Unterwegs im Koreanischen
Unterwegs im Koreanischen

VOR ORT IM LAND - Zweite Etappe Gwangju - 5. Tag

Gwangju und Tausend Inseln

Wir haben unser neues Basislager in Downtown Gwangju aufgeschlagen. Unsere zweite Etappe startet heute mit einem Einkauf im Bioladen. Dann werden wir ein wenig auf den Spuren des Genius Loci wandeln. Der „Geist des Ortes“ dieser Hauptstadt schwingt in Gwangju durch die Zeit – und steht für die zentrale Rolle der gesamten Provinz Jeolla im Prozess der Demokratisierung des Landes.

 

Wir entscheiden uns für einen Besuch im 5.18 Memorial Park – jener Gedenkstätte, die an den Aufstand vom Mai 1980 erinnert, als Bürger*innen gegen die Militärdiktatur aufstanden und für Demokratie kämpften.

 

Ein weiteres Charakteristikum der Region ist die hoch gehaltene Tradition in den Künsten und im Kunsthandwerk. Beides zusammen hat wohl dazu geführt, dass hier die Gwangju Design Biennale stattfindet – auch dieses Jahr, vom 30. August bis zum 2. November 2025. Doch die steht erst morgen auf dem Programm.

Heute wählen wir das Meer, das Landleben und die Natur. Unser Ziel: das UNESCO-Biosphärenreservat im Landkreis Sinan-gun. Der heutige Tag steht unter dem Motto Entschleunigung.

Da darf sie nicht fehlen – die erste als Slow City ausgezeichnete Stadt Asiens. Sie liegt auf einer der rund 1.000 Inseln vor der Südwestküste Südkoreas, die zusammen etwa 25 Prozent aller Inseln des Landes ausmachen.

Unsere Themen heute:

  • GESCHICHTE: Gwangju und die Demokratiebewegung im Land
     
  • NATUR: UNESCO Biosphärenreservat Sinan-gun, Slow-City Jeungdo und Salzfelder

Eonni hat heute aus gegebenem Anlass das ERSTE Wort

Sie will endlich mal wieder im Bioladen einkaufen.

 

Das hat heute oberste Priorität.

Okay – Joka und ich sind einverstanden, denn eines ist klar: Jetzt ist Eonni so richtig in ihrem Element. Glücklich. Fühlt sich wie zuhause!

 

Win-win: Unser Kühlschrank ist gefüllt mit Salaten und frischen Sachen.

Die Moral ist allseits gut.

Wir sind bereit für neue Eindrücke.

Auf geht’s!

Einen Moment noch!

 

Überall stehen die Fitnessgeräte in öffentlichen Raum. Grüppchen von (vor allem) älteren Damen und Herren pilgern morgens (und abends) hierher, um gemeinsam beim Schwatz ein bisschen Outoor-Sport zu treiben. Es muss nicht immer das High-tech Indoor Fitness Studio sein.

Auch schön.

Gwangju im aufmüpfigen Süden

Rebellisches Gedankengut und Kunst(handwerk)

Gwangju, 330 km südlich von Seoul, ist die Provinzhauptstadt von Jeollanam-do. Mit rund 1,5 Millionen Einwohner*innen ist sie die sechstgrößte Stadt des Landes.

 

Während der Zeit der Drei Reiche war Gwangju ein Verwaltungszentrum des Baekje-Reiches. Mit dem Bau der Eisenbahn während der japanischen Kolonialzeit kam die Industrie in die ansonsten eher landwirtschaftlich geprägte Provinz – allen voran Baumwolltextilfabriken, Reismühlen und Brauereien. Ende der 1960er Jahre fasste auch die Automobilindustrie in Gwangju Fuß.

 

Gwangju ist berühmt für ihre Kalligraphie, Tuschemalerei, Pansori (epische Gesänge), Keramik und sonstiges traditionelles Kunsthandwerk. Zudem besteht eine lange Tradition von Lehrstätten für Buddhismus, Konfuzianismus und Daoismus.

