KDrama nach Themen: Rom +/- Com
"The Third Charm" ist ein KDrama, das sich nicht in die üblichen Schubladen stecken lässt. Es ist kein klassisches Rom-Com-Feuerwerk, sondern eher ein melancholisches Mosaik über das, was zwischen Menschen passiert, wenn das Leben dazwischenkommt. Und genau das macht es so besonders – und für manche auch so herausfordernd. Es ist eher eine Liebesgeschichte in Moll – mutig, unperfekt, ehrlich.
"The Third Charm" ist kein K-Drama für nebenbei. Es ist kein schneller Trost, kein gefälliges Happy End. Es ist eine Geschichte über Timing, Wandel und die Brüche zwischen Menschen, die sich lieben – aber sich vielleicht nie ganz treffen.
"The Third Charm" erzählt die Geschichte von On Joon-young (Seo Kang-joon) und Lee Young-jae (Esom) über zwölf Jahre hinweg – von der ersten Verliebtheit mit 20, über das Wiedersehen mit 27 bis hin zur Reife mit 32. Es ist eine Geschichte über das Wachsen – miteinander, auseinander, nebeneinander her.
Joon-young ist ein sensibler, überkorrekter Planer mit weißem Hemd und weißen Socken. Young-jae ist impulsiv, ehrlich, emotional – eine junge Frau, die sich durchs Leben kämpft. Sie sind Gegensätze, ja. Aber sie berühren sich dort, wo es zählt: im Wunsch, gesehen zu werden.
Der Reiz – und für manche auch das Problem – dieses Dramas liegt in seiner Unvorhersehbarkeit. Es ist kein „sie treffen sich, verlieben sich, Happy End“-Plot. Stattdessen: Verletzungen, Missverständnisse, verpasste Chancen. Manche Zuschauer:innen fühlten sich dadurch tief berührt – andere frustriert. Denn "The Third Charm" ist kein Trostpflaster. Es ist ein Spiegel.
Visuell arbeitet "The Third Charm" mit eindrucksvoller Symbolik: Jahreszeiten, Orte, Farben spiegeln die innere Landschaft der Figuren. Die Macher selbst nannten es ein „Gedicht über die Liebe in vier Jahreszeiten“. Und ja – Frühling, Sommer, Herbst und Winter sind spürbar. Nicht nur im Setting, sondern auch in der emotionalen Temperatur der Beziehung. Er verortet sie gleich einer emotionalen Geographie. In Straßenecken, auf Caféterrassen, zwischen Wellen und Wäscheleinen. Die Städte, Viertel und Blickachsen, durch die Joon-young und Young-jae gehen, sind mehr als Kulisse: Sie sind Speicher für das, was war – und das, was vielleicht hätte werden können.
Frühling in Hongdae
Inmitten von Straßenmusik, Cafés und Jugendlichkeit begegnen sich zwei Fremde, die nicht zueinanderpassen – und doch nicht voneinander lassen können. Joon-youngs sterile Ordnung trifft auf Young-jaes vibrierendes Chaos. Es ist März, aber die Kirschen blühen schon. Hongdae macht Hoffnung.
Sommer in Busan
Die Luft ist schwer, die Sonne beißend. Young-jae versucht, im Süden ein neues Leben aufzubauen. Doch obwohl das Meer zum Horizont wird, bleibt die Sehnsucht. In stillen Gassen und am Haeundae-Strand beginnt der Abstand – nicht nur in Kilometern.
Herbst in Lissabon
Portugal ist Postkarte und Abschied zugleich. Eine der überraschendsten Episoden spielt in Lissabon. Joon-young reist dorthin, um Abstand zu gewinnen – und die melancholische Schönheit der Stadt spiegelt seine innere Leere. Die Szene, in der er durch die Alfama-Viertel streift, mit einem Pastel de Nata in der Hand und Tränen in den Augen, ist fast wortlos – aber voller Bedeutung. Weit weg von der Heimat kann man den Mut fassen, loszulassen...
Winter in Seoul
Wieder da. Beide. Aber nicht dieselben. In einem kleinen Café in Seoul treffen sie sich wieder – älter, vorsichtiger, leiser. In einem kleinen Café, das von Young-jaes Bruder betrieben wird, läuft ein alter Song auf Vinyl. Sie trinken Tee. Keine großen Gesten. Nur ein Blick. Und vielleicht ein drittes Lächeln – das nicht mehr verliebt ist, aber voller Anerkennung. Die Worte fehlen – oder sind überflüssig. Manchmal ist ein letzter Blick kein Neuanfang. Aber ein stilles Versprechen, dass man sich erinnert.
Esom spielt mit rauer Verletzlichkeit, Seo Kang-joon mit zarter Verlorenheit. Das Tempo ist langsam, manchmal fast spröde – aber genau darin liegt die Kraft: Die Serie fordert Geduld, aber belohnt mit Tiefe.
Die Kritiken waren gespalten: Manche lobten die ehrliche Darstellung von Beziehungen, das nuancierte Schauspiel, die visuelle Symbolik. Andere kritisierten die fehlende narrative Richtung, das abrupte Ende, die emotionale Unausgewogenheit.
Aber vielleicht ist genau das der Punkt: "The Third Charm" will nicht gefallen. Wer erwartet, dass Liebe alle Widersprüche löst, wird hier nicht getröstet. Aber wer sich auf das Unausgesprochene einlässt, wird etwas finden, das lange nachklingt. "The Third Charm" will erzählen, wie Liebe manchmal nicht reicht – und trotzdem bleibt.
제3의 매력 - Je3ui Maeryeok
Lit.: Der dritte Charme
2018, 16 Episoden à ca. 60 Minuten
Hauptdarsteller*innen:
- Seo Kang-joon als On Joon-young
- Esom als Lee Young-jae
- Yang Dong-geun als Lee Soo-jae
- Min Woo-hyuk als Choi Ho-chul
- Kim Yoon-hye als Min Se-eun
Plot:
On Joon-young ist 20, ordentlich, sensibel, ein Planer mit weißen Socken und klaren Linien. Lee Young-jae ist ebenfalls 20, impulsiv, ehrlich, emotional – und das genaue Gegenteil. Bei einem Blind Date in Hongdae treffen sie aufeinander. Was folgt, ist keine klassische Liebesgeschichte, sondern ein leiser, manchmal schmerzhafter Tanz durch zwölf Jahre: mit Wiedersehen, Trennungen, Reife und dem Versuch, sich selbst nicht zu verlieren. The Third Charm erzählt von drei Begegnungen – mit 20, 27 und 32 – und stellt die Frage: Reicht Liebe, wenn das Timing nie stimmt?