Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Beispiele für KMovie

One Day

"One Day". Wow. Was für ein schönes KMovie. Leise. Zart. Voller Trost und heilsamer Impulse. Dazu erweitert die Story die üblichen Dimensionen der Wahrnehmung. Mensch sieht Geist. Mensch baut Beziehung auf mit Geist. Die außerordentliche Situation ermöglicht außerordentliche Nähe und Vertrautheit, eröffnet neue Perspektiven und dem Protagonisten den Blick hinter das Offensichtliche.

 

Die Protagonistin ist im Leben sehbehindert. Stattdessen auf das Hin-Spüren spezialisiert. Der Protagonist befindet sich in einer Phase seines Lebens, in der er seine Gefühle lieber meidet, da sie ihn komplett zu überfordern scheinen. Seine Unfähigkeit, sich der Trauer über seine verstorbene Frau zu stellen, und seine Schuldgefühle blockieren ihn völlig. Die Protagonistin ist ebenfalls blockiert: sie liegt im Koma.

 

Der Prozess der Annäherung zwischen den beiden setzt zugleich einen Heilungsprozess in Gang. Und der wird zart und liebevoll eingefangen. Das strahlt auch auf die Nebenplots aus. Das KMovie weiß, zu berühren. Unaufgeregt. Doch beharrlich wie das Wasser, das den Stein höhlt...

 

Nachdem ich das Movie das erste Mal gesehen hatte, wusste ich gar nicht, wie mir geschehen war. Der Film war um? Wie das? Es hatte mich in einen sanften Rausch gezogen. Völlig reingezogen. Mir war die Distanz der Betrachterin abhandengekommen. Komplett. Und das bei einem (nur) 114 Minuten langen Movie... Daher konnte ich zunächst nichts darüber schreiben. Es war klar, ich würde es irgendwann in naher Zukunft noch einmal sehen. Und vielleicht auch irgendwann noch ein weiteres Mal. Weil es so schön ist: Das Gefühl, das Strahlen, der ureigene Look&Feel dieser Geschichte. Weil es gut tut. 

 

Kein Blockbuster, nein. Doch eine unvergleichlich wohltuende KMovie-Infusion. Wundervolle Hauptdarsteller*innen. Ganz fantastisch. In meinen Augen und nach meinem Empfinden: Prädikat "besonders wertvoll".

어느날 - Eoneunal
Lit.: Eines Tages
 
2017, 114 Minuten
 
Hauptdarsteller*innen: 
- Kim Nam-gil
- Chun Woo-hee
 
Plot:
Lee Kang-soo tut sich schwer damit, den Tod seiner Frau zu verkraften. Seine Arbeit als Ermittler für Versicherungsbetrug gibt seinem sinnlos gewordenen Leben unverhofft wieder Struktur und Richtung, als er nach langem einmal wieder einen Fall im Außendienst zugewiesen bekommt. Einen komplizierten Fall, denn das Opfer - die vermeintliche Betrügerin - liegt im Koma, und der Klient, zugleich der Täter, gehört Jaebeol-Kreisen an. Die Order seiner Vorgesetzten ist eindeutig.
 
Indem Kang-soo sich den Fall genauer ansieht und die vermeintliche Versicherungsbetrügerin in der Klinik besucht, begegnet er nicht nur einigen alten Bekannten, sondern auch der Koma-Patientin - als Geist. Kang-soo ist erstaunlicher Weise in der Lage Dan Mi-so zu sehen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Freundschaft. Mit Hilfe von Kang-soo kann Mi-so, die im Leben sehbehindert ist, die Welt nun doch ein Stück weit mit eigenen Augen erleben. Und sie ist in dieser komatösen Phase, in der nichts vor oder zurück geht, nicht mehr allein. Kang-soo wiederum lernt, zuzulassen, auch mal hinter das Offensichtliche zu schauen und auch mal nachzuspüren. 
 
Für beide birgt diese Begegnung eine heilsame Chance, wenn sie den Mut aufbringen, sich darauf einzulassen.
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