Gwangju – Geburtsort der koreanischen Demokratie

Gwangju und die Provinz Jeollanam-do waren seit den ersten Stunden des Widerstands im Joseon-Reich ein Zentrum für rebellisches, revolutionäres Gedankengut – und für den Mut, sich zur Wehr zu setzen. Zumindest lebt in dieser Provinz eine besonders starke Sehnsucht nach Freiheit und Menschenrechten. Schon während der Bauernaufstände im 19. Jahrhundert war dies spürbar (vgl. dazu die Randnotizen zur Review von Nokdu Flower).

Gwangju war außerdem Schauplatz der Höhepunkte während der Studentenboykotte von 1929 (Thema in Chicago Typewriter). Damals gingen Studierende auf die Straße – für die Wiedereinführung des koreanischen Geschichtsunterrichts und der koreanischen Sprache als Unterrichtssprache. Japanisch galt während der Kolonialzeit offiziell als Nationalsprache.

 

Gwangju ist jedoch insbesondere durch die Student*innendemonstrationen im Mai 1980 in die Geschichte eingegangen – und durch deren besonders brutale Niederschlagung. Eliteeinheiten der Militärdiktatur schlugen die Proteste rigoros nieder. Die Situation eskalierte und endete in einem Massaker mit Schnellfeuerwaffen. Das Ereignis wurde zunächst aus den Geschichtsbüchern verbannt – und im wahrsten Sinne des Wortes totgeschwiegen (vgl. die Randnotizen zur Review von Sandglass).

 

Von rund 2.000 Toten ist die Rede – offiziell sind es 140, deren Namen im Gedenkpark auf einer Tafel verzeichnet sind.

 

Viele sagen: Die koreanische Demokratie wurde in Gwangju geboren.

Randbemerkung

Nach meinem Verständnis der Ereignisse würde ich das eher so formulieren: In jedem Fall – jenseits von Parteipolitik oder diese sogar transzendierend – stehen die Menschen hier in einer guten Tradition, tatkräftige Verfechter*innen ihrer Menschenrechte zu sein. Ob mit König oder ohne, ob mit Diktator oder ohne. Soviel habe ich verstanden. Und genau das macht die Ereignisse jener Tage im Mai 1980 noch umso bedeutsamer.

 

Damals standen nicht nur die Studierenden auf der Straße, sondern auch viele andere – zum Teil völlig (an sich) unpolitisch motivierte Menschen.

Sie wollten einfach, dass die wahllose Schießerei aufhört. Sie wollten, dass das Kriegsrecht aufgehoben wird. Sie pochten auf ihre Menschenrechte. Sie wollten leben. Ihr Leben leben.

 

Sie gingen voran. Viele ließen dabei ihr Leben – für viele, die nachkommen. Und (schon? erst?) sieben Jahre später erntete der Rest der Nation die Früchte. Die Nation müht sich seitdem, Worten Taten folgen zu lassen...

5.18 Memorial Park 


Jedenfalls.

 

Es gibt einen Gedenkpark, der erinnert mit einer Kunstinstallation an das Massaker an jenem 18. Mai (ff) 1980. Die rostfreien Stelen, die in Massen in den Himmel ragen verkörpern die Hoffnung, dass die Hoffnung auf Gerechtigkeit wahr wird, die Opfer nicht umsonst waren, bzw. nicht ´verwittern´. Der schwarze Kubus, der ein Stück weit im Erdboden verschwindet, repräsentiert die Hoffnung, dass der Geist jener (ich nenne es mal) ´Befreiung´ nicht (wieder) in den Untergrund verdammt wird.

 

(Zu bemängeln wäre dabei aus unserer aller drei Empfinden: es scheint, als wären nur männliche Studenten beteiligt gewesen. Falsch. Unter den Studierenden 1980 waren auch Frauen - treibende Kräfte darunter auch. Schade. Ihnen zollt das Memorial keinen Tribut. Wirklich schade. Da schimmert der patriarchale, gar frauenfeindliche Geist durch, mit der sich das Land, insbesondere deren Frauen, bis heute herumschlagen müssen... das ist auch Südkorea...)

Slow, salzig und saftig

1000 Inseln, so heißt es.

Nicht alle jedoch sind bewohnt. Tatsächlich werden es immer weniger.

Slow – das hat eben zwei Seiten. Manche mögen dazu auch langweilig sagen.

Die überwiegend handwerklich geprägte Landwirtschaft ist beschwerlich. Die Jungen gehen. (Doch schon in wenigen Jahren lässt sich hier sicherlich eine Gegenbewegung beobachten – wenn die ersten reumütig zurückkehren.)

