Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Beispiele für KMovie

#Alive

"#Alive" ist eine Spielart angesagter Zombie-Geschichten. Schon mal vorab: diesbezüglich hat es nicht viel Neues zu bieten - Zombies als eine Plage, die Angst und Schrecken verbreitet, eine Horde, die man/frau abschütteln oder kaputt machen möchte, wie ekliges, lästiges Ungeziefer. Also, aus diesem Grund hat es das KMovie nicht auf diese Seiten geschafft.

 

Ich finde auch nicht, dass man/frau den Covid-Pandemie-Bezug und damit einhergehend die teilweise zermürbenden aktuellen Lockdown-Erfahrungen überstrapazieren muss, auch wenn den Zuschauer*innen manches aus diesem Anlass vielleicht emotional näher gerückt ist, als es "The Walking Dead" oder sonstigen Produktionen vergangener Jahre vermittelt haben.

 

Auch Fans des Horror-Genres werden mit "#Alive" nicht richtig glücklich, denn "horrifiying" geht sicher noch doller. Gerade südkoreanische Spielfilme dieses Genres kennen sich damit eigentlich recht gut aus.

 

Warum also erwähne ich das KMovie hier? Das Skript dreht sich um das Überleben in einer geradezu aussichtslosen Situation. Der Schwerpunkt dabei liegt jedoch nicht hauptsächlich auf der Action, sondern vielmehr auf den stillen Momenten, in denen der Protagonist schonungslos auf sich selbst zurückgeworfen wird. Da ist er alleine mit sich und seinem Unvermögen, im Angesicht seiner ungenügenden Survival Skills, seiner Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit ... und schließlich dem Wunsch, diese Welt zu verlassen.

 

Oh Joon-woo ist kein geborener Held - vielleicht einer, der es im tagelangen, nächtelangen Computerspiel zu sein versucht, mit dem Joystick in Händen. Doch dann ist die Internetverbindung weg, keine Wasserversorgung, kein Essen, niemand erreichbar. Die selbstgewählte Isloation in seinem Zimmer mit seiner virtuellen Spielewelt, die ihn bis heute prägte, ist das eine. Die reelle Isolation mit reeller Bedrohung und ohne virtuelles Team etwas völlig anderes. Es geht um diese Gegenüberstellung und den schmerzlichen Prozess des Aufwachens in einem Jetzt, das so ganz anders ist als in der Spielewelt. Der Impuls kommt letztlich von außen, der ihm hilft, sich aus seinem sicheren Kokon hinaus zu wagen in die richtige und dafür so richtig bedrohliche Welt.

 

Dabei schlägt der Film keinesfalls technologiefeindliche Töne an. Im Gegenteil, technische Gimicks, alt und neu, vermitteln der Story in spielerischer Kreativität immer wieder neue Impulse.

 

In der ersten Hälfte ist das KMovie eigentlich eine One-Man-Show. Und das ist, wie ich finde, auch der stärkste Teil. Langweilig ist das in keinem Augenblick. Schauspieler Yoo Ah-in nutzt hier wieder einmal die Chance, zu zeigen, was in ihm steckt. So begleiten die Zuschauer*innen ihn durch seine ganz persönliche Hall of Pain, und dabei lässt er wieder einmal kaum eine körperliche Ausdrucksform aus. Dafür wurde er zwischenzeitlich mit dem Cine 21 Award als bester Schauspieler ausgezeichnet. Nach knapp der Hälfte der Strecke bekommt er Unterstützung durch Park Shin-hye, die eine Figur verkörpert, die eine ganz andere Survival-Strategie verfolgt - sie hat nämlich eine, auch wenn sie damit ebenfalls an ihre Grenzen stößt. Mehr als eine Person bilden bekanntlich eine Gruppe und eine Gruppe entwickelt ihre eigene Dynamik, die mehr kann als jede/r einzelne für sich alleine. Auch hier. Die beiden wachsen miteinander jeweils über sich hinaus. Held*innen werden ja selten als solche geboren...

#살아있다 - #Saraitda

Lit.: Am Leben

 

2020, 99 Minuten

 

Hauptdarsteller*innen:

-Yoo Ah-in

-Park Shin-hye

 

Plot:

Oh Joon-woo allein zu Haus. Beim Computerspiel kann man schon mal die Zeit vergessen. Einkaufen musste ausfallen. Nun ist es zu spät. Als er nach Hinweisen seiner virtuellen Teamplayer schließlich in den Fernseher und dann aus dem Fenster schaut, ist die Welt nicht mehr, wie sie war. Und er mitten drin. Allein.

 

Ein Virus, der das Gehirn angreift, lässt die Menschen zu aggressiven Zombies mutieren, die sich brutal von Menschenfleisch ernähren. Der nette Nachbar, der an seine Tür klopft, ist zwar noch nicht soweit mutiert, doch das geht so schnell, dass Oh-Joon-woo zusehen kann und erst in letzter Sekunde dem tödlichen Biss entkommt.

 

Eingesperrt in seiner Wohnung muss er sich der prekären Situation anpassen. Sukzessive brechen Telefon- und Internetverbindung ein. Auch die Wasserversorgung ist abgebrochen. Nur die Notstromversorgung verbleibt. Seine ohnehin knappen Lebensmittel neigen sich dem Ende und als er auch noch die letzten Schreie seiner Eltern über die Voicemail abhört, will er auch nicht mehr weiter.

 

Oder doch? Das Unverhoffte geschieht. Er trifft auf eine weitere Überlebende und unter erschwerten Bedingungen erschaffen sich die beiden gemeinsam Perspektiven, die Hoffnung wächst und sie wagen neue Wege.

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