben das Gamcheon Culture Village schon immer mal wieder in einem KDrama als Kulisse erleben dürfen. Und es ist wirklich besonders hier. Wir haben hier stellenweise komplett vergessen, dass wir in der zweitgrößten Stadt des Landes sind... Allerdings haben wir nicht vergessen, dass wir Tourist*innen sind - unter vielen anderen. Selten so viele NICHT asiatische Tourist*innen gesehen (seid wir hier sind). Dennoch genügen immer noch zwei Hände, um sie zu zählen... Stattdessen konnten wir v.a. Chinesisch und Japanisch als Sprachen um uns herum identifizieren. Davon reichlich.
Enge Gassen schlängeln sich den Berg entlang. Kunstvoll bemalte Fassaden, liebevolle Details und Skulpturen, sowie viele einladende Läden und Cafés sorgen für Abwechslung und gute Stimmung unter den Tourist*innen. Bei aller gesteigerter Lebensqualität für die Bewohne*innen wahrscheinlich nicht so schön. Einige der (zwar generell eher respektvollen) Gäste benehmen sich fast automatisch wie im Themenpark. Sie stehen sogar in Schlangen an für das Selfie vor diesem Detail oder jenem. Wir hingegen bleiben auf den Wegen und lassen die Anwohner*innen rechts und links des Weges ihr Leben leben.
Im Hafenbereich Busans liegt die Insel Yongdo. Dies ist historisch die Wohnadresse der Hafenarbeiter*innen. Auf den Boom des Schiffbaus folgte die Rezession und auf diese schließlich eine Neubelebung.
Im Bongsan Viertel war noch bis vor kurzem in 87 von 400 Häusern in den Labyrinth gleichen Gassen Leerstand. Das Motto der Stadt lautete: “Wir geben euch die leeren Häuser, zieht hier her, macht etwas daraus.” Inzwischen sind darin angesagte Cafés, Buchläden, Ateliers sowie inspirierende Shops eingezogen und verleihen dem heruntergekommen Viertel einen neuen, bunten, jungen, aufblühenden Touch, werten das Umfeld auf und machen es attraktiv, hier zu leben. Die Wohn- und Lebensqualität ist im Rahmen der Stadterneuerung für alle (Bewohner, Ladenbesitzer und Besucher) spürbar gestiegen. Das Stadterneuerungsprogram wurde auf der 2021 Korea City Renaissance Industry Expo ausgezeichnet.
Daepyeong-dong ist das legendäre Mekka Busans, wenn es um die Schiffsreparatur ging. “Kangkangi” bezieht sich auf das Geräusch des Hammers, der auf die Außenhaut des Schiffs schlägt. Kangkangi steht heute für die Kunst der Schiffsreparatur, die hier traditionell von Frauen ausgeführt wurde - vom Schiff an einem Seil herunterhängend und hämmernd... Es hieß Ende des 19. Jahrhunderts, dass es kein Schiff gibt, das nicht in Daepyeong-dong repariert werden könnte. Das geschäftige Treiben in den Gassen ist jedoch inzwischen Geschichte. Die Bevölkerung war auch in diesem Viertel überaltert, Häuser standen leer. Das industrielle Erbe verfiel. Das einst ruhmreiche Kangkangi war zu einem kritischen, sozialen Brennpunkt geworden.
Heute ist hier vom Kangkangi Arts Village die Rede, denn ganz aktuell kommen hier die ´Arts´ ins Spiel. Seit einigen Jahren ist in Kangkangi auch die Künstler*innen-Szene zuhause. Sie haucht dem Viertel neues Leben ein. Schiffsbau und Kunst haben hier inzwischen eine progressive Form des Mit- und Nebeneinanders gefunden. Das industrielle Erbe und trägt seins dazu bei, dass Kangkangi mit einem unverwechselbaren Alleinstellungsmerkmal wieder zum Stadtthema wird.
