KDrama nach Themen: Beispiele für KMovie
"Tune in for Love" hat es auf meine Liste geschafft, weil dieses KMovie alltagsnahes Lokalkolorit einfacher Menschen in den 1990er Jahre im Kontext der Asienkrise bietet. Hinzu kommt einiges an liebevoll hineingewobener 1990er Retro-Nostalgie im Wandel eines Jahrzehnts, und eine leise, zart und unaufgeregt erzählte Liebesgeschichte.
Seine unaufgeregte Machart mag der einen oder dem anderen befremdlich erscheinen. Ich gebe zu, ich war im ersten Moment auch etwas überrascht über das, was mich da erwartet hat. Doch ich habe mich gerne darauf eingelassen, denn gerade diese spezielle Machart vermittelt dem Film seinen ganz eigenen Charme und seine Eindringlichkeit. Es geht hier nicht um reichlich Tränen und DramaDramaDrama, sondern die Dinge geschehen einfach und die Welt dreht sich weiter. Das Herz schlägt immer noch für dieselbe Person, das hört auch nicht auf, doch das Leben geht weiter. Und am Ende kriegen sie sich doch. Das ist irgendwie in aller Schlichtheit, fast zärtlich, erzählt. Einfach und ruhig, aber stetig und beherzt.
Zwar gibt es die großen, bewegenden Momente auch, doch "Tune in for Love" entspricht eher einem abgeschieden gelegenen, stillen, tiefen Binnensee als dem hohen Wellengang des Ozeans. Dennoch war der Film im Kino ein echter Erfolg. Und auch mich hat er überzeugt. Ich gebe ihm das Prädikat "wertvoll".
유열의 음악앨범 - Yuyeolui Eumakaelbum
Lit. Yu Yeol´s Musikalbum
2019, 122 Minuten
Hauptdarsteller*innen:
-Kim Go-eun
-Jung Hae-in
Plot:
Die Geschichte beginnt im Jahr 1994, als Yu Yeol (Bezug zu Yu Hee-yeol, einem Anfang der 1990er in Südkorea berühmt gewordenen Sänger und Radio DJ) seine neue Radiosendung mit dem Titel Eumak Album (Musikalbum) zu moderieren beginnt. Und sie endet auch mit dieser Radiosendung. Sie ist das Leitmotiv, das Hyeon-u und Mi-su gut zehn Jahre lang begleitet und/oder immer wieder zusammenführt.
Zuerst begegnen sie sich 1994 in Eun-jas Bäckerei. Hyeon-u wurde just aus der Jugendhaft entlassen und ist auf der Suche nach Tofu. (Randnotiz: Seit dem frühen 20. Jahrhundert ist es Tradition, nach der Haft weißen Tofu zu essen, dabei steht Tofu für Reinheit einerseits, und für den befreiten Geist der Sojabohne anderseits - und somit für Transformation). Mi-su schickt ihn in einen Laden gegenüber. Später kehrt er in die Bäckerei zurück und wird letztlich als Hilfskraft eingestellt. Mi-su und Hyeon-u mögen sich und geben sich liebevoll die Spitznamen Tofu (Hyeon-u) und Donut (Mi-su). Doch Hyeon-us Vergangenheit holt ihn ein in Form von Schulfreunden, die ihn auf eine Sauftour mitnehmen und in eine Schlägerei verwickeln. Damit ist seine Bewährung dahin und Hyeon-u endet wieder im Knast.
1997. Die Asienkrise hat das Land fest im Griff. Die Bäckerei ist inzwischen geschlossen. Eun-ja arbeitet in einem Nudelrestaurant und Mi-su bewirbt sich für einen Job. Die Wege von Tofu und Donut kreuzen sich wieder - just am letzten Abend, bevor Hyeon-u seinen Militärdienst antreten muss. Doch ihre Geschichte wird in leisen Tönen weitererzählt, denn ihre Wege kreuzen sich über die Jahre unermüdlich immer wieder, schließlich sogar in Yu Yeols Studio...