 

Die Inseln im Landkreis Sinan gehören zur landwirtschaftlich geprägten Provinz Jeollanam-do. Sie verteilen sich teils im Wattenmeer, teils auf einem Streifen Festland, der sich wie ein Sockel für die Inseln auf weniger als 15 Meter Meerestiefe ins Gelbe Meer hinein ausdehnt. Brücken zwischen den Inseln erleichtern das Leben mittlerweile zunehmend.

 

Charakteristisch ist nach wie vor das weitgehend unberührte Ökosystem – mit Urwäldern, Feuchtgebieten und Schlickwatt. Die reichen Geschenke der Natur wurden beispielsweise mit Salzteichen kultiviert. In den Salinen der Region wird traditionell unter anderem Cheonilyeom hergestellt – das koreanische Pendant zum französischen Fleur de Sel.

(Salzkristalle bilden unter perfekten Bedingungen zunächst ihre blumenhafte Grundstruktur auf der Wasseroberfläche ab. Die lässt sich abschöpfen, bevor sie absinkt.)

 

Der Fischfang erfolgt stellenweise mit bloßen Händen. Auch Muscheln und Krebse lassen sich im Schlickwatt – sofern man/frau sich darin zu bewegen weiß – reichlich einsammeln. Mungbohnen, Sojabohnen, Süßkartoffeln, Reis, Chili und Sesam sind hier ebenfalls gerne zu Hause.

 

Seit der Listung dieser insgesamt rund 3.238,7 km² als UNESCO-Biosphärenreservat haben die Bewohner*innen offensichtlich begonnen, ihre Haltung gegenüber der wohlmeinenden Umwelt zu verändern – und bewusster damit umzugehen. Das geht so weit, dass die gesamte Insel Jeungdo mittlerweile zur rauchfreien Zone erklärt wurde...

Erste Slow City Asiens: Jeungdo  

 

Thank You

 

Jeungdo Island – Insel der Engel

Nach rund 1,5 Stunden sind wir auf Jeungdo Island angekommen. Die erste Slow City Asiens ist inzwischen bequem per Brücke vom Festland aus erschlossen.

 

Unter 100 ausgewählten Inseln wurde Jeungdo vom südkoreanischen Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus offiziell zur zweitschönsten Insel des Landes gekürt. In der Provinz Jeollanam-do allerdings ist Jeungdo als Insel Nummer 1.004 gelistet. Im Koreanischen heißt das Cheonsa – doch Cheonsa bedeutet auch Engel. Im Wortspiel wird daraus: die Insel der Engel. Rund 2.000 davon :-) leben hier – verteilt auf 18 Dörfer, die gemeinsam die Slow City ausmachen.

 

Schwarze Kiefernwälder und weicher Sand am Ujeon Strand erwarten uns im UNESCO-Biosphärenreservat. Die Hügel erheben sich kaum über 100 m. Landwirtschaft und Fischerei strukturieren hier die Tage.

Heilendes Marschland und salzige Geschichte – Jeungdo Island

Marschland ist Schwemmland – entstanden durch Ebbe und Flut, wenn sich Schlick im flachen Küstengewässer ablagert. Dieser Boden ist besonders nährstoffreich. Es gibt Pflanzen, die den salzigen Untergrund lieben. Mit Hilfe von Deichen wird dieser fruchtbare Boden urbar gemacht.

 

In Jeungdo ist das Watt nicht nur reich an Mineralien und Lebensformen, sondern auch besonders weich – und mit rund 40 m Tiefe erstaunlich tief. Der Meeresboden zählt zu den nährstoffreichsten weltweit – für Mensch, Tier, Pflanze und Mikroorganismus gleichermaßen. Hier gedeihen Heilpflanzen, die zur Blütezeit die Insel in ein buntes Farbenkleid hüllen. (Wir sind dafür leider etwas zu früh.)

 

Jeungdo gilt als Koreas Healing Island – und als Salzkammer des Landes. Rund 70 % der nationalen Salzproduktion stammen von hier. Ein Teil davon wird für Salztherapien genutzt.

