Unterwegs im Koreanischen
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KDrama nach Themen: Beispiele für KMovie

Three Sisters

"Three Sisters" hat jede Menge internationale Preise gewonnen. 12 um genau zu sein. Aber ich sag es gleich: es ist stellenweise etwas schmerzhaft anzusehen. Es ist sogar auf den Punkt genau schmerzhaft. Immer wieder. Dabei so aus dem Leben, dass es gleich noch ein bisschen mehr weh tut. Vieles erscheint krass, da es so intensiv in Szene gesetzt wird. Doch zugleich ist es so krass gar nicht. Die Normalität, die hinter der Geschichte durchscheint, ist bei diesem KMovie fast noch das Schmerzhafteste. 

 

Drei Schwestern zeigen auf ihre jeweils ureigene Art, wie sie ihrerseits versuchen, mit den Schmerzen zu leben, der ihren Seelen ein Korsett aufzwingt, aus dem sie sich bis ins reife Alter hin nicht wirklich zu befreien wissen. Sie leben mit ihrem Trauma. Sie sind allein mit ihrem Trauma. Sie reden nicht über ihr Trauma. Sie leben so vor sich hin ein Leben. Sie haben überlebt. Sind aber bis heute darin gefangen, da sie das Korsett als solches nicht erkennen, nicht anerkennen. Doch so lange das nicht geschieht, können sie es auch nicht ablegen und ein Lebensgefühl für sich entwickeln, wie es sich ohne Korsett anfühlt...

 

Eindringliche Frauenporträts! So eindringlich, dass der Schmerz bei den Zuschauer*innen ankommt. Gleichsam stellvertretend für die Protagonist*innen. Fantastische Schauspielerinnen. Ein hervorragendes KMovie in allen Aspekten...  Einstellungen, Licht, Szenenbilder, Schnitt... Ein rundum ambitioniertes Werk. (Aber ´schön´ ist anders...) Zu einem Thema, das weltweit eines ist. Zu einem Thema, das jedoch auch in Südkorea mit den stark hierarchischen, patriarchalischen Familienstrukturen ein großes ist. Zu einem Trauma, das viel zu viele Menschen auf dieser Erde ertragen lernen. Mit dem sie zu leben lernen. Unter dem sie leiden. Für das sie sich schämen. Weswegen sie sich für sich selbst schämen. Weil sie sich das Unfassbare anders nicht erklären können. Und damit sitzen sie zugleich in der Falle, denn so können sie sich nicht daraus befreien. So bleiben sie gefangen im Unaussprechlichen.

 

Kein Movie für jede Stimmung.

Aber wenn die Zeit reif ist, dann unbedingt empfehlenswert.

Prädikat "besonders wertvoll".

 

 

 

 

 

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Spoiler alert:

Hier wird das Unaussprechliche dann doch noch ausgesprochen. Es gibt einen unvermittelten Showdown, der es in sich hat. Der etwas Befreiendes hat. Der abermals weh tut. Und die Welt wird auch nicht von heute auf morgen plötzlich smooth&easy.

Zumindest mal das Korsett anerkennen. Das ist der erste Schritt. Es spüren. An ihm rütteln. Das ist der nächste Schritt. Sich dann - heute erwachsen genug, um das innere Kind selbst an die Hand zu nehmen - auf die Spur der eigenen Gefühle machen.  Ihnen Ausdruck verleihen, auch den hässlichen: der Hilflosigkeit, der Verzweiflung, der Wut. Hingabe an das eigene Leben. Selbstliebe. Sich erlauben, die zu sein, die frau ist, und das zu fühlen, was frau fühlt. Sein-wollen. Sein-dürfen. Spürbar-sein. Da-sein. Teilen. Sich mitteilen... und damit bekommt dann das Leben eine neue Chance...

세자매 - Sejamae

Lit.: Drei Schwestern

 

2020, 115 Minuten

 

Hauptdarsteller*innen:
-Moon So-ri as Mi-yeon
-Kim Sun-young as Mi
-Jang Yoon-ju as Miok
-Jo Han-chul 

 

Plot:

Drei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, leben so vor sich hin ihr Leben. Das eine mag vielleicht rosiger aussehen als das andere, doch das täuscht. Die Mittlere ist zwar wohlhabend verheiratet und respektierte Chorleiterin ihrer Kirchengemeinde, wird jedoch von ihrem Mann betrogen. Die Jüngste ist Bühnenautorin und in einer Welt gefangen, deren treuster Begleiter der Alkohol ist, mit einem Mann der trotz allem zu ihr hält. Die Älteste lebt als Floristin im Angesicht ihrer Krebserkrankung mit (oder besser: neben) ihrer Tochter ein zurückgezogenes Leben in Schulden. Dann ist Vaters runder Geburtstag und alle reisen brav zusammen an, um das Fest im Familienkreis zu feiern...

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