KDrama nach Themen: Beispiele für KMovie

Wer sich darauf einlassen kann, bekommt mit „Exhuma“ eine spannende Geschichte zwischen Licht und Dunkel geboten, die das Licht mit einiger cineastischer Bravour auf das Dunkle, das was ´wir´ nicht sehen und für nicht ´wirklich´ halten, wirft. (Bei dieser Gelegenheit übrigens auch auf ein reales, dunkles Kapitel der koreanischen Geschichte. Damit wird das KMovie gewissermaßen gruselig in doppelter Hinsicht...) Schaman*innen und Geomant können/müssen hier an ihre Grenzen gehen. So zeigen sie uns bei der Gelegenheit, was in ihnen steckt…

Ein packendes KMovie.

Randnotiz: Das Horror-Genre in Südkorea

Da wir die Welt des Unsichtbaren als unwirklich, als Aberglauben und unwissenschaftlich aus unserer Wahrnehmungswelt entfernt haben, darf sie sich ´nur noch´ als Phantasiegestalten in Gruselgeschichten ihren Raum nehmen. Das Horror-Genre wird immer wieder als eines der Lieblings-Genre in Südkorea genannt.

Das, was wir (z.B. in Deutschland) als Horror-Genre bezeichnen, umfasst im KMovie oder KDrama das gemeinhin selbstverständliche Neben- und Miteinander von:

• Das Sichtbare und das Unsichtbare
• Die Wirklichkeit und der Aberglaube
• Sinnliche Lebewesen und übersinnliche Geistwesen
• Die im Licht und die im Dunkel existieren
• Yin und Yang – zwei Seiten einer Medaille.

Auch wenn wir nicht alles sehen können (so die Überzeugung), ist mitunter doch mehr da und wirkt auch mal mehr mit. Es wird somit ´wirklich´. Durchaus auch gruselig und angsteinflößend, nichtsdestotrotz existent. Und daher sind jene Menschen ernst zu nehmen, die sich damit auskennen und umgehen können.

Allgegenwärtig und rege konsultiert in allen Gesellschaftsschichten inmitten des hoch technologisierten, hochgradig digitalisierten Seoul von heute: Schaman*innen, Sternenkundige (z.B. in Bezug auf das richtige Timing von Hochzeit, Geschäftsgründung usw.), Exorzist*innen und Geomantie-/Fengshui- Expert*innen koreanischer Prägung. (Koreanische Geomantie = Pungsu-jiri-seol = Theorie über den Zusammenhang von Wind, Wasser und Erde – siehe zu den Hintergrund dazu auch das KMovie „Fengshui“. Darin geht es um das komplexe Wissen, sich die Energieflüsse und Kraftzentren im Naturraum sowie ihre Schutzwesen zu Nutzen zu machen, um besser zu wohnen, zu arbeiten, zu verkaufen oder im Jenseits zur Ruhe zu kommen.)

In „Exhuma“ lernen wir drei Profis kennen, die sich auf diese unsichtbare Welt spezialisiert haben. Und wir erfahren, wie sie in einem konkreten Fall mit der Wirklichkeit solch unsichtbarer Kräfte umgehen. Die starke High-end Besetzung verleiht den markant gezeichneten Protagonist*innen dabei eine wunderbar unaufgeregte, dabei dennoch charismatische Ausstrahlung.

PS:

Neben aller Ernsthaftigkeit dieser Professionen und wie sie die Protagonist*innen im Angesicht ihres möglichen Todes ausüben, gibt es zugleich einige augenzwinkernden Spitzen auf die Praxis der Scharlatanerie oder Abzocke, die es in diesem Berufsfeld ebenfalls gibt – wie so oft und überall, doch insbesondere auch in Südkorea 2025. So bekommt auch hier der „Aberglaube“ (als ein Irrtum) seinen berechtigten Platz neben der „Wirklichkeit“ solch unsichtbarer Kräfte (als eine Realität).

파묘 – Pa-myo

Lit.: Exhuminieren

2024, 134 Minuten

Hauptdarsteller*innen:

- Choi Min-sik

- Kim Go-eun

- Yoo Hai-jin

- Lee Do-hyun

Plot:

Schamanin Hwa-rim und ihr Medium Bong-gil arbeiten an einem rentablen Fall, der letztlich eine Grabverlegung des Vorfahrens ihres Auftraggebers erfordert. Dazu rufen sie Fengshui Spezialist Kim Sang-deok und Leichenbestatter Yeong-geun mit der Lizenz zur Grabverlegung hinzu. 

Kim Sang-deok erscheint die Grabstätte äußerst untypisch und ungeeignet für einen Begräbnisort. Er ahnt Böses. Er will den Auftrag nicht ausführen. Doch letztlich lässt er sich überzeugen, da mehrere Menschen heute ganz konkret unter dem übersinnlichen Einfluss des verstorbenen Vorfahren leiden müssen.

Die zusammengewürfelte Truppe sieht sich unvermittelt unerwarteten Gegenern gegenüber und muss alle ihre Erfahrung aufbringen, um die Kräfte zu bannen, die sie da exhumiert haben...