Wir besuchen die Taepyung Salt Farm, die seit 1953 Salz produziert. Die Salinen sind die größten des Landes und gelten seit 1997 als nationales Kulturerbe. Das Museum gewährt Einblicke in die Geschichte der Salzgewinnung, der botanische Halophyten-Garten zeigt salzliebende Pflanzen. Wer möchte, kann die entgiftende und muskelentspannende Salztherapie direkt vor Ort ausprobieren – oder sogar bei der Salzproduktion mitmachen. (Wir nicht.)

 

Wir spazieren lieber durch die Landschaft, atmen die klare Luft und lassen uns von der friedlichen, wohlmeinenden Atmosphäre umfangen.

Salzlandschaft Jeungdo – Geometrie der Geduld

Hunderte von Salzbecken gliedern die Salinen von Jeungdo in einen nördlichen und einen südlichen Bereich – mittendurch verläuft eine Straße, gesäumt von Holzstegen und aufgeschütteten Pfaden, die sich wie Adern durch die stille Wasserlandschaft ziehen. Rund einen Kilometer lang erstreckt sich dieses geometrische Mosaik aus Becken und Wegen – ein stilles Schauspiel aus Wasser, Wind und Sonne.

 

Die Salzproduktion erfolgt hier über Verdunstung – nach einem traditionell bewährten System, bei dem das Salzwasser schrittweise durch die aneinander angrenzenden Becken geleitet wird. So wandert es langsam, fast meditativ, über die gesamte Insel – bis das Wasser verdunstet und das Salz zurückbleibt. Ein Prozess, der Zeit braucht – und Hingabe.

Die Tradition reicht weit zurück. Davon zeugen bis heute die zahlreichen alten, inzwischen denkmalgeschützten Lagerhäuser. Sie stammen aus dem Jahr 1953 – als Flüchtlinge aus Nordkorea nach dem Koreakrieg in einer groß angelegten Maßnahme die Salzfelder systematisch anlegten. (Ob die Wohnungen deshalb nach Norden ausgerichtet wurden – als Geste hoffnungsvoller Erwartung auf Rückkehr in die Heimat?)

 

Heute stehen Wohnwagen für die Arbeitenden bereit. Mehr Komfort vielleicht – doch die Salzernte bleibt, wie sie war: Handarbeit.

 

Ob Fischerei, Ackerbau oder Salinen – bei aller Fülle, die hier herrscht, ist Jeungdo kein Schlaraffenland, in dem einem alles prall und reif in den offenen Mund fällt. Man muss etwas dafür tun. Immer noch. Immer wieder.

 

Doch nicht alle wollten das. Vor rund zehn Jahren wurden in der Region schwere Fälle von Sklaverei und Missbrauch aufgedeckt. (vgl. dazu beispielsweise das KMovie "Bring me home".) Besonders betroffen waren die abgelegenen Salzfarmen in Sinan County – auch auf Jeungdo. Menschen mit Behinderungen oder in prekären Lebenslagen wurden unter falschen Versprechungen auf die Inseln gelockt, dort festgehalten, zur Arbeit gezwungen und misshandelt. Die Enthüllungen führten zu landesweiten Ermittlungen und internationalen Konsequenzen – bis hin zu einem Importstopp für Salzprodukte aus betroffenen Betrieben.

 

Diese dunklen Kapitel stehen im Kontrast zur friedlichen Landschaft und zur Idee der Slow City. Sie erinnern daran, dass Achtsamkeit nicht nur eine touristische Haltung ist, sondern auch eine ethische Verantwortung gegenüber den Menschen, die hier leben und arbeiten.

Zwischen Algenfeldern und Altersstille – Jeungdo Island

Eine Insel reiht sich an die nächste. Mit Bambusstangen markierte Felder liegen im geometrischen Raster – sie dienen der Algenaufzucht. Das Meer ist allgegenwärtig, und die Landschaft scheint sich in ruhiger Wiederholung selbst zu erzählen.

 

Auffällig viele Menschen hier sind weit über 60, manche über 70 Jahre alt. Häuser stehen leer, und die Natur holt sich langsam die Gärten zurück. Die Region ist geprägt von Überalterung – und von einer stillen Beharrlichkeit.

 

Die meisten leben hier seit über sechs Jahrzehnten, unter einfachen Bedingungen. Ein eigenes Bad gehört nicht unbedingt zum Zuhause. Doch es gibt ein öffentliches Badehaus – bewusst neu gebaut als Ort der Gemeinschaft und des Austauschs. Wir haben es nicht besucht, denn Inselhopping ist zeitaufwendig. Heute wollten wir lieber verweilen, die entschleunigte Stimmung genießen, die einfach da ist.

 

In jenem Badehaus – das fand ich bemerkenswert – wollten die Menschen, die tatsächlich gefragt wurden, nach getaner Arbeit auf dem Feld, auf dem Fischerboot oder im Schlick einfach nur zusammenkommen. Sich waschen. Miteinander reden. Und einmal nicht an ihre Arbeit denken.

 

Auf einer kleinen Insel ist das nicht leicht – das Meer ist überall. Doch der Neubau schuf eine Leere im Innern, und genau dahin richtet sich alles aus: das öffentliche Bad, ein Teich, ein Restaurant. Ein Raum für Atempausen.

Fundstücke – Jeungdo und das Flüstern der Geschichte

Nicht nur an den Stränden Jeungdos, doch auch mitten auf der Insel, kann man über kleine und große Schätze stolpern. Es wäre nicht das erste Mal.

 

Vor den Küsten wurden bereits wertvolle Artefakte aus der Zeit der Song- und Yuan-Dynastien entdeckt – kostbare Keramiken, Münzen, Gewürze und Holzschnitzereien, die einst auf chinesischen Handelsschiffen transportiert wurden. Die Region ist deshalb offiziell als Historische Stätte Nr. 274 gelistet.

 

Vor mehreren Jahrhunderten verlief der Seehandel mit dem Westen über das Gelbe Meer. Das Verkehrsaufkommen war hoch – und so manches Gewitter mag getobt haben, so manches Schiff gekentert sein. Die wertvollen Waren versanken mit ihnen – und schlummern heute tief im salzigen Wattboden, gut konserviert, fast ein Jahrtausend lang.

Einige dieser Wracks wurden in den 1970er Jahren entdeckt – darunter das berühmte Shinan-Schiff, ein chinesisches Handelsschiff aus dem Jahr 1323, voll beladen mit über 28 Tonnen Münzen und 20.000 Keramikstücken. Die Funde gelten als Beginn der Unterwasserarchäologie in Korea. 

 

(Jetzt wäre ein guter Moment, um Tiefseetauchen zu meinem Hobby zu erklären...)

Wir schlendern am Ufer entlang, lassen die Gedanken treiben und schauen, was uns die Wellen zutragen. In diesem Fall: nichts Materielles. Doch was für ein schöner Tag – im gemächlichen Schoß der Gezeiten. 

 

Wir machen uns auf den Rückweg. Joka fährt.

Kulinarisches Fazit

Blumen, Flammkuchen und Fischkuchensuppe – Ein Mittag in Jeungdo

Heute gab es authentisch koreanisches Essen mit Aussicht. Ein Frauenraum – betrieben von Mutter (Ende 60) und Tochter (Mitte 40). Ein Blumenparadies. Zauberhaft. Hausfrauenkost statt Hausmannskost. Vier Gerichte zur Auswahl – drei davon probiert: alle lecker.

 

Eonni entschied sich für gebratenen Kimchi-Reis. Joka wählte einen koreanischen Flammkuchen aus dem Holzofen – mit (vermutlich?) Gorgonzola. Meine Wahl fiel auf Eomuk Tang – Fischkuchensuppe. Alle waren wir sehr zufrieden.

 

Die Mutter verschwindet immer wieder im Blumenmeer, wird eins mit ihm, zupft, schneidet zurück, jätet. Auch der Ort ist im Frieden.

 

Randnotiz – Graues Haar und stille Haltung

Die Mutter trug graues Haar – ihrem Alter entsprechend. Erwähnenswert, denn das ist in Südkorea eher unüblich. Ein Zeichen von Authentizität, von Haltung, von einem Leben, das sich nicht verbiegt.

 

Ich habe das Gefühl, dass selbst die alten Weiblein in den Städten, die Kartons zusammenkarren, ihre Haare färben. Grau war da keine. Doch alle sicher über 70.

Zum Schluss:

 

Eonni und Joka schauen "Mr. Sunshine"... und machen sich einen Spaß daraus, die Szenen den besuchten Locations zuzuordnen...

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