Songdo, hier haben wir gegessen und bei der Gelegenheit erleben dürfen, wie sich Strand im Übrigen auch noch so inszenieren lässt. Beispielsweise mit einem im Boden offen gestalteten Steg über das Japanische Meer an der Korea Straße, das hier (heute) gemächlich hereinschwappt... Beispielsweise mit einer im Wasser installierten Wal-Skulptur, einer Delphin-Skulptur und auch einer Schildkröten-Badeinstallation... Dennoch friedlich hier. (Wohl auch dem Wetter geschuldet.) Ich finde, fast am Rande einer Fischerdorfatmosphäre.
Gukje
Um die Ecke, ich hatte es erwähnt, befindet sich ein belebter Markt. Der heißt mal Bupyeong oder Kkangtong oder eben Gukje...
Seinerzeit, 1948, von Flüchtlingen aufgebaut, die sich mit Schmugglerwaren (Gukje = aus aller Welt) ihren Unterhalt verdienten. Der Gukje Markt ist einer der größten Märkte in Südkorea. Hier gibt es so gut wie alles. Geschäfte mit einer breiten Palette koreanischer Küche an kleinen Ständen, auch mit internationalem (v.a. japanischem und philippinischem) Essen, reichlich Kimchi in vielen Variationen. Mungbohnen in Säcken, bergeweise Chili, Gemüse, Obst, Pilze und Fisch, Eis, jede Menge Reisuchen und ansonsten reichlich Non-Food.
In direkter Nachbarschaft befindet sich der Jagalchi Market - der größte Fischmarkt in Südkorea. Doch wir sind hier ziemlich gut bedient. Bislang hat es uns noch nicht dorthin gezogen.
Kulinarisches Fazit
Zum Mittagessen gab es heute im Fischlokal am Strand für Joka und mich HoeDeopBap (Bibimbap mit Sashimi) sowie Beilagen. Allerdings ist der rohe Fisch dann komplett bei mir gelandet... Macht nichts :-) Im Gegenteil.
Dazu gab es reichlich Beilagen.
Und Eonni hatte JunBokJook - das ist Abalonen Reisbrei. (Der hat es jedoch offenbar nicht auf das Foto geschafft, bei all den Beilagen...)
Joka war heute nicht so begeistert, aber Eonni und mir hat es geschmeckt.
Dafür gab es vom Markt auf dem Heimweg für abends noch verschiedene Pajeon - die koreanischen Version von Pfannkuchen. Da konnten die nächsten Folgen von "Mr. Sunshine" kommen...
Eonni hat das letzte Wort
... und das gibt sie heute mal wieder ab, (denn sie hat tagsüber schon so manches Mal davon Gebrauch gemacht...)
Ein Brief flatterte zu mir, am Morgen... von Joka, an Imo, mit der nachdrücklichen Bitte um Veröffentlichung. Nun denn:
Joka hat heute also aus gegebenem Anlass das letzte Wort:
"Imo ist einfach großartig. Da sie im Voraus für uns alles herausgesucht hat, welche Städte, welche Orte wir besuchen, können wir uns eigentlich einfach ins Auto setzen und los fahren.
Natürlich der Verkehr und die Verkehrsregeln sind hier in Korea nicht ohne. Das bedeutet, Eonni hat einiges zu leisten, um uns von A nach B zu chauffieren. Ich kann jetzt aus Erfahrung sprechen, da
ich selbst auch schon mal gefahren bin.
Trotzdem ist es mir wichtig, da meine Imo diesen Blog schreibt und uns beide oft fürs Fahren und Navigieren und manches mehr lobt, dass ich sie auch mal lobe. Und zwar hier. Sie ist toll! Sie
organisiert. Sie verfügt über viel Hintergrundwissen, woran sie uns an den richtigen Stelle teilhaben lässt. Sie strukturiert und ist rücksichtsvoll. Nicht zu vergessen, sie setzt sich jeden Abend
und Morgen hin, um euch durch diesen Blog an unseren Erlebnissen teilhaben zu lassen. Ich bin sehr dankbar. Wir drei Frauen sind ein wunderbares Trio...eine Reise mit so vielen Eindrücken, die
einzigartig